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DTM-Test auf dem Lausitzring
Erstes Ausrufezeichen von Ferrari und Albon

Beim zweiten und letzten DTM-Test waren die GT3-Fahrzeuge von Mercedes und Ferrari am schnellsten. Die Teams und Fahrer warnten jedoch davor, daraus Schlüsse für die Balance of Performance (BoP) zu ziehen. Viele offene Fragen des ersten Tests wurden mittlerweile geklärt.

Foto: Gruppe C Photography

So langsam wird es ernst: Am 18. Juni beginnt im Königlichen Park von Monza das erste Rennwochenende der neuen GT3-DTM-Ära. Unter der Woche (4.-6.5,) bekamen die Teams die letzte Möglichkeit, ihre Autos und Fahrer im Rahmen eines offiziellen Tests einzusetzen. Bis auf den McLaren 720S von JP Motorsport, den der Ex-F1-Pilot Christian Klien bei ausgewählten Rennen fahren wird, und den Lamborghini Huracán von T3 Motorsport waren alle Mannschaften in der Lausitz aktiv.

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Über die drei Tage hinweg fuhren so 17 DTM-Fahrer mit 15 Fahrzeugen 2.915 Runden. Wegen der Formel E in Monaco und des Qualifikationsrennens für die 24 Stunden auf dem Nürburgring reisten einige Teams und Piloten allerdings schon früher ab. Sheldon van der Linde, Formel-E-Testfahrer von BMW und Pilot des Rowe-Racing-BMW mit der Nummer 31, setzte komplett aus.

Mercedes vs. Ferrari

Die besten Rundenzeiten der drei Testtage gab es kurz vor Ende am Donnerstag zu sehen. Mercedes-Mann Maximilian Götz umrundete die 4,57 Kilometer lange Grand-Prix-Strecke mit einer 1.42,744 Minuten am schnellsten. Red-Bull-Junior Liam Lawson lag in seinem AF-Corse-Ferrari nur 0,096 Sekunden dahinter.

Die drittbeste Zeit der Testfahrten stammt von seinem Teamkollegen Alex Albon (1.43,070 Minuten), der beim sogenannten BoP-Test mittags sogar eine 1.42,904 Minuten fuhr. Dabei handelte es sich um zwei 20-minütige Qualifying-Simulationen am Mittwoch und Donnerstag, bei denen jedes Team ein Auto mit 30 Kilogramm Sprit und frischen Reifen einsetzte. Der österreichische BoP-Dienstleister AVL erhofft sich davon genauere Erkenntnisse für die Einstufung.

DTM Lausitz
Hoch Zwei
HRT-Pilot Maximilian Götz fuhr mit einer 1.42,744 Minuten die schnellste Zeit des zweiten Tests auf dem Lausitzring.

(Noch) keine Lust auf BoP-Streit

Trotz kleiner Sticheleien von Hubert Haupt in Hockenheim hielten sich Teams und Fahrer bei den für die GT3 typischen BoP-Diskussionen unter der Woche zurück. Der Besitzer des Mercedes-Teams HRT hatte der Konkurrenz beim ersten Test Sandbagging, also bewusst verlangsamte Rundenzeiten für eine bessere Einstufung, vorgeworfen. Am Lausitzring wollte sich keiner darauf einlassen, obwohl Sektorzeiten und Hinterherfahrten durchaus einige Auffälligkeiten offenlegten.

Da AVL kontinuierlich seine Simulationen mit Daten erweitere und dadurch flexibler als die GT3-Angleichung der SRO sei, würden Spekulationen über die Monza-BoP wenig bringen, winkten Vertreter und Fahrer ab. Trotzdem sollte man Mercedes und Ferrari auf der Rechnung haben, wenn AVL seine erste richtige BoP-Einstufung für die Rennen in Monza einsetzt.

Weichere Reifen und Stopp-Übungen

Ein großes Diskussionsthema in Hockenheim waren auch die Mischungen des Reifenpartners Michelin. Dieser hatte dort die harten S9M als Standardreifen mitgebracht, die viele Fahrer als zu langlebig und somit als hinderlich für die Rennaction beschrieben. Am Lausitzring kamen nun hauptsächlich die weicheren S8M zum Einsatz. Im Vergleich zu den Pirelli-Reifen aus dem GT Masters und der GT World Challenge Europe bieten sie ein breiteres Arbeitsfenster, lobte ein Pilot, der in diversen Serien GT3-Fahrzeuge bewegt.

DTM Lausitz
Hoch Zwei
Reifenpartner Michelin wählte für den abschließenden Vor-Saison-Test eine weichere Mischung.

Auch in Sachen Pflicht-Boxenstopps gibt es ein größeres Update: Nachdem lange elektrische Schlagschrauber im Bereich des Möglichen lagen, hat sich die DTM mittlerweile für Schlagschrauber mit Luft entschieden. Dementsprechend trainierten einige Teams schon fleißig den Service unter Wettbewerbsbedingungen.

Beim Ablauf soll sich im Vergleich zum letzten Jahr nichts ändern, jedoch stehen noch einige technische Detailfragen aus. Die Teams warten zum Beispiel auf die letzten Vorgaben zur Gantry, also zu der Konstruktion, welche die Luftschläuche über das Auto führt.

Insgesamt sind die Vorbereitungen auf das erste GT3-Jahr der DTM aber schon weit gediehen. Nach Informationen von auto motor und sport deutet sich sogar an, dass das Feld noch wachsen könnte. So wird es aller Wahrscheinlichkeit nach noch einen weiblichen Neuzugang geben. Parallel zu den Tests liefen die letzten Verhandlungen. Gerhard Bergers Traum einer markenreichen Serie mit klangvollen Namen scheint also schon in der ersten Saison aufzugehen.

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