Nach drei Rennen ist in der DTM bereits fast ein Drittel der Saison vorbei. Bei nur zehn Rennen dürfen sich die Titelaspiranten in dieser Saison kaum einen Fehler erlauben. Einzig Gary Paffett könnte es jetzt etwas gemütlicher angehen lassen. Der Mercedes-Pilot führt das Klassement mit 25 Zählern deutlich an. Selbst bei einem Ausfall wäre er immer noch vorne.
"Die Saison hätte kaum besser beginnen können", freute sich Paffett vor dem Trip nach Österreich. "Unser Auto funktioniert erstklassig und war bisher auf allen Streckentypen schnell. In Spielberg erwarten uns jedoch neue Herausforderungen. Die Strecke besitzt eine ganz andere Charakteristik als zuletzt Brands Hatch."
Paffett im Rennen nicht zu stoppen
Bisher hat die Konkurrenz noch kein Gegenmittel gegen Mercedes gefunden. Vor allem in Sachen Rennpace spielte das schwarze C-Klasse Coupé von Paffett bislang in einer eigenen Liga. Zuletzt konnte nur Bruno Spengler den Tabellenführer etwas unter Druck setzen. Soll es endlich mit dem ersten Titel für den Kanadier klappen, dann muss er langsam Boden gut machen.
"Der Red Bull-Ring ist ein wirklich toller und anspruchsvoller Kurs", freut sich der BMW-Pilot auf das kommende Rennen. "Die Strecke ist vielseitig, bietet schnelle Kurven und auch langsamere Passagen. Es geht bergauf und bergab." Wichtig sei es hier, einen guten aerodynamischen Kompromiss zwischen Abtrieb und Top-Speed zu finden. Zwischen den Kurven eins, zwei und drei gibt es laut Spengler gute Überholmöglichkeiten - wenn das Auto gut auf der Bremse ist.
Audi mit Luft nach oben
Im Vorjahr klappte das nicht ideal für Spengler. Der DTM-Veteran fuhr zwar die schnellste Rennrunde, wurde aber am Ende nur Vierter. Gewonnen hatte vor zwölf Monaten sein heutiger Teamkollege Martin Tomczyk. Damals war der Meister noch in Diensten von Audi unterwegs. In dieser Saison ist die A5-Flotte dagegen nicht optimal aus den Startlöchern gekommen. Vor allem mit vollen Tanks ist noch Luft nach oben.
Mattias Ekström hat sich mit drei Top-Fünf-Resultaten immerhin in der Fahrerwertung im Paffett-Verfolgerfeld festgesetzt. Beim zweiten Auslandsauftritt des Jahres müsste der Schwede jetzt aber mal eine der obersten Podiumspositionen anpeilen. Im Vorjahr erlebte der Red Bull-Pilot noch eine herbe Pleite auf dem Red Bull-Ring. Im Regen-Qualifying rutschte Ekström in die Bande und musste von ganz hinten starten.
Trotzdem reist "Ekki" optimistisch nach Spielberg. "Ich habe gute Erinnerungen an die guten, alten Zeiten dort. Letztes Jahr war eine Ausnahme - ich glaube, das war das schlechteste Rennen meiner ganzen Karriere. Eines weiß ich sicher: Das kann man nicht toppen, sondern alles kann nur besser werden. Wir werden analysieren, wo wir uns verbessern können, um endlich wieder um die großen Punkte kämpfen zu können."
Queen verschiebt DTM-Rennstart in Spielberg
Nach längerer Pause fand die wiedereröffnete Strecke im Vorjahr wieder einen Platz im DTM-Kalender. Bei den Fans sorgte das DTM-Gastspiel für einen Ausnahmezustand. Alle 48.000 Plätze rund um den malerisch gelegenen Kurs waren ausverkauft. Auch in diesem Jahr erwarten die Organisatoren eine eindrucksvolle Kulisse an der 4,326 Kilometer langen Piste.
Die Zuschauer müssen sich am Wochenende an eine leicht geänderte Startzeit gewöhnen. Wegen des 60. Thronjubiläums der britischen Queen, zu dem das "Erste" eine Sondersendung unmittelbar im Anschluss an die DTM-Übertragung aus Spielberg plant, wird das DTM-Rennen bereits eine halbe Stunde früher als gewohnt um 13:30 Uhr gestartet.