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Dakar 2014 Blog (8)
Die schier unglaublichen Stunts der Deutschen

auto motor und sport-Reporter Claus Mühlberger berichtet von der Dakar 2014. Teil 8: Carlos Sainz und sein deutscher Beifahrer Timo Gottschalk schieden mit ihrem Buggy durch einen bizarren Unfall aus.

Rallye Dakar 2014
Foto: Red Bull

Stephan Schott und Holm Schmidt liegen mit ihrem Mini trotz eines Vorwärtssaltos in den Dünen auf Platz 18. Weitgehend problemfrei kam nur der vierte im Bunde durch. Dirk von Zitzewitz, der dem Südafrikaner Giniel de Villiers im Toyota Hilux den Weg weist, rangiert hinter dem unantastbar scheinenden Mini-Trio auf Platz vier im Gesamtklassement.

Man kann nicht gerade sagen, dass das Autoland Deutschland bei der Dakar-Rallye überrepräsentiert ist. In der Autoklasse wird die schwarz-rot-goldene Flagge nur noch von drei Männern hoch gehalten. Der Vierte im Bunde, Timo Gottschalk aus Rheinsberg, der Beifahrer von Carlos Sainz, konnte von Antofagasta aus einen vorzeitigen Rückflug in die Heimat buchen.

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Sainz-Ausfall nach Tank-Drama

Der Ausfallgrund ist so banal, dass ihn ein durchgeknallter Drehbuchautor nicht besser hätte erfinden können. Der SMG-Buggy überschlug sich dreimal, aber nicht etwa auf der Wertungsprüfung sondern auf einer stinknormalen Landstraße, wo bei der Dakar-Rallye Tempo 110 gilt. "Die Prüfung war heute zweigeteilt", erzählte Gottschalk. "Dazwischen lag eine Verbindungsetappe. Wir sind von der Hauptstraße abgebogen und zu einer zehn  Kilometer entfernten Tankstelle gefahren."

Nachdem der Buggy Sprit ausgefasst hatte, ging es los mit dem Ärger. "Der Tankwart wollte keine Kreditkarte akzeptieren", sagte Gottschalk. "Und chilenisches Bargeld hatten wir nicht dabei." Es entspann sich eine lebhafte Diskussion, bis sich jemand fand, der dem spanisch/deutschen Duo Geld lieh. Doch inzwischen war eine Menge Zeit vergangen. Es pressierte also, um rechtzeitig zum Start ders zweiten Teilstück am Start zu stehen. Schließlich waren ja auch die 20 Kilometer Umweg noch aufzuholen.

Wähernd sich Sainz im Camper des SMG-Team verkroch und für niemanden zu sprechen war, gab der mit unerschütterlichem Gleichmut ausgestattete Co Gottschalk Auskunft: "Ich krame so in meinen Unterlagen, als Carlos plötzlich flucht. Da ging's auch schon dahin. In einer 90-Grad-Kurve sind wir seitlich von der Straße gerutscht, der Buggy hat sich zwei oder drei Mal überschlagen."

Die Crew blieb unverletzt, aber der Buggy hatte neben allerlei Karosserieteilen auch ein sehr wesentliches Bauteil verloren, nämlich ein Hinterrad samt Radaufhängung.  Das bedeutete das endgültige Aus für das mit so großen Hoffnungen gestartete Team Sainz/Gottschalk.

Rolle vorwärts im Mini

Einen weitaus eleganteren Stunt brachten die deutschen Mini-Privatiers Stephan Schott/Holm Schmidt zur Aufführung. Auf der Etappe nach Iquique gelang ihnen mit dem Countryman All4 ein Salto vorwärts. "Wenn Guerlain Chicherit das gesehen hätte, wäre er aus dem Staunen gar nicht rausgekommen", amüsierte sich Schott. Zur Erklärung: Der Franzose hatte im letzten Jahr als Erster einen Salto rückwärts mit einem Mini-Prototyp gestanden.

"20 Kilometer vor dem Ziel haben wir auf einer Düne richtig steil abgehoben", berichtete Beifahrer Holm Schmidt. "Das Auto ist zuerst auf der Nase gelandet, dann auf dem Heck und kam schließlich auf den Rädern zum stehen." Die Crew war wohlauf, aber einige Karosserieteile waren ziemlich wahllos in der Wüste verstreut. "Das Seitenteil hat Holm mit Klebeband festgepappt", erzählte Schott. "Da gibt es heutzutage ja richtig gute Sachen."

Viel wichtiger war es aber, die auf dem Dach befestigte GPS-Antenne wieder zu montieren. "Sonst würden ja die Waypoints nicht registriert werden. 40 Minuten kostete der Stunt. Schott/Schmidt liegen trotzdem auf Kurs. Drei Tage vor Schluss rangieren sie auf Rang 18. Sollten sie diesen Platz verteidigen, wäre es ihr bestes Dakar-Resultat.

De Villiers fehlts an Schwung

Dirk von Zitzewitz und sein Fahrer Giniel de Villiers werden wohl kaum ein persönliches Karrierehoch erleben. Schließlich haben die beiden 2009 mit dem VW Touareg gewonnen. Immerhin sind mit ihren Hilux wie im Vorjahr mit Platz vier die besten Mini-Jäger. "Ausgerechnet bei der allerletzten Düne hatten wir etwas zu wenig Schwung", sagte de Villiers. "Exakt auf dem Scheitelpunkt sind wir hängengeblieben. Unglücklicher ging’s kaum, denn dann mussten wir aussteigen und unseren Pickup freischaufeln - sehr ärgerlich."

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