Fliegende Rennwagen: Wenn Rennautos in die Luft gehen

Fliegende Rennwagen
Wenn Rennautos in die Luft gehen

Zuletzt aktualisiert am 17.06.2011

Rennwagen haben zwar Flügel, doch zum Fliegen ist das ausladende Spoilerwerk gänzlich ungeignet. Um das Auto davon abzuhalten, bei hohen Geschwindigkeiten in die Luft zu gehen, drücken die Anbauteile die Autos in die entgegengesetzte Richtung. Der Abtrieb erhöht die Reibung an den Reifen, was höhere Kurvengeschwindigkeiten ermöglicht.

Ab 175 km/h fahren F1-Autos an der Decke

"Ein Formel 1-Auto ist eigentlich nur ein sehr tief fliegendes Flugzeug", erklärt Mercedes-Teamchef Ross Brawn. Aber statt irgendwann abzuheben produzieren die Boliden so viel Anpressdruck, dass sie theoretisch schon ab 175 km/h an der Decke fahren könnten.

Ausprobiert hat das freilich noch niemand. Aber wer einmal bei einem Grand Prix in einer schnellen Kurve zugeschaut hat, wie die Autos die Fliehkraft auszutricksen scheinen, zweifelt nicht daran.

Leichte Autos gehen leicht in die Luft

So gut die Autos auf den Boden gedrückt werden, so leicht gehen sie allerdings auch in die Luft. Durch die hohen Geschwindigkeiten und die leichte Bauweise braucht es nicht viel, damit die Geschosse vom Asphalt abheben.

Die wohl berühmteste Flugeinlage lieferte Mercedes 1999 in Le Mans ab. Auf der langen Hunaudieres-Geraden ging Mark Webber im Training mit seinem Mercedes CLR gleich zweimal in die Luft. Im Rennen überschlug sich dann auch noch Peter Dumbreck bei knapp 400 km/h.

Piloten werden zum Passagier

Ob durch Bodenwellen, Kerbs oder eine Kollision mit einem Gegner, sobald Luft unter die Autos kommt, hebt sich die Nase automatisch vom Boden. Die Räder verlieren die Haftung und der Pilot wird zum Passagier. Betroffen sind davon vor allem Formel-Autos. Aber auch geschlossene Boliden können in die Luft gehen wie unsere große Fotogalerie zu den fliegenden Rennwagen eindrucksvoll zeigt.