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24h-Rennen Nürburgring 2015 (Ergebnis)
Neuer Audi R8 sticht BMW aus

Das belgische Team WRT hat das 24h-Rennen auf dem Nürburgring 2015 gewonnen und Audi damit den zweiten Sieg in Folge beschert. Auf der zweiten Position hetzte der BMW Z4 GT3 von Marc VDS ins Ziel. Das Podest komplettierte mit dem Falken-Porsche die dritte Marke.

Impressionen - 24h-Rennen Nürburgring 2015 - Sonntag - 17.5.2015
Foto: Stefan Baldauf / Robert Kah

Audi bleibt der König der Langstrecke. Nach dem letztjährigen Hattrick mit Siegen auf der Nordschleife, in Le Mans und in Spa hat die Marke mit den vier Ringen auch den 24h-Klassiker am Nürburgring 2015 gewonnen. Für den insgesamt dritten Audi-Erfolg in der Grünen Hölle sorgten Christopher Mies, Nico Müller, Laurens Vanthoor und Edward Sandström, die im R8 LMS für das belgische Team WRT an den Start gingen. Dem neuen Audi R8 glückte damit bei seiner 24h-Premiere der Sieg.

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Neuer R8 bei 24h-Debüt vorn

Das Quartett profitierte in der Nacht vom Ausfall des bis dahin führenden Phoenix-Audi mit der Startnummer 1, und balgte sich in der zweiten Rennhälfte mit dem BMW Z4 GT3 von Marc VDS um den Sieg. Nach 156 Runden hatte man das bessere Ende für sich. Problemlos kam der Sieger allerdings nicht über die Runden. Zwar hielt man sich auf der Nordschleife aus gröberen Zwischenfällen heraus, doch bei zwei Boxenstopps fing der R8 Feuer. Beide Vorfälle endeten glimpflich. "Es war ein harter Kampf von Beginn an. Man hat ja gesehen, wie viele Favoriten ausgeschieden sind. Im Prinzip ging es darum, zu überleben. In der Nacht haben sich dann drei Kandidaten herauskristalisiert, die am Ende auch ganz oben stehen", sagte Mies. 

Schlussfahrer Maxime Martin brachte den BMW Z4 GT3 mit einem Rückstand von 40,729 Sekunden ins Ziel. Damit war es der knappste Zieleinlauf der Geschichte des 24h-Rennens. Die bisherige Bestmarke lag bei 53,20 Sekunden aus dem Jahr 1993. Martin und seine Teamkollegen Lucas Luhr, Markus Palttala und Richard Westbrook verpassten mit ihrem zweiten Rang die letzte Chance auf einen Sieg des Z4 beim 24h-Klassiker. Im nächsten Jahr kommt der neue M6. BMW ist mit 19 Siegen nach wie vor die mit Abstand erfolgreichste Marke am Nürburgring. "Wir sind hier hergekommen, um zu gewinnen. Wenn man dann so knapp am Sieg vorbeifährt, ist man entsprechend enttäuscht", befand Lucas Luhr.

Drei unterschiedliche Marken auf Podest

Hinter Audi und BMW landete mit dem Falken-Porsche die dritte Marke auf dem Podest. Dahinter folgte der zweite Marc VDS mit Augusto Farfus/ Jörg Müller/ Nicky Catsburg/ Dirk Adorf am Steuer. Das Quartett startete von der Pole-Position ins Rennen und sorgte mit einem Feuerunfall kurz vor Mitternacht für spektakuläre Szenen in der Boxengasse. Die vier Erstplatzierten kamen mit jeweils 19 Stopps über die Distanz.

Die fünfte Position sicherte sich der Mercedes SLS AMG GT3 von Black Falcon mit Hubert Haupt/ Yelmer Buurman/ Jaap van Lagen/ Abdulaziz Bin Turki Al Faisal. Dahinter reihte sich das BMW-Privatteam von Walkenhorst ein.

Für den zweiten Audi von WRT sprang nach 24 Stunden der siebte Platz heraus, gefolgt vom besten Bentley Continental GT3 von HTP Motorsport. Ironischerweise nicht das Werksauto mit der Startnummer 84, sondern die Startnummer 11. Die Top 10 komplettierten der Nissan GT-R GT3 mit der 35 auf der Karosserie und der SLS vom Team Premio (Nummer 33).

Nordschleife frisst Favoriten

Wie in den letzten Jahren fraß die Nordschleife auch 2015 zahlreiche Favoriten. Weil die 25,378 Kilometer lange Strecke Mensch und Maschine gleichermaßen beansprucht und keine Fehler verzeiht. Besonders im Pech: Schubert-BMW und Phoenix-Audi.

Claudia Hürtgen versenkte ihren BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 20 bereits nach eineinhalb Stunden im Bereich Pflanzgarten II. Den Unfallwagen versetzte es in Führung liegend nach einer Kuppe, woraufhin die Pilotin die Kontrolle verlor und einschlug. Zwar rettete sich Hürtgen mit einem  Aufhängungsschaden an die Box, doch die Mechaniker konnten den Z4 nie mehr richtig auf die Räder stellen. Bei kurzen Versuchsfahrten erwies sich das Auto als unfahrbar.

Etwa sechs Stunden nach Hürtgens Missgeschick verunfallte Dirk Werner im Schwesterauto (#19) im Bereich Döttinger Höhe. Dem BMW-Werkspiloten wurde der nasse Asphalt zum Verhängnis. Immer wieder wurde die Nordschleife in der ersten Rennhälfte vom Regen heimgesucht.

Doppelausfall bei Phoenix-Audi

Einen Doppelausfall mussten auch die Vorjahressieger von Phoenix verkraften. Christian Mamerow patzte nach Mitternacht im Streckenabschnitt Pflanzgarten. Sein Audi R8 LMS krachte mit voller Wucht in die Leitplanken, was die komplette Frontpartie zerstörte. Bis dahin hatte sich das Quartett Mamerow/Fässler/Rockenfeller/Stippler von Startplatz 9 souverän an die Spitze gearbeitet.

Wenig später musste die Phoenix-Mannschaft zusehen, wie das zweite Auto zu Bruch ging. Der R8 mit der Startnummer 4 machte auf einer rutschigen Stelle (Öl und Kühlwasser) im Bereich Klostertal die Biege. Zu allem Überfluss krachte nach Auskunft von Marc Basseng noch der Aston Martin Vantage GT3 (#7) in den Audi. Das bedeutete das Aus. Für den Aston Martin ging es nach einer einstündigen Reparaturphase weiter.

Bereits vor Mitternacht verabschiedete sich der Frikadelli-Porsche mit einem Knall. Als Führender verunglückte Patrick Pilet im GT3-R. Ohne Unfall, dafür mit gleichem Ergebnis endete das 24h-Rennen für den Black Falcon SLS mit der Startnummer 2. Adam Christodoulou strandete vor dem Klostertal, weil sich das linke Hinterrad selbstständig machte. Dank einer Hilfsaktion eines befreundeten Teams konnte man ein neues Rad montieren und die Fahrt wieder aufnehmen. Nach 31 Runden war dennoch Schluss.

Glickenhaus kommt ins Ziel

Die viel diskutierten Slow Zones haben keinen Einfluss auf den Ausgang des Rennens genommen, da sich die Topteams an die Geschwindigkeitsregeln hielten. Allerdings drückte sich der reduzierte Speed auf die Gesamtrundenanzahl aus. 2014 legte der Sieger noch 159 Umläufe zurück, in diesem Jahr nur 156. Der Glickenhaus SCG 003C, der Kultstatus bei den Fans hat, überquerte als 35. die Ziellinie. Während den 24h musste er einige Wehwehchen verkraften, doch die Mechaniker brachten das Auto stets wieder zum Laufen. Zuletzt rund 20 Minuten vor Rennende, was den Mechanikern tosenden Applaus in der Boxengasse einbrachte.

In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen die besten Fotos vom 24h-Rennen Nürburgring 2015.

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