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Testchef Übler im McLaren
See you next time...

auto motor und sport-Testchef Jochen Übler durfte beim 24h Rennen am Nürburgring im McLaren MP12-4C antreten. Das Glück war allerdings nicht auf der Seite des Franken. In seinem Wochenend-Report lässt er das Drama am Ring noch einmal Revue passieren.

Dörr McLaren Übler 24h Nürburgring 2012
Foto: SB-Medien

Sie war kurz und heftig - die Bekanntschaft mit dem GT3-McLaren. Schade, dass sie mit mehreren Runden nicht zu vertiefen war. See you next time...

Nach dem Rennen ist vor dem Rennen - hoffentlich zumindest. Aber allzu viele Chancen wird man im Leben wohl nicht bekommen, in einem McLaren MP4-12C GT3 beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring an den Start zu gehen. Die diesjährige Chance war da - zum Greifen nah.

Aber kurz bevor es hinter dem Lenkrad wirklich zur Sache hätte gehen sollen, war der Spaß schon wieder zu Ende. Höhen und Tiefen, Freud und Leid - die Wogen der Gefühle schwappen beim 24h-Rennen schlagartig über, um, hin und her.

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Es gilt die Emotionen im Griff zu halten. Erst recht die der Enttäuschung. Bereits zwei Stunden nach dem Start den Helm wieder in die Tasche zu packen, die fein säuberlich eingeräumte Box wieder räumen zu müssen ist bitter.

Frustbewältigung an der Bar

Teamchef Rainer Dörr suchte in der Nacht auf den Sonntag noch nach den positiven Aspekten: "Wenn uns der Renngott schon zum Ausfall verdammt, dann lieber zu Beginn des Rennens. Am schlimmsten ist es, wenn du das Ziel vor Augen hast und kurz vorher einpacken musst."

Auch eine Art der Frustbewältigung - es gibt diverse Alternativen: Zusammen mit Fahrerkollege Rudi Adams wähle ich die naheliegende: Prost an der Bar im Teamzelt, und zwar nicht mit Mineralwasser oder isotonischem Gebräu. Ob’s hilft? Bis in den frühen Morgen hat es jedenfalls nur bedingt geholfen. Auf dem Ring donnern noch die Motoren und wir stehen auf der anderen Seite des Zauns. Bitter.

Von außen betrachtet wirken die rund 280 km/h in der Linkskurve am Ende der Döttinger Höhe relativ relaxt. Diejenigen im Cockpit haben hingegen nur den Tunnelblick, bohren sich ihre Bahn durch die finstere Nacht, zwicken die Backen des Allerwertesten zusammen, wenn es mit Top-Speed in die Senke im Bereich Tiergarten geht.

Zugucken geht nun gar nicht mehr. Die Enttäuschung kriecht nochmal hoch. Schlafen verdrängt die bösen Geister des Konjunktiv mit "hätte, wäre, wenn" - hoffentlich. Crew-Chief Martin Brinkel fährt hingegen mitten in der Nacht nochmal zur havarierten Nummer 69, montiert das Lenkrad zum Rangieren und demontiert die On-Board-Kameras. Nicht, dass bis zur Bergung des MP4-12C doch noch irgendwelche Teile Beine bekommen.

Schwesterauto lädiert, Pilot auch

Das Schwesterauto, die Startnummer 59, ist rund zwei Stunden vor dem Fallen der Zielflagge hingegen schon wieder zurück am Teamsitz in Frankfurt. Unser zweiter havarierter McLaren konnte noch am Vorabend von der Strecke gezerrt werden. Fahrer-Kollege Arno Klasen war zu dem Zeitpunkt bereits im Krankenhaus in Adenau. Diagnose: Kahnbeinbruch, die Folge: Gips. An dieser Stelle: Alles Gute Arno.

Ein herzliches Dankeschön hingegen an das gesamte Team von Dörr-Motorsport. 149 Personen war die Mannschaft am 24h-Rennen stark - angefangen von unzähligen Helfern, dem Orga-Team, über Koch Martin, bis hin zu unserer Boxenmannschaft, die in leidenschaftlichen Tag- und Nachtschichten die McLaren MP4-12C GT3 in einem piekfeinen Zustand an den Ring gebracht hat und nun leider wieder mehr oder weniger von vorne beginnen muss. Ein spezielles Danke an Evelyn, Rainer, Uwe, Martin, Partick, Thomas, Arne, Jens und natürlich Rudi für eine kurze, aber tolle Zeit.

Ein großes Dankeschön an diejenigen Helfer und Streckenposten da draußen am Ring, die das 24h-Rennen überhaupt möglich machen, und hier sprechen wir von immerhin 3.000 Personen. Wie sagte Organisationsleiter Peter Geishecker noch bei der Fahrerbesprechung vor dem Mammutrennen: "Der liebe Gott wird uns schon helfen..."

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