Einmal mehr zeigte sich beim heutigen DTM-Rennen am Norisring, dem "Monaco der DTM", dass hier alles möglich ist. Trotz bester Voraussetzungen für Mercedes gelingt es am Ende dem Audi-Piloten Mattias Ekström die zehn Jahre währende Siegesserie von Mercedes zu brechen. Der Schwede vom Audi Sport Team Abt Sportsline lieferte eine souveräne Leistung ab. Von Platz neun gestartet kämpfte sich der 35-Jährige kontinuierlich nach vorne, passierte in Runde 23 BMW-Fahrer Bruno Spengler dank Einsatz des Klappenflügels (DRS) und überholte kurze Zeit später auch den von der Pole Position gestarteten Mercedes-Piloten Robert Wickens.
Der Sieg wurde in der Boxengasse entschieden
Lange Zeit blieb er dann hinter Audi-Teamkollege Edoardo Mortara, der wie Ekström seinen zweiten Stopp bis kurz vor Rennende hinauszögerte. An Mortara vorbei sollte sich die Partie dann beim letzten Boxenstopp entscheiden: Reichte die Zeit, die Ekström und Mortara herausgefahren hatten, um sich vor den schärfsten Mercedes-Konkurrenten Gary Paffett und Robert Wickens einzuordnen, die beide Stopps bereits früh hinter sich gebracht hatten? Mortaras Stopp dauerte mit 4,7 Sekunden an der Box zu lange - er musste sich infolge hinter Paffett einordnen. Ekström hingegen kam vor Paffett aus der Box und fuhr Audi zum ersten Sieg am Norisring seit 2002.
Bei Mortara und Paffett gehen die Nerven durch - Aus für beide
Mattias Ekström fuhr allerdings fast unbemerkt als Sieger über die Ziellinie, da kurz zuvor alle Augen gespannt auf den Krimi zwischen Audi-Pilot Edoardo Mortara und Mercedes-Fahrer Gary Paffett blickten. Paffett, der nach einem schlechten Start zunächst zurückfiel, profitierte später davon, dass er beide Stopps früh hinter sich gebracht hatte und auf seinen harten Reifen das Rennen in Ruhe zuende fahren konnte. Als Mortara von seinem zu lange dauernden, zweiten Stopp aus der Box kam und sich hinter Paffett einordnen musste, schien das Heißblut des Italieners überzukochen. Er versuchte, Paffett zu überholen, scheiterte und fuhr hinten auf das DTM Mercedes AMG Coupé von Paffett auf. In der nächsten Kurve kam es dann zum endgültigen Crash - beide sind ausgeschieden.
Rockenfeller bleibt Erster in der Gesamtwertung
Profitiert von der Karambolage haben die Mercedes-Fahrer Wickens und Vietoris, die hinter dem führenden Ekström über die Ziellinie fuhren und sich ebenfalls Podiumsplätze sicherten. Für den Kanadier Wickens ist dies das beste Ergebnis seiner DTM-Karriere. In der Gesamtwertung führt jedoch weiterhin Mike Rockenfeller, der sich von Startplatz 21 - er wurde nach dem Qualifying gestern noch strafversetzt - souverän auf Platz fünf vorkämpfte und damit noch vor Spengler auf Rang sechs ins Ziel fuhr.