Audi will in der neuen Saison des Deutschen Tourenwagen Masters aus der Schmach des Vorjahres lernen und Mercedes den Titel gleich wieder abjagen. "2011 ist ein Jahr, in das wir mit einer hochmotivierten Mannschaft reingehen. Wir wollen zeigen, dass wir es besser können als letztes Jahr", sagte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich am Sonntag bei der DTM-Präsentation in Wiesbaden.
Beim Fanfest, das neben strahlendem Sonnenschein Motorsport zum Anfassen bot, kokettierte die Audi-Crew mit der neuen Rolle des Jägers. "Den Titel zu verteidigen ist schwieriger als anzugreifen. Das wollen wir nutzen", erklärte Ullrich.
Titelverteidiger Di Resta nicht mehr dabei
Nach drei Audi-Triumphen in Serie hatte Mercedes im vergangenen Jahr einen Dreifacherfolg gefeiert. Die Meisterschaft war an den Schotten Paul di Resta gegangen, der mittlerweile für das Team Force India in der Formel 1 fährt. Audi plant nun den Konter. "Wir wollen dieses Mal den entscheidenden Tick schneller und konstanter sein", nannte Ullrich die Aufgabe.
Einen besonderen Reiz bezieht die am 1. Mai auf dem Hockenheimring beginnende Saison schon jetzt aus der Rückkehr von BMW 2012. Dadurch werden sich die 18 DTM-Cockpits vom kommenden Jahr an auf drei Hersteller statt wie bisher nur auf Mercedes und Audi verteilen.
Damit sitzen pro Marke nur noch sechs Piloten am Steuer. "Dieses Jahr kommt ein riesiger Konkurrenzkampf auf die Fahrer zu", sagte der Vorsitzende des DTM-Veranstalters ITR, Hans Werner Aufrecht. "Da haben wir jetzt einige Fahrer zu viel."
120.000 Fans bei der DTM in Wiesbaden
Aus diesem Grund werde es für die Piloten "eine extreme Situation" sein, ergänzte Ullrich. In Wiesbaden zeigten sich die Piloten den nach Veranstalterangaben im Tagesverlauf etwa 120.000 Fans vor dem Wiesbadener Kurhaus schon einmal bei Demonstrationsfahrten und einer Autogrammstunde.
Wegen des BMW-Comebacks wird es erst 2012 ein neues Reglement geben, weshalb die neuestens DTM-Autos weiterhin aus dem Jahr 2009 stammen. Die Teams erhalten aber schon jetzt neue Reifen: Statt Dunlop rüstet sie nun der südkoreanische Hersteller Hankook aus. Und es wird für die Fans spannend sein zu sehen, wer am besten damit zurecht kommt. Daher sagte der vom Formel-1-Grand-Prix in Sepang/Malaysia zugeschaltete Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug: "Die Karten werden nun neu gemischt."
Schumacher: "Erfolg sollte langsam kommen"
In den früheren Formel-1-Piloten Ralf Schumacher (Kerpen) und David Coulthard (Großbritannien) hat die Mercedes-Flotte wieder die prominentesten Fahrer, auch wenn sie bisher noch kein Rennen gewinnen konnten. "Jetzt sollte der Erfolg langsam kommen", sagte Schumacher. Nach dem Start in Hockenheim wird die DTM-Saison am 23. Oktober auch auf der badischen Traditionsstrecke nach zehn Läufen in fünf Ländern zu Ende gehen.
In unserer Fotogalerie zeigen wir Ihnen noch einmal die schönsten Bilder von der DTM-Präsentation aus Wiesbaden.