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DTM-Technik
So stimmen die DTM-Piloten ihr Auto ab

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, was die DTM-Fahrer eigentlich in den 90 Minuten des Freien Trainings treiben? Wir sind dem Geheimnis auf den Grund gegangen. Audi-Pilot Martin Tomczyk erklärt, wie man das richtige Setup findet.

Martin Tomczyk Boxenstopp
Foto: xpb

Die Freitagstrainings sind für so manchen DTM-Fan auf den ersten Blick nicht besonders spannend. Weiß man doch nie, welcher Fahrer mit welchem Setup und welchen Reifen unterwegs war. Doch für die DTM-Piloten und ihre Ingenieure haben die beiden Trainingssitzungen am Freitagnachmittag und Samstagmorgen eine große Bedeutung auf der Suche nach dem richtigen Setup für Qualifying und Rennen.

Longrun- und Bestzeit-Programm

Audi-Pilot Martin Tomczyk hat uns einen Blick hinter die Kulissen gewährt und erklärt, was die DTM-Fahrer in den Freien Trainings anstellen. Dabei machen sie alles andere als Däumchen drehen. Zunächst wird jedem Piloten am Freitag ein Trainingsprogramm zugewiesen. Beim Team Abt fahren zwei Piloten ein Longrun-Programm, die anderen zwei Bestzeit-Programm. Anschließend tauschen sich die Teamkollegen aus. Wer welche Aufgabe erhält, entscheiden die Abt-Ingenieure gemeinsam mit den Audi-Ingenieuren meist Dienstag oder Mittwoch vor einem Rennen.
 
"Ich musste heute das Longrun-Programm fahren", verrät Martin Tomczyk. Das ist nicht ganz so beliebt, schließlich dauert es 45 bis 50 Minuten. "Zunächst üben wir immer zehn Minuten lang Boxenstopps", erklärt Tomczyk. "Danach kommen wir in die Box und entscheiden je nach den Gripverhältnissen wann wir raus gehen. Heute musste ich sofort wieder raus, weil ich ja noch den Longrun vor mir hatte."

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Reifen steht bei Longrun im Fokus

Dieser dauert in der Regel zwei Runden mehr als der längste Stint im Rennen. Das Ziel bei der Marathon-Fahrt ist unter anderem die Reifen zu überwachen. Die Temperatur und das Reifenbild stehen dabei im Fokus. Beim Bestzeit-Programm geht es hingegen darum, eine schnelle Rundenzeit zu erzielen und sich damit auf das Qualifying vorzubereiten. Meist drehen die DTM-Piloten dann nur zwei Runden und kommen immer wieder in die Box, um Änderungen am Fahrwerk vorzunehmen. "Da bleibt dann im Gegensatz zum Longrun-Programm auch mal Zeit, die Federn zu wechseln", sagt Tomczyk.
 
Meist basiert das Setup aber ohnehin auf den Erfahrungswerten des vergangenen Jahres. Da die DTM-Autos die gleichen wie im letzten Jahr sind, ist nur der neue Dunlop-Reifen eine unbekannte Variable auf jeder Strecke. Denn der verhält sich schon alleine aufgrund der unterschiedlichen Asphalt-Rauigkeiten nicht überall gleich. "Wir gleichen das Auto eigentlich nur an die Streckenbedingungen an", meint Tomczyk. "Es gehört schon viel dazu, dass wir grundlegende Sachen ändern. Zu den Standards gehört der Luftdruck, der Sturz, die Bodenfreiheit und der Stabi. Wenn es dann mal mehr in die Tiefe geht, werden auch die Federrate und die Gewichtsbalance geändert."

Nach der Praxis folgt die Theorie

Im zweiten Freien Training am Samstagvormittag konzentrieren sich dann alle auf ihr Qualifying-Setup. Erst im Warmup vor dem Rennen steht der Longrun wieder im Vordergrund. Und wer denkt, dass die DTM-Piloten nach jeder Trainingssitzung faul im Liegestuhl entspannen, hat sich getäuscht. Nach der Praxis auf der Strecke folgt die Theorie in einer ausgiebigen Besprechung mit den Ingenieuren.

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