Um nicht weniger als 55,7 Prozent steigerte Audi in den ersten zehn Monaten seinen Absatz in China, während man zu Hause in Europa ein eher karges Brot essen musste: In Deutschland sank der Absatz im gleichen Zeitraum um 3,3 Prozent.
China rettet deutsche Autoindustrie
"Ohne China wäre die deutsche Autoindustrie im Eimer", sagt ein deutscher Topmanager. Das Reich der Mitte der das gelobte Land für die Automobilhersteller. 2010 wird Audi wohl fast eine Viertelmillion Autos an den Mann bringen – mehr als in jedem anderen Land. Auch Mercedes macht im Reich der Mitte glänzende Geschäfte: In den ersten zehn Monaten wurden 115.300 Autos mit dem Stern auf dem Kühler an den Mann gebracht – eine Steigerung um nicht weniger als 128 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Besonders erfreulich für die Mercedes-Kassenwarte: Die Chinesen greifen auch gerne zur S-Klasse. Die exakt 18.485 Luxuslimousinen, die zwischen Januar und Oktober 2010 auf Chinas Straßen kamen, waren fast ausnahmslos sehr komplett ausgestattet, was den Ertrag sicherlich enorm beflügelte.
All das sollten diejenigen bedenken, die jammern, dass die DTM ihr Saisonfinale nicht im beschaulichen Hockenheim austrägt, sondern den weiten Weg in Richtung Osten gegangen ist.
Porsche verzichtet auf Cup Rennen - zu teuer
Vor fast drei Jahrzehnten fing alles an. Im Jahr 1983 beschloss man bei VW, das damals noch sehr ferne China mit dem in Europa nur mäßig erfolgreichen Modell Santana zu beglücken, dem Stufenheckableger des Passat. In Changchung im Norden des Landes eröffnete VW als erster Fernost-Pionier eine Automobilfabrik. Der Santana ist in China immer noch hunderttausendfach zu sehen, und wer in Shanghai Taxi fährt, landet mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit im Fond eines Santana. Dort geht es übrigens sehr bequem zu, denn bei den Droschken handelt es um Longwheelbase-Versionen mit um 11 Zentimeter verlängertem Radstand.
Natürlich ist China auch für Porsche ein extrem wichtiges Territorium. 9.000 Sportwagen aus Zuffenhausen wurden im Jahr 2009 an chinesische Freunde der flotten Fortbewegung verkauft. Was läge also näher, als ein Start des Porsche Carrera Cup Asia auf dem Stadtkurs von Pudong. Doch der DTM-Serienpromotor ITR rief als Startgebühr eine Summe auf, die man sich im als sparsam bekannten Stuttgart nicht leisten wollte. 500 000 Euro verlangten die DTM-Bosse von Porsche. "Das ist ja mehr als wir beim Grand Prix in Monaco zahlen."