Jamie Green hat die Saison beendet, wie er sie Anfang Mai begonnen hatte - mit einem Sieg am Hockenheimring. Der Brite stellte wieder einmal unter Beweis, dass er im Motodrom stets besonders gut unterwegs ist. Von Startplatz 2 schnappte sich der Audi-Pilot schon nach 5 Runden den Mercedes von Gary Paffett, der von der Pole Position losgefahren war. Anschließend verwaltete Green seine Führung souverän.
Für Green war es bereits der vierte Sieg in dieser Saison. So viele schaffte kein anderer. Hätte der 33-Jährige aus Leicester zur Saisonmitte nicht so viel Pech gehabt, wäre die Meisterschaft wohl nicht so schnell zugunsten von Pascal Wehrlein entschieden.
Wehrlein mit Pleite zum Abschied
Der frischgebackene Champion kam insgesamt nur auf 2 Erfolge und rollte beim Saisonfinale - passenderweise an seinem 21. Geburtstag - nur auf Position 21 über den Zielstrich. Trotz der Pleite ließ sich Wehrlein ein paar qualmende Donuts vor der Mercedes-Tribüne nach der Zieldurchfahrt nicht nehmen. Am Ende blieb der Meister beim Kreiseln auch noch in der Wiese stecken - das passte zum verkorksten Finale.
Zwischendurch fiel Wehrlein durch eine harte Fahrweise mit einigen Kollisionen auf. "Ich habe versucht im Rennen zu pushen und nach vorne zu fahren. Aber mein Auto war schon nach wenigen Runden stark beschädigt. Ich hatte keinen Grip mehr und konnte nicht richtig beschleunigen. Erst als ich nach der Zieldurchfahrt um mein Auto gelaufen bin, habe ich gesehen, dass alle Flics fehlen. Wir werden trotzdem eine große Party feiern."
Spazierfahrt für Green beim DTM-Finale
Verantwortlich für die relativ gemütliche Siegesfahrt von Green an der Spitze war auch die Tatsache, dass von seinen Verfolgern keine große Gefahr drohte. Audi-Kollege Mattias Ekström auf Rang 2 sicherte nach hinten ab und verzichtete auf Angriffe. Mit Edoardo Mortara belegte ein weiterer RS5-Pilot auch die dritte Stufe auf dem Podest. Mit seinem Sieg konnte Green seine beiden Markenkollegen in der Fahrerwertung überholen und sich Rang 2 sichern.
"Es fühlt sich gut an, mit einem Sieg in die Winterpause zu gehen. Es ist eine schöne Antwort an alle, die mich nach den ersten Siegen schon gefragt haben, was los ist", freute sich Green anschließend. "In Spielberg war leider mein Getriebe defekt. Das hat mir den Sieg gekostet. Am Nürburgring hatte ich ein Problem mit den Bremsen. Das war schade. Die Leistungen ansonsten haben gepasst. Es war ein Vergnügen, den RS5 dieses Jahr zu fahren", so die gemischte Bilanz. In der Fahrerwertung fehlten Green am Ende 19 Zähler auf Wehrlein.
Auch Ekström konnte am Ende nicht so recht strahlen: "Wir waren einfach nicht konstant genug. Es gab zu viele Probleme zwischendurch, die verhindert haben, dass wir um den Titel kämpfen konnten. Es war eine solide Leistung. Das Jahr war okay, aber nicht super."
Bester Nicht-Audi wurde Paul di Resta auf Rang 4. Der schottische Ex-Formel 1-Pilot war mit seinem Mercedes lange auf Podiumskurs unterwegs. Doch in Runde 27 musste er sich schließlich der überlegenen Audi-Pace von Mortara geschlagen geben. Hinter Samstagssieger Timo Scheider in einem weiteren Audi fuhr mit Maxime Martin der bestplatzierte BMW-Pilot auf Position 6.
BMW sichert Markentitel vor Audi
Dahinter landeten mit Antonio Felix da Costa und Bruno Spengler auf den Plätzen 7 und 8 sowie Martin Tomczyk (hinter Gary Paffett) auf Rang 10 noch 3 weitere BMW-Piloten in den Punkten. Damit sicherten sich die Münchner am Ende mit 602 Punkten den Titel in der prestigeträchtigen Markenwertung. Eigentlich hatte Audi in Hockenheim diesbezüglich alle Trümpfe in der Hand. Doch wegen zahlreicher Kollisionen und Strafen fehlten den Ingolstädtern am Ende 7 Zähler auf die bayerische Konkurrenz.
Mercedes landete mit 534 Punkten auf Rang 3. Doch das wird den Stuttgartern nicht die Partylaune verderben. Neben dem Fahrertitel sicherte Pascal Wehrlein der Marke mit dem Stern auch noch den Sieg in der Teamwertung durch das gooix / Original-Teile Mercedes-AMG-Team, für das Wehrlein mit Christian Vietoris insgesamt 225 Punkte sammelte.