Es war ein netter Aufgalopp für den Rallye-Zirkus. Auf der sechs Kilometer kurzen Auftaktprüfung am Stadtrand von Villa Carlos Paz schien bei angenehmen 22 Grad die Sonne, und laut Veranstalter nutzten 60.000 Fans am Maifeiertag die Chance, die Besten der Welt im Einsatz zu sehen.
Auf dem Rallycross-Gelände nahe dem Service-Park gelang Sébastien Ogier die Bestzeit, knapp gefolgt von den Citroën-Fahrern Dani Sordo und Sébastien Loeb. Die Ränge vier und fünf belegen die restlichen VW-Fahrer Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen vor dem dritten Citroën mit Mikko Hirvonen. Die Plätze sieben bis neun belegen einträchtig die drei Ford von Mads Östberg, Thierry Neuville und Evgeny Novikov.
Jari-Matti Latvala gewinnt Qualifying
Mit diesem Resultat gingen die Teams früh zum Abendessen, dabei treibt sie aber am meisten der Wetterbericht um. Jari-Matti Latvala, der das Qualifying am Morgen gewann und damit als Erster seine Startposition für den Freitag wählen durfte, entschied sich für den letztmöglichen 14. Startplatz. "Ich bin hier mal vorn losgefahren, das war alles andere als optimal", sagt der Finne. Auf den eher sandigen Pisten muss der Erste als Straßenkehrer fungieren – es sei denn es regnet.
Die Meteorologen der Teams sagten einhellig Regen für den Freitag voraus, uneinig sind sie sich nur in der Menge des zu erwartenden Niederschlags. Bei VW und Citroën rechnet man mit wenig Wasser, jedenfalls nicht genug, um die Pisten in Schlammpfade zu verwandeln, wo der erste Startplatz ein klarer Vorteil wäre. Evgeny Novikov entschied sich zu pokern. Der Russe wählte im Ford Fiesta freiwillig den ersten Startplatz.
Richtig unzufrieden war nach der Auftaktprüfung Armin Kremer, der auf Marcos Ligaot, den Schnellsten in der seriennahen Produktionswagen-Wertung neun Sekunden verlor. "Das Setup passt überhaupt nicht, wenn ich mir anschaue, wie viel wir von den anderen kassiert haben", sagte der dreimalige deutsche Meister. Am Morgen will der Mecklenburger die Fahrwerksabstimmung komplett umbauen lassen. "wir sind nicht so weit gereist, um hier so weit hinterherzufahren", sagt Kremer, der nach WP1 nur den sechsten Rang in der WRC2-Kategorie belegt.