Das Indy 500 endete dieses Jahr mit einem Überraschungssieger. Takuma Sato erfüllte sich im Alter von 40 Jahren einen Traum. Der Andretti-Pilot fiel während des gesamten Rennens kaum auf und schlich sich erst in der Schlussphase an die Spitze. In einem atemberaubenden Duell mit Helio Castroneves übernahm der frühere BAR-Honda-Pilot sechs Runden vor Schluss die Führung.
„Ich kenne Helio gut. Ich weiß, dass er fair im Zweikampf ist. Das war ein unglaublich hartes Rennen. Ich bin überglücklich“, strahlte Sato im Ziel. Der Japaner ging mit zwei Zehnteln Vorsprung über die Ziellinie. Sato ist der erste Japaner, der in Indianapolis gewinnt. Castroneves wurde Zweiter vor dem Rookie Ed Jones.
Alonso fällt mit Motorschaden aus
Fernando Alonso fuhr 180 Runden lang in den Top 10 und führte das Feld mehrfach an. Er hatte sich gerade auf Platz 7 vorgearbeitet mit Sichtkontakt auf Spitzenreiter Max Chilton, als das Schicksal grausam zuschlug. Der Spanier rollte auf der Zielgeraden mit einer Rauchfahne im Heck des Andretti-Dallara-Honda aus.
Alonso trug es mit Fassung: „Es war eine der besten Erfahrungen meines Lebens. Ich war das ganze Rennen lang konkurrenzfähig. Komme ich wieder zurück? Das zu beantworten ist noch zu früh nach meinem Ausfall. Beim nächsten Mal würde es bestimmt einfacher.“
Welche Tragik. Auch in Indy brachte Honda dem Spanier kein Glück. Als der berühmte Rookie aus seinem Auto stieg, brandete auf den Tribünen ein Jubelsturm los. Alonso hatte zwei Wochen lang alles richtig gemacht und 20 Runden vor Schluss noch eine Siegchance. Auch Teamkollege Ryan Hunter-Reay, mit dem er sich lange um die Führung gestritten hatte, blieb mit einem Motordefekt stehen.
Vielleicht meinte es das Schicksal ja auch gut mit Alonso. Kurz nach dem Re-Start nach der SafetyCar-Phase, die der Spanier ausgelöst hatte, krachte es zwischen Kurve 1 und 2 erneut. Sechs Autos gabelten sich gegen seitig auf. Es war das Ende des Rennens für Will Power, Oriol Servia, James Hinchcliffe, James Davison. Alonso wäre da mitten drin gesteckt.
Dixon schlägt mit 350 km/h drei Saltos
Der Massencrash kurz vor Schluss löste eine zweite Unterbrechung des 101. Indy 500 aus. Die erste Pause dauerte 25 Minuten. Sie war das Resultat eines Unfalls, den selbst das ehrwürdige Indianpolis Motor Speedway so noch nicht gesehen hat.
54 Runden lang lief das Rennen ohne eine Gelbphase. Dann stockten den 250.000 Zuschauern der Atem. Der 36-jährige Engländer Jay Howard war von Ryan Hunter-Reay auf die schmutzige Spur abgedrängt worden und touchierte ausgangs Turn 1 die Mauer. Dann drehte sich der Dallara-Honda vor Turn 2 nach innen direkt in die Fahrspur von Scott Dixon.
Der Ganassi-Dallara Honda des Trainingsschnellsten hob bei 350 km/h ab, schlug drei Saltos und 3 Pirouetten und krachte dabei kopfüber in den Schutzzaun auf der Innenseite. Das Auto zerbrach beim Anprall in zwei Teile. Vorne das Chassis, hinten der Motor.
Dixon entstieg dem Wrack unverletzt. „Ich bin durchgeschüttelt, aber okay. Es war ein wilder Ritt. Danke an die Sicherheitsbemühungen in unserem Sport. Das Chassis und die Streckenbegrenzung haben mich gerettet.“
Auch Buddy Lazier hatte großes Glück. Der 49-jährige Veteran hatte auf der Zielgeraden das Heck von Ryan Hunter-Reays Andretti-Dallara getroffen und dabei nicht gemerkt, dass der Frontflügel beschädigt war. Prompt ging es mit Karacho in die Mauer. Auch Lazier blieb unverletzt.