Matton: Oh ja! Vor allem mit dem Prozess, wie sie zustande kamen. Zum ersten Mal waren alle Beteiligten eingebunden: Hersteller, der Vermarkter und die FIA. Es war zwar nicht so, dass von Anfang an alle einer Meinung waren, es gab schon ein paar wilde Ideen.
Matton: Manche haben davon geträumt, die alte Gruppe B wiederauferstehen zu lassen, und dann natürlich am besten im Stil eines Audi S1. Aber wir sind heute einer Meinung, dass wir vom aktuellen Sicherheitsstandard nicht abweichen wollen und die Autos kein Vermögen kosten dürfen. Die entscheidenden Punkte, die mir wichtig waren, sind dabei.
Matton: Erst einmal, dass sich die Autos in ihrer Basis nicht zu sehr von den aktuellen unterscheiden, damit sie zweitens nicht teurer werden. Denn uns war wichtig, dass wir das Budget konstant halten. Und schließlich, dass die Autos deutlich attraktiver werden.
Matton: Bisher sind ja nur die Eckdaten festgelegt. Jetzt geht es darum, die Details zu klären. An den Aerodynamik-Regeln arbeiten wir gerade, um analog zu den Tourenwagen Auswüchse zu verhindern. Zunächst muss der Flügel wie bei der WTCC in eine klar definierte Box passen, und zusätzlich kann man weitere Grenzwerte bei der Form setzen. Die Flügel sollten kein Kostenfaktor, sondern vor allem etwas fürs Auge sein.
Matton: Es geht vor allem darum, das Profil zu schärfen. Jede der drei Marken im PSA-Konzern soll ihre eigene Identität haben und am besten nur ein Sportprogramm. So kann man sich deutlich klarer positionieren.
Matton: Schon, aber DS hat gerade den Einstieg in die Formel E verkündet.
Matton: "Richtig. 2016 wird so oder so das letzte Jahr für den DS3 WRC sein.
Matton: Nein. Das Einzige, was wir bisher gemacht haben, sind ein paar grundsätzliche Berechnungen zum neuen Reglement und dazu, welches Auto dafür geeignet sein könnte.
Matton: Daraus ergeben sich nur Vorteile. Wir können wirtschaftlicher und effizienter arbeiten. Trotzdem wird jede Marke unabhängig ihr eigenes Programm machen können."
Matton: Es ist ja kein Geheimnis, dass der PSA-Konzern durch schwere Zeiten gegangen ist. Wir haben im ersten Halbjahr erstmals seit vier Jahren wieder schwarze Zahlen geschrieben. Nach den Problemen musste man einfach umdenken. Am Ende sind wir doch alle beim gleichen Konzern angestellt.
Matton: Ich glaube, wir können ganz sicher ausschließen, dass er je wieder eine volle Saison fahren wird. Definitiv ist für die restliche Saison 2015 kein weiterer Gaststart in der WRC geplant. Und was 2016 betrifft, ist es zu früh, um darüber zu reden.
Matton: Er muss einfach manchmal akzeptieren, dass es nicht immer so schnell geht, wie er es gern hätte. Wenn er nicht das perfekte Gefühl für das Auto hat, muss er auch mal zurückstecken, anstatt das Manko mit erhöhtem Einsatz zu kompensieren.
Matton: Zunächst mal muss ich sagen, dass ich nicht unzufrieden sein kann. Wir sind Zweiter in der Marken-WM, haben einen Sieg geholt, und Mads kämpft um Platz drei in der Fahrerwertung. Aber um über 2016 zu sprechen, ist es noch zu früh.
Matton: Auf der einen Seite verstehe ich das sehr gut. Wäre ich an Jost Capitos Stelle gewesen, hätte ich es genauso gemacht. Aber wir müssen für die Zukunft etwas am System ändern. Wir haben zu wenig Siegfahrer. Es wäre eine Möglichkeit, wenn jedes Werksteam einen Fahrer für zwei Jahre auf einem dritten Werksauto ausbildet. Wenn der Vertrag ausläuft, müsste es entscheiden, ob er in eines der zwei Top-Autos aufsteigt – oder man gibt ihn für den Markt frei.
Matton: Wenn wir in der WRC bleiben, planen wir, zwei WTCC-Autos an ein interessiertes Privatteam weiterzugeben. Sollten wir in der Tourenwagen-WM bleiben, könnten wir die Rallye-Autos verkaufen.
Matton: Ganz ehrlich: Wir haben darüber bisher noch kein Wort gesprochen.
Matton: Nein. Mit Blick auf die Entwicklung eines neuen Rallye-Autos muss die Entscheidung bis Ende dieses Jahres fallen.
Zur Person
- Name: Yves Matton
- Geburtsort: Courtrai, Belgien
- Geburtstag: 25.07.1967
- Beruf: Motorsport-Direktor bei Citroën
Kaum hatte er den Führerschein, nahm der Wallone 1986 an seiner ersten Rallye teil, konzentrierte sich aber bald auf sein Wirtschaftsstudium. Hauptberuflich managte er ab 1990 verschiedene Rallye-Teams in Belgien, bevor er unter Guy Fréquelin 2003 zum Citroën- Werksteam geholt wurde. Nach kurzer Selbstständigkeit ab 2008 kehrte er Anfang 2012 als Sportchef zum Citroën-WRC-Team zurück und verantwortet seit 2013 auch das Engagement der Franzosen in der Tourenwagen-WM (WTCC).