Betrug im eigenen Rennstall: Marc VDS stellt Rennprogramm ein

Betrug im eigenen Rennstall
Marc VDS stellt Rennprogramm ein

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Zuletzt aktualisiert am 07.10.2015

Beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps war der Jubel bei Marc VDS noch groß. Das belgische BMW-Team triumphierte Ende Juli mit dem Z4 GT3 beim Ardennen-Klassiker. Gut 2 Monate später ist die gute Laune verflogen. Nach Aussage von Teameigner Marc van der Straten wird das GT-Programm des Rennstalls nach der Saison überraschend beendet.

Marc van der Straten fühlt sich betrogen

In einem Statement erklärte der 67-jährige Belgier, dass seine Motorsportleidenschaft einen herben Dämpfer erlitten hat. "Wenn man im Rennsport gewinnen will, dann ist das sehr teuer. Und wenn sich die Kosten dann noch durch finanzielles Missmanagement der Verantwortlichen verdoppeln, dann ist es nicht mehr möglich, weiterzumachen."

Van Straten prangert damit seine eigenen Angestellten an, die offenbar in die eigenen Taschen gewirtschaftet haben. In einer bemerkenswert offenen Pressemitteilung heißt es: "Wir müssen erkennen, dass sich die Dinge geändert haben. Mitarbeiter haben mein Vertrauen missbraucht. Ich bin jetzt 67 Jahre alt und habe nicht die Zeit, ein Verhalten hinzunehmen, das meine moralischen Werte nicht respektiert."

"Ich habe genug von dem Mangel an Professionalität einiger Leute, die ich im Team fälschlicherweise in Führungspositionen gesetzt habe. Ich habe genug von denen, die unser Geschäft finanziell in Gefahr bringen, sogar bis zum Punkt eines Bankrotts. Deshalb wird der Vorhang für den belgischen Rennsport nun geschlossen."

Moto2-Team von Marc VDS nicht betroffen

Die Aktivitäten in der Motorrad-WM sind vom Ausstieg aus dem vierrädrigen Motorsport übrigens nicht betroffen. "Das Auto ist tot, lang lebe das Bike!", erklärte Van der Straten trotzig. Seit 6 Jahren ist Marc VDS erfolgreich in der Moto2-Klasse am Start. "Dort haben wir ein Team, das tolle Ergebnisse abliefert und neue Projekte mit Freude und Spaß angeht. Was kann man sich mehr wünschen."