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E-Toyota für NASCAR-Pitstop-Training
Erster Schritt in Elektro-Zukunft?

Schon länger denkt der US-amerikanische Rennverband NASCAR auf einer eigenen Elektro-Stockcar-Serie herum. Zuletzt wurde es jedoch auf die falsche Weise ruhig um die Stromer-Pläne. Dank eines eigens für Pitstop-Trainings gebauten E-Toyota von Joe Gibbs Racing könnte es nun ein passendes Vorbild geben.

Toyota Camry NASCAR
Foto: Joe Gibbs Racing via Twitter

Wie würde es Ihnen gefallen, neben einem NASCAR-Team zu wohnen? Zunächst wahrscheinlich ziemlich gut – vorausgesetzt, Sie mögen knatternden V8-Sound und prominente Nachbarn. Doch auch die coolsten Anrainer können schnell nerven, wenn sie es übertreiben. Und genau das können die Stockcar-Mannschaften mit ihren intensiven Boxenstopps-Trainings besonders gut: Denn bei den engen Oval-Rennen zählt auch beim Service jede Sekunde, weswegen sehr lange unter der Woche geübt wird.

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In Huntersville, North Carolina, geht es zumindest nun für die Nachbarn von Joe Gibbs Racing etwas leiser zu – egal ob sie es störte oder nicht. Das dort beheimatete Toyota-Topteam hat für sein Boxenstopp-Training ein eigenes Elektro-Stockcar aufgebaut, welches nicht nur leiser, sondern auch günstiger als ein ausgemustertes Rennfahrzeug ist. Der Grund dafür ist im Wechsel auf die "Next Gen"-Fahrzeuge zu finden.

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Revolutionäres Design, aber kein Elektro

Das in dieser Saison eingeführte, neue Autoformat hob die NASCAR endlich in die technische Gegenwart. So setzt man jetzt unter anderem überall auf Einzelradaufhängungen, verbaut sequenzielle Fünfgang-Getriebe und zieht Leichtmetallfelgen mit Zentralverschlüssen auf. Dazu verwenden die Hersteller Chevrolet, Ford und Toyota seit diesem Jahr eine Außenhaut aus Verbundwerkstoffen, einen breiten Diffusor und günstigere technische Einheitsbauteile.

Weil die Beschaffung dieser Materialien und Teile aber aufwendig ist und die Produktion durch gestörte Lieferketten angespannt bleibt, brachte das Debüt der neuen Renner bei den Pitstop-Trainings diverse Probleme. Joe Gibbs Racing baute zunächst den alten Übungswagen auf Basis der vorherigen Generation notdürftig für die Technik-Revolution um. Doch dann wurde schnell klar, dass die Proportionen der erneuerten V8-Muskelpakete doch zu unterschiedlich sind.

Als Ersatz für ein rares aktuelles Auto erschuf die Toyota-Truppe eine Art Stockcar-Prototyp eigens für das Trainingsgelände im Hinterhof. Der Athletik-Direktor Matt Osborn berichtete dem Fachmagazin Road & Track: "Es war deutlich billiger, als ein aktuelles 'reales' Auto für unsere Zwecke zu modifizieren. Wir hoffen, dass es auf Dauer sogar viel haltbarer und damit günstiger im Unterhalt ist. Und, achja: Umweltfreundlicher ist es natürlich auch." Außerdem hoffen er und sein Team, dass durch die fehlende Soundkulisse Fehler leicht hör- und erkennbar werden.

NASCAR Next-Gen 2022
Motorsport Images
Sound und Spektakel stehen zweifelsohne für die DNA der NASCAR. Ob auch PS-starkes Stromer-Surren diesen Zweck erfüllt, wird wild diskutiert.

Pläne für eine E-Serie stocken

Das Twitter-Video zum Camry macht allerdings deutlich, dass die Technik nur für diesen speziellen Zweck ausgelegt ist. Die nicht näher erklärten Elektro-Motoren und Batterien bringen den Trainings-Toyota zwar zackig auf Touren, aber nur beim Anfahren der Box. Trotzdem ist es ein spannender Ausblick auf eine surrende NASCAR-Zukunft, um die wenig überraschend schon kontrovers in den Kommentaren gestritten wird.

Der US-Rennverband selbst kokettierte bereits mit einer eigenen Stromer-Serie. Im Gespräch mit auto motor und sport erklärte Steve O’Donnell, der Chief Operating Officer der NASCAR: "Da sich die Automobilindustrie immer weiterentwickelt, machen auch wir uns viele Gedanken. Vor allem die Idee einer vollelektrischen Vorführserie schauen wir uns genau an. Wir arbeiten eng mit den Herstellern bei der Entwicklung zusammen und können vielleicht schon im nächsten oder übernächsten Jahr etwas auf die Beine stellen. Der erste Plan sieht sechs Rennen vor."

Doch nach einem Leak zu den Plänen im Juli, der Allrad-Antriebe, Hochvolt-Systeme und leistungsstarke E-Motoren mit über 1.000 PS umfasste, sollte nichts mehr folgen. Ein erhoffter Start bereits im kommenden Jahr wird so immer unwahrscheinlicher. Immerhin die Nachbarschaft in Huntersville kann aber schon von sich behaupten, die Zukunft gesehen zu haben.

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