Die weltbesten Drifter bekommen für 2017 neue Spielzeuge. Die Rallye-WM (WRC) hat wie die Formel 1 ihr technisches Reglement aufwendig überarbeitet. Mit dem Ziel, die Autos aggressiver und schneller zu machen.
Rallye-Autos wachsen große Leitbleche
Die Techniker genießen bei der Gestaltung der Karosserie so viele Freiheiten wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr. Der Rallye-Rennwagen-Generation 2017 schwellen große Leitbleche und Frontsplitter. Das bringt Abtrieb. Genauso wie die größeren Heckspoiler und die neuen Regeln für den Diffusor. Die Maximal-Abmessungen sind zwar vorgegeben, die Hersteller dürfen den Diffusor aber frei gestalten und ihn um bis zu fünf Zentimeter über die Verkleidung ragen lassen. Die Hersteller gehen unterschiedliche Wege. Während Hyundai und Toyota den Diffusor unterhalb der Heckschürze integrieren, setzt ihn M-Sport bei seinem Ford Fiesta ab.
Die Autos wachsen in der Breite um 5,5 Zentimeter von 1.820 auf 1.875 Millimeter. In der Länge müssen sie mindestens 3,90 Meter messen. Das Gewicht sinkt von 1.200 auf 1.175 Kilogramm. Gleichzeitig klettert aber die Leistung. Beim Motor halten die Regelhüter am Vierzylinder-Turbo mit 1,6 Liter Hubraum fest. Der Ladedruck darf 2,5 bar nicht übersteigen. Das war schon 2016 so.

Vergrößerte Luftmengenbegrenzer
Dafür hebt ein vergrößerter Luftmengenbegrenzer (von 33 auf 36 mm) die Leistung von rund 320 auf etwa 380 PS. Oder mehr. Die Hersteller lassen sich hier nicht in die Karten schauen. Gleiches gilt für das Drehmoment. Während Toyota beim Yaris WRC von über 425 Nm spricht, berichtet M-Sport beim Ford Fiesta WRC von 450 Nm. Noch eine wichtige Änderung: Es sind wieder aktive Mitteldifferentiale erlaubt, was das Handling der Rennwagen verbessern wird.
Breiter, aerodynamisch ausgefeilter mit mehr mechanischem Grip, leichter und kraftvoller: Das sollte in neue Rekorde im Jahr 2017 münden. Ein Hersteller verlässt die große Rallye-Bühne. VW tritt ab, der bereits fertig entwickelte 2017er Polo WRC wandert wohl direkt von der Teststrecke ins Museum, dafür driftet Toyota wieder mit. Erstmals seit dem Ausstieg aus der Rallye-WM 1999.
In der Galerie zeigen wir Ihnen die Dienstwagen von Sebastien Ogier und Co. in den neuen Lackierungen.