Für Gary Paffett, den Tabellendritten, scheint der Meisterschaftszug abgefahren zu sein. Als Zehnter des Trainings hat der Brite morgen wohl kaum Chancen auf reiche Punkteernte. Auch Audi-Mann Mattias Ekström kann sich nach Trainingsplatz sechs wohl nur noch wenige Hoffnungen auf die DTM-Krone machen.
Paul di Resta gut in Form
Paul di Resta nutzte optimal den Schwung, den ihm der Heimsieg in Brands Hatch vor zwei Wochen gegeben hatte: Zum zweiten Mal in Folge holte der 24-Jährige Schotte den besten Startplatz. "Toll, dass wir es geschafft haben, Brands Hatch zu wiederholen. Wir haben das Setup des Autos gut weiterentwickelt im Lauf des Trainings obwohl ich einmal kurz im Gras war."
Mercedes-Sportchef Norbert Haug war begeistert: "Das ist mehr als ich erwartet habe. Paul war genauso aussergewöhnlich wie in Brands Hatch. Dabei ist er am letzten Freitag in Monza Formel 1 gefahren. Es ist ganz offensichtlich nicht so, dass das ablenkt. Im Gegenteil: Das Formel 1-Fahren wirkt wohl eher beflügelnd auf Paul."
Spengler mit kleinem Fehler
Bruno Spengler besiedelt Startplatz zwei, nachdem er im zweiten Abschnitt der Qualifikation Nervenstärke bewies: Der Kanadier verpatzte seinen ersten Run und benötigte einen zweiten Anlauf, um den Aufstieg in Q3 und damit unter die ersten acht zu schaffen.
Für das Rennen ist Spengler gewohnt optimistisch: "Ich bin ziemlich glücklich mit dem Longrun heute morgen. Ich starte auf der Innenseite. Mal schauen, was da rauskommt." Norbert Haug warnt vor der Startkurve, einer sehr engen 90-Grand Biegung: "Die erste Ecke ist ganz schwierig, das wissen wir. Hoffentlich kriegen das alle hin." Haugs gelassenes Resümee: "Audi muss gewinnen, wir können gewinnen. Auf jeden Fall hoffe ich, dass wir ein vernünftiges Rennen zu sehen bekommen."
Audi will den zweiten Sieg
Bei achten Rennen des Jahres will Audi endlich den zweiten Saisonsieg unter Dach und Fach bringen. "Es muss uns wieder ein Sieg gelingen", fordert Sportchef Wolfgang Ullrich. Neben Mike Rockenfeller, dem Überraschungsdritten, startet Timo Scheider aus der zweiten Startreihe. "Timo hat in Q4 einen kleinen Fehler in der ersten Schikane gemacht", haderte Ullrich. "Da hat er Schwung verloren, und danach kommt leider eine lange Gerade. Da rinnen die Zehntelsekunden nur so weg und man kann nichts dagegen tun. Mannschaftsmäßig haben wir uns im Vergleich zum ersten Teil der Saison gesteigert."
Die beiden DTM-Promis Ralf Schumacher und David Coulthard waren in Oschersleben dagegen mal wieder im Rückwärtsgang unterwegs: Auch Wohlmeinende drehten sich den Startplätzen 15 und 16 für den Deutschen und den Schotten enttäuscht ab. Langsamer waren als Schumacher und Coulthard nur der Chinese ChongFu Cheng und Katherine Legge.