Etwas Gutes noch besser machen. Ein rühmlicher Vorsatz, der aber auch leicht mal in die Hose gehen kann. Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier und so können Veränderungen auch mit gut gemeinter Absicht auf Kritik stoßen.
Unverständnis bei den Fahrern
So geschehen bei der DTM in Hockenheim. Statt die Haarnadelkurve zu fahren, die sicherlich zu den fahrerisch anspruchvollen Passagen auf dem Hockenheimring zählt, biegen die DTM-Piloten 400 Meter vorher nun in zwei aufeinanderfolgende Rechtskurven ab. So wird die Strecke kürzer und die Fahrer kommen sieben mal mehr an den Zuschauern vorbei. Gute Idee, sollte man meinen. Wäre da nicht ein Haken an der Sache.
"Warum ändert man etwas, das gut war?", fragt Martin Tomczyk nach dem ersten Training in Hockenheim. "Als die Strecke gebaut wurde, war alles harmonisch. Warum ändern wir das? So gehen mit der Spitzkehre und der Links in der Mercedes-Arena zwei Überholmöglichkeiten verloren. Das waren die einzigen Überholmöglichkeiten."
Spengler kann sich mit der neuen Variante anfreunden
Auch aus Timo Scheider sprüht nicht gerade die grenzenlose Begeisterung. "Meiner Meinung nach ist die neue Variante nicht gerade gelungen", sagt der amtierende Meister. "Durch das mehrfache Vorbeifahren gewinnen wir nicht gerade an Spannung. Wir verlieren zwei Überholmöglichkeiten."
Mercedes-Pilot Bruno Spengler sieht die Sache dagegen etwas gelassener. "Ich habe Schlimmeres erwartet", meint der Titelaspirant. "Vor allem deshalb, weil ich ein Fan der alten Strecke war. Wir haben oft in der Spitzkehre überholt. Das wird jetzt ein bisschen schwieriger. Aber in der Zeit zwischen den Testfahrten bis zu diesem Wochenende hat sich einiges verbessert."