DTM-Technik-Tricks 2014: Spiegel werden zu Flügeln

DTM-Technik-Tricks 2014
Spiegel werden zu Flügeln

Veröffentlicht am 29.04.2014

Auf ihre neuen Autos sind die Techniker der DTM mächtig stolz. Bulliger und aggressiver - so kommt die neueste Generation der DTM-Renner daher. Selbst ein blutiger Laie sieht sofort, wie fleißig die Ingenieure an der Aerodynamik der Audi RS5, der BMW M4 und der Mercedes C-Coupés getüftelt haben. Der große Trend bei den 2014er-Modellen lautet: Abtrieb - was sonst!

DTM-Technik 2014 vor allem in Sachen Aerodynamik optimiert

Im Sinne eines optimalen Anpressdrucks muss der Fahrtwind möglichst präzise zum Heckflügel gelenkt werden. Seitliche Leitbleche sollen den Luftstrom bestmöglich zähmen. Neuerdings werden auch die Außenspiegel in das Aero-Konzept mit eingebunden. Sie fungieren nunmehr als eine Art Miniflügel. "Die Regeln in der DTM sind strikt", sagt Stefan Aicher, der Leiter der Fahrzeugkonstruktion bei Audi Sport."Deshalb ist von uns absolute Detailarbeit gefragt."

Bei BMW weist man darauf hin, dass beim M4 DTM sogenannte Air Curtains den Luftwiderstand senken. "Sich verengende Luftkanäle beschleunigen dabei den durch die Frontschürze einströmenden Fahrtwind, führen ihn gezielt an den Rädern vorbei und verringern die Luftturbulenzen im Bereich der Radhäuser", erklären die Münchner Techniker.

Besonders wichtig ist BMW die Feststellung, dass dieses Prinzip aus dem Serien-M4 übernommen wurde. All diese Neuerungen waren von langer Hand geplant. Bereits am 22. April 2013, also zwei Wochen vor dem letztjährigen Saisonauftakt, stand das erste M4-Modell im Windkanal.

DTM-Renner fast ohne Bezug zur Serie

Der 2014er-DTM-Mercedes basiert auf dem bereits seit 2009 gebauten C-Klasse Coupé, dessen Nachfolger 2015 präsentiert wird. Wer genau hinschaut, wird feststellen, dass auch die Mercedes-DTM-Techniker im Winter viel an ihren Autos verändert haben. So duckt sich die Frontpartie nun wesentlich tiefer, ebenso wie bei Audi und BMW. Der Kühlergrill erinnert nun an die AMG-Version des C-Coupés.

Auch wenn die Pressetext-Prosa manchmal etwas anderes suggerieren will: Die DTM ist und bleibt eine Silhouetten-Formel. Mit Ausnahme der Optik haben die aktuellen Sportgeräte nicht allzu viel gemeinsam mit ihren Namensvettern aus der Serie. "Viele Komponenten wie Motor, Monocoque und Kraftübertragung sind seit Jahren gleich geblieben", sagt BMW-Fahrer Augusto Farfus. "Die 2014er-Autos sind kein wirklich massiver Schritt."

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