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Analyse DTM Brands Hatch
Mercedes vom Regen ausgebremst

Angeführt von Martin Tomczyk gelang Audi in Brands Hatch ein Dreifach-Triumph. Mercedes stand sprichwörtlich im Regen. In unserer Analyse sagen wir Ihnen, warum die Ingolstädter bei feuchten Bedingungen nicht zu schlagen waren.

Start DTM Brands Hatch 2011
Foto: Wolfgang Wilhelm

Das viertletzte Saisonrennen der DTM wurde zu einer Machtdemonstration von Audi. Martin Tomczyk, Mattias Ekström und Edoardo Mortara holten einen Dreifachsieg. Weil Mercedes-Speerspitze Bruno Spengler auf dem siebten Platz versauerte, eroberte Tomczyk auch die Tabellenführung wieder zurück. Der Deutsche hat nun einen Punkt Vorsprung auf den Kanadier.

In der Startaufstellung von Brands Hatch ging es ganz anders zu als bei den meisten anderen DTM-Rennen: Die Schönen und die Wichtigen, die sonst gerne zwischen den Rennautos flanieren und Belangloses von sich geben, waren vor dem strömenden Regen in die Hospitality-Zelte geflüchtet.

Unsere Highlights

Audi baut Autos auf Regensetup um

Dafür hatten die Mechaniker, die sonst nur aufpassen, dass keiner der VIPS aus Unachtsamkeit auf einem Fronsplitter herumtrampelt und anderes Unheil anrichtet, ordentlich zu tun. "Wir haben alle Autos komplett auf Regen-Setup umgebaut", sagte Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich. "Da war viel Arbeit für die Mechaniker. Aber es hat sich ausgezahlt."

In der Tat, Brands Hatch wurde zu einem dreifachen Audi-Triumph, wie es ihn lange nicht mehr gegeben hat. Mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit fuhr Martin Tomczyk von Startplatz drei aus zu seinem dritten Saisonsieg: "Der Start war natürlich ein bisschen knifflig. Mit Gary Paffett war es am Anfang nicht ganz leicht. Er hat geblockt und konnte nicht die Zeiten fahren, die mir möglich waren. Aber dann habe ich mein Tempo gefunden", berichtete der Deutsche.

Eine Schrecksekunde gab es aber doch: In der 23. Runde rutschte der gelb-grüne Audi in die Wiese. Tomczyk konnte gedankenschnell parieren: "Ich habe die Lenkung aufgemacht und Gottseidank bin ich wieder auf die Piste zurückgekommen." Sportchef Ullrich runzelte die Stirn: "Das kann auch anders ausgehen."

Tomczyk erobert Tabellenführung

Tomczyk hat nun beste Chancen, nach einem Jahrzehnt DTM seinen ersten Meistertitel zu holen. Sportchef Ullrich sieht die Gefechtslage nüchterner: "Ein Punkt liegt nur zwischen den beiden. Jetzt geht die Saison praktisch wieder von vorne los." Und auch der Fahrer blieb auf dem Teppich: "Brands Hatch war zwar eine tolle Befriedigung für mich. Speziell weil man sah, wie schnell sich die Dinge ändern können. Die letzten drei Rennen werden aber sehr hart."

Für den zweimalige Ex-Champion Mattias Ekström fühlte sich Platz zwei an wie ein Sieg. "Denn ich habe das Maximale geschafft. Ich sah Martin hinter mir, er ist im Titelrennen und ich habe ihn ziehen lassen. Die Bedingungen haben schlimmer ausgeschaut als sie tatsächlich waren. Ich hatte einen großartigen Start, dabei bin in der Inforunde wie eine Oma rumgerutscht."

Mortara feiert Podiumspremiere

Mit Edoardo Mortara tauchte ein neues Gesicht auf dem DTM-Siegerpodium auf. Na ja, stimmt nicht ganz: Denn schon beim nicht zur Meisterschaft zählenden Stadion-Event in München im Juli hatte der in Genf lebende Italo-Franzose mit einem Sieg und einer Finalteilnahme aufhorchen lassen.

Der dritte Platz von Brands Hatch ist aber sicherlich viel wichtiger, um seinen Ruf als erstklassiger Fahrer zu festigen. "Am Start habe ich gleich vier oder fünf Autos überholt", berichtete Mortara. "Ich weiß auch nicht, wie ich das geschafft habe, Ab da sagte ich mir: Ok, jetzt nehme ich auch ein paar Risiken auf mich. Für den Rempler mit Jamie Green muss ich mich entschuldigen."

Mercedes mit Trockenabstimmung chancenlos

Aus Mercedes-Sicht war Brands Hatch ein Rennen zum vergessen. Einziger Lichtblick: Gary Paffett gab mit Rang vier wieder einmal ein sportliches Lebenszeichen von sich. Mit dem Kampf um Podiumsplätze hatte der Vizemeister von 2010 aber genauso wenig zu tun wie Ralf Schumacher (Platz fünf) oder Bruno Spengler (Platz sieben). Alle Mercedes-Fahrer litten am gleichen Syndrom, einer in Richtung Trockenrennen tendierenden Fahrwerksabstimmung.

"Speziell am Anfang waren wir nicht schnell genug", rügte Sportchef Nobert Haug. "Hier waren wir Underperformer. Wir können mehr. Am Start gab es viel Spekulation um das Wetter. Wir dachten, dass es schneller abtrocknet. Das ist nicht passiert. Aber so ist es halt mal."

Nach dem England-Gastspiel ist endgültig klar: Nur noch zwei Fahrer kommen für den Titel in Betracht. Denn Timo Scheider, der vor dem England-Gastspiel noch theoretische Chancen hatte, blieb nach einem durchwachsenen Training (Platz zwölf) und einem unverschuldeten Dreher im Rennen ohne Punkte.

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