Ergebnis DTM Hockenheim 2018: Glock und Paffett im Mega-Duell

Ergebnis DTM Hockenheim 2018
Glock und Paffett im Mega-Duell

Zuletzt aktualisiert am 07.05.2018

Die DTM ist tot? Von wegen! Das letzte Jahr von Mercedes in der höchsten deutschen Tourenwagen-Serie begann in Hockenheim mit einem spektakulären Paukenschlag. Schon der erste Lauf am Samstag hatte hohen Unterhaltungswert. Gary Paffett setzte sich am Ende im teaminternen Sternfahrer-Duell gegen Lucas Auer durch. Timo Glock landete auf dem dritten Podiumsrang.

Mit sechs Autos auf den ersten acht Plätzen dominierte Mercedes den Auftakt. Neben Glock konnte nur noch Bruno Spengler in die Phalanx der Silberpfeile eindringen. Bester Audi-Pilot war Meister René Rast auf Platz 9. Die aerodynamische Abrüstung in der Winterpause schien die RS5-Armada mehr Performance zu kosten als die Konkurrenz aus Stuttgart und München.

Glock und Paffett im Duell der Giganten

Timo Glock & Gary Paffett - DTM - 2018
DTM

Beim Rennen am Sonntag gab Rast mit Startplatz 2 immerhin ein kleines Lebenszeichen für die Marke mit den vier Ringen ab. Kaum waren die Lichter der Startampel ausgeknippst ging es für den Champion allerdings rückwärts. Dafür entwickelte sich nach den Pflichtboxenstopps an der Spitze ein heißes Duell zwischen Timo Glock und Gary Paffett mit Führungswechseln im Minutentakt.

Dank DRS und der langen Geraden saugte sich der Verfolger vor der Haarnadel immer wieder an den Führenden heran. Die beiden Routiniers ließen sich gegenseitig den Platz zum Überleben. Teilweise fuhren der gelbe BMW M4 und das blaue Mercedes C-Coupé Seite an Seite um die halbe Strecke. Erst als Paffett die DRS-Aktivierungen ausgingen, war der Kampf zugunsten von Timo Glock entschieden.

Weil beide Piloten im harten Zweikampf die Reifen stark beanspruchten, kam von hinten noch Mike Rockenfeller in seinem Audi auf Rang 2 vor Paffett ins Ziel. Nach der Zieldurchfahrt bekamen aber die beiden Hauptdarsteller Glock und Paffett den größten Applaus von den Rängen.

Das beste Rennen aller Zeiten

Timo Glock & Gary Paffett - DTM - 2018
DTM

„Ich liebe Timo (Glock), das war unglaublich. Wir hätten beide zu jedem Zeitpunkt zurückstecken und Platz zwei mitnehmen können. Denn wir wussten, dass sie uns irgendwann einholen würden. Aber keiner von uns wollte aufgeben. Platz drei ist schlussendlich enttäuschend, aber das war es wert. Das war das beste Rennen, das ich je gefahren bin“, erklärte Paffett begeistert.

„So ein Zweikampf um den Sieg ist absolut unglaublich. Mir ging relativ früh das DRS aus. Deshalb wollte ich nur noch an Timo vorbeigehen und eine Sekunde Vorsprung herausfahren. Aber jedes Mal habe ich in den Spiegel geschaut und es hatte erneut nicht ganz gereicht und er war wieder da.“

Wie zwei Boxer im Ring

Auch Glock sprach vom besten Rennen seiner Karriere: „Es war unfassbar. Ich weiß nicht, in welcher Welt ich war, aber sie war irgendwie anders. Das Duell mit Gary war wie bei zwei Boxern im Ring, die sich pausenlos eine Linke und eine Rechte verpassen, und keiner wollte den Knockout riskieren. Es war einfach Rennfahren vom Allerfeinsten.“

„Ich habe das Rennen gewonnen, aber der Sieger ist die DTM. Es war eine unglaubliche Botschaft an alle da draußen. Das ist das, was die Fans sehen wollen: Emotionen und einen Wahnsinnskampf, der von uns beiden unheimlich fair geführt wurde. Es war schlicht sensationell.“

Im Trubel um das Mega-Duell um den Sieg ging die Abschiedsvorstellung von Mattias Ekström fast ein wenig unter. Der Schwede landete bei seinem letzten DTM-Auftritt nur auf den Positionen 17 und 16. Mit ein paar qualmenden Donuts heizte er seinen Fans nach der letzten Zieldurchfahrt noch einmal ein.