Bisher läuft das Wochenende für das Team von Dörr-McLaren wie geflutscht. Alle Piloten konnten sich mit dem 530 PS V8-Biturbo-Monster vertraut machen. Blechschäden gab es bisher keine. Und auch von größeren Defekten blieb man verschont. Und während in anderen Garagen noch hektisch geschraubt wurde, hatte die ganze Mannschaft am Samstagvormittag Zeit für das obligatorische Teamfoto.
Pünktlicher Feierabend bei Dörr-McLaren
"Unser Teamchef hat gestern Abend die Parole ausgegeben: Um 20 Uhr ist Schluss. Daran haben sich alle gehalten. Wir sind also gut ausgeschlafen für das Rennen", gab sich auto motor und sport-Testchef Jochen Übler entspannt. Er wird am Abend den vierten Stint mit der orangenen Flunder aus Woking in Angriff nehmen.
Die Ehre des Rennstarts um 16 Uhr wird Rudi Adams zuteil. Der Routinier ist ein Profi am Ring und soll das Auto mit der Startnummer 69 heil durch die ersten Runden bringen. "Wir werden wohl zu Beginn etwas früher an die Box zum Wechsel gehen", erklärt Übler die Taktik. "Dann können wir dem großen Trubel aus dem Weg gehen, wenn in Runde neun alle zum Nachtanken kommen."
Dörr-McLaren starten in umgekehrter Reihenfolge
Im Briefing wurde außerdem festgelegt, dass "Ankommen" oberste Priorität hat. "Unser Schwesterauto sollte rund 20 Sekunden pro Runde schneller sein. Die werden wir nicht lange aufhalten", kündigte Übler an. Im Training zeigte sich ein umgekehrtes Bild. Am Start steht die nominelle Nummer zwei auf Platz 27. Der besser besetzte zweite Dörr-McLaren mit der Startnummer 59 steht eine Reihe dahinter auf der 29.
Zum Viererteam von Jochen Übler gehört neben dem bereits erwähnten Rudi Adams und McLaren-Testpilot Chris Goodwin auch Ex-Formel 1-Fahrer Lucas di Grassi. Der ehemalige Virgin-Pilot ist zum ersten Mal auf der Nordschleife unterwegs. "Das ist wirklich etwas total anderes", so der Brasilianer über den Vergleich zur Formel 1. "Aber es macht jede Menge Spaß."
Di Grassi und Übler mit Respekt vor dem Regen
Di Grassi freut sich schon auf das Rennen und die ersten längeren Stints im Auto. "Als mich Pirelli gefragt hat, ob ich kommen will, habe ich sofort ja gesagt. Dieses Jahr ist für mich Lernen angesagt. Aber 2013 will ich wiederkommen und hier um den Sieg kämpfen. Etwas Sorge bereitet mir nur der Regen. Den hatten wir hier im Training leider noch nicht."
Auch Übler blickt gebannt auf die Wetterprognose. "Der Regen kommt, aber keiner weiß wann. Wahrscheinlich genau, wenn ich im Auto sitze. Ich habe gestern schon mit Markus Winkelhock gescherzt, dass wir im Regen ganz langsam machen. Dann können wir uns über Handy verabreden und ganz gemütlich im Tandem über die Nordschleife cruisen."