"In fast allen Dakar-Autos blickt der Copilot auf vier kleine Bildschirme", sagt Schulz. "Oben links und unten rechts ist das vom Veranstalter gestellte GPS-System zu erkennen. Die anderen beiden Bildschirme gehören zum Tripmaster, einem Wegstreckenzähler. GPS und Tripmaster sind in den Rallyeautos doppelt vorhanden, da man einen Defekt nicht ausschließen kann."
"Ganz oben rechts in der Ecke wird der Kompasskurs angezeigt. Insgesamt findet man im Cockpit ungefähr 35 Schalter. Im Beifahrerfußraum sind zwei weitere Pedale installiert. Eines dient zum Zurückstellen des Tripmasters, das andere aktiviert das so genannte Sentinel-System. Damit warnt man langsamere Fahrer, die man überholen will. Beim Vorausfahrenden ertönt dann eine laute Hupe."
Schulz weist Dakar-Rookie den Weg
Der gebürtige Bayer Andreas Schulz holte als Beifahrer drei Dakar-Siege. 2016 kämpft er an der Seite des britischen Dakar-Rookie Harry Hunt um eine Top 10-Position. "Der Umgang mit den Navigationsgeräten mag für einen Laien verwirrend sein", sagt Schulz. "Für mich ist es ein Kinderspiel. Ich fahre die Dakar ja schon zum 24. Mal."
"Das GPS verfügt in den Rallyeautos nur über sehr wenige Grundfunktionen", erklärt Schulz. "Wir müssen nach Roadbook fahren. Es wird vom Veranstalter geheim gehalten und erst am Vorabend der jeweiligen Etappe ausgegeben. Es umfasst jeweils 50 bis 70 Seiten. Die Beifahrer gehen dieses Büchlein gewissenhaft durch. Ich kann mir anhand der Zeichen sehr gut vorstellen, wie es auf der Sonderprüfung aussieht. Für das Ausmalen des Roadbooks mit Markern brauche ich bis zu 4 Stunden."
Mini-Cockpit mit zahlreichen Displays
Andreas Schulz, gehört zu den besten und gefragtesten Beifahrern der Welt. Der urige Bayer, der letztes Jahr seinen 60. Geburtstag feierte, hat Spaß daran, unerfahrene und junge Fahrer zu coachen. Schulz kann aber nicht nur navigieren und seinen Fahrern das optimale Tempo vorgeben, er ist auch ein hervorragender Mechaniker. Vor mehr als 30 Jahren schraubte er am Weltmeister-Opel Ascona von Walter Röhrl. Und auch als Fahrer hat er beachtliches Talent.
In einem Dakar-Auto hat der Fahrer praktisch die gleichen Displays vor sich wie in vielen anderen Rennautos. In der Mitte befindet sich ein halbkreisförmiges Standard-Display für Drehzahl und Temperaturen. Darüber ist ein digitaler Kompass installiert. Auf dem Display mit den bunten Ziffern rechts daneben können alle erdenklichen Temperaturen und Drücke von Motor und Kraftübertragung abgerufen werden. Auch der Reifenluftdruck wird angezeigt. "So sehen wir schnell, ob sich ein Plattfuß anbahnt", sagt Schulz.