Zweite Qualifikation des Jahres, zweite Pole Position für Audi. Nachdem beim Saisonauftakt Adrien Tambay am Ende der Zeitenhatz ganz vorne gelandet war, gelang dieses Kunststück in Oschersleben Miguel Molina. Der Spanier in Diensten von Abt Sportsline schnappte sich auf dem winkeligen 3,696 Kilometer langen Kurs nahe Magdeburg in 1:20.007 Minuten die Bestzeit. Damit distanzierte der Audi-Fahrer seine Konkurrenten im finalen Durchgang Q3 um mehr als eine halbe Sekunde.
Audi-Pilot Molina zeigt sich hochzufrieden
Molina, der bereits das Freie Training am Samstagmorgen für sich entschieden hatte, zeigte sich nach der Qualifikation hochzufrieden mit seinem Audi RS5 DTM. "Ich bin über den Abstand auf Platz zwei überrascht, aber ich hatte heute einfach das Auto, um so schnell zu fahren. Es war jede einzelne Runde perfekt und ich war in jedem Durchgang vorne dabei", sagte der 25-Jährige.
Mit einem Respektabstand von 0.509 Sekunden landete Marco Wittmann (BMW) auf dem zweiten Platz. Nur drei Tausendstel hinter dem Auftaktsieger folgte mit Adrien Tambay der nächste Fahrer aus dem Lager von Audi. Reihe zwei komplettierte Neueinsteiger António Félix da Costa, der in einem BMW M4 DTM startet. Dahinter werden mit Timo Scheider, Mike Rockenfeller und Bruno Spengler gleich drei DTM-Champions das morgige Rennen in Oschersleben in Angriff nehmen, gefolgt von Edoardo Mortara. Vorjahressieger Augusto Farfus scheiterte bereits im zweiten Qualifikationsdurchgang.
Vier Mercedes scheitern in Q1
Eine schwache Vorstellung lieferte wie beim Saisonauftakt Mercedes ab – und das, obwohl alle C-Klasse Coupés im Vergleich zu Hockenheim fünf Kilogramm weniger an Gewicht mit sich herumtragen müssen. Verglichen mit den BMW-Piloten Wittmann, Glock, Spengler, Tomczyk, Farfus und Hand, die jeweils fünf Kilo an Performance-Gewichten dazu bekommen, beträgt der Unterschied zehn Kilogramm, was einem Zeitgewinn von etwa zwei Zehnteln entsprechen sollte.
Trotzdem reichte es für Pascal Wehrlein als besten Mercedes-Piloten nur zu Rang zehn. "Wir haben vor Oschersleben ein paar Entscheidungen getroffen, um den Entwicklungsrückstand aufzuholen. Aber es geht nicht von heute auf morgen", erklärte Mercedes-Sportchef Toto Wolff. In Q1 mussten mit Robert Wickens, Paul die Resta, Daniel Juncadella und Vitaly Petrov gleich vier Fahrer mit dem Stern auf der Haube die Segel streichen. Mit ihnen erwischte es Timo Glock (BMW), der über Probleme mit der Servolenkung klagte und sich deshalb auch einmal über die Streckenbegrenzung ins Gras hinein drehte.
In Oschersleben ist überholen aufgrund der verwinkelten Streckenführung kein einfaches Unterfangen. Dennoch gibt es für die im Mittelfeld und am Ende des Feldes platzierten Starter Hoffnung. Für das Rennen sind Regenschauer angekündigt. "Bei gemischten Verhältnissen sollte es schon nach vorne gehen können", meinte etwa Audi-Pilot Mattias Ekström, der von Rang zwölf seine Aufholjagd beginnen will.