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24h-Rennen auf dem Nürburgring
Testchef Übler und die Ruhe vor dem Sturm

Willkommen am Ring. Endlich! Die Teams haben ihre Zeltstädte schon weitestgehend errichtet, fieberhaft wird im Fahrerlager noch am Feinschliff gearbeitet, die Boxen eingerichtet und alles für den großen Tanz rund um die Nürburg vorbereitet. Auch das Team Dörr-Motorsport hat sein großes Lager bereits aufgeschlagen.

auto motor und sport beim 24h-Rennen Nürburgring 2012
Foto: SB-Medien

Drei Grad Außentemperatur und leichter Schneefall an der Hohen Acht. An der am höchsten gelegenen Stelle der Nordschleife spricht am frühen Morgen des Mittwoch vor dem 24h-Rennen nicht viel für eine heiße Hatz rund um die Uhr. Ein frostiges, winterliches Szenario stellt die in Scharen angereisten Fans zunächst auf eine harte Probe.

Verkaufsschlager Gummistiefel

Seit vergangenen Sonntag ist die Rennsportgemeinde bereits auf den Beinen. Unglaublich, was sich die Fans wieder einmal haben einfallen lassen. Wie und wann die Wohnwagenburg im Bereich Pflanzgarten überhaupt ihren Weg durch die Bäume gefunden hat, ist verwunderlich. Mit welchem Improvisationstalent die Wohnmobile, Zelte und abenteuerlichen Bauwerke hier errichtet wurden, verdient höchsten Respekt.

Unsere Highlights

Die 24 Stunden am Ring sind nicht nur das größte Wagenrennen, sondern auch für die Motorsportbegeisterten die größte Herausforderung. Gummistiefel wären hier der Verkaufsschlager. Die Zuschauerfläche am Brünnchen ist ein einziges Matschfeld. Sonne und Regen wechseln sich fast schon minütlich ab. Gegen 13 Uhr öffnet der Himmel über der Eifel dann scheinbar haltlos seine Schleusen. Es hagelt fast schon waagerecht durch das riesige Fahrerlager.

Bei Dörr ist's flauschig warm

Im Teamzelt von Dörr-Motorsport ist es derweil flauschig warm und zum Glück strohtrocken. Team-Manager Uwe Isert und seine Mannschaft arbeiten fieberhaft an den beiden McLaren MP4-12C. Die letzten Sponsorenaufkleber müssen noch angebracht werden. Die Erfahrungen aus den letzten Tests fließen noch in die beiden schwarz-orange lackierten Renner ein. "Neue Bremsscheiben" - steht noch auf der To-Do-Liste, "Trinkflaschenhalter anbringen" ebenso. Wie eine fleißige Horde Ameisen wuseln die in Schwarz gekleideten Ingenieure und Mechaniker um die Autos, haben vor dem Sturm scheinbar die Ruhe weg. Aber die Anspannung steht ihnen dennoch ins Gesicht geschrieben. Kein Wunder, bei der bevorstehenden Mammutaufgabe.

Ohne Hauben, Türen und Räder steht die Startnummer 69 im Zelt, lässt die letzten Feinarbeiten klaglos über sich ergehen, wartet geduldig auf den ersten Einsatz, bittet zur ersten Sitzprobe, um sich dann auf den Weg zur Technischen Abnahme zu machen. Meine persönliche Abnahme habe ich bereits hinter mich gebracht. Zunächst mit der so genannten Laufkarte, auf der dokumentiert wird, ob Auto und Fahrer alle notwendigen Prüfinstanzen hinter sich gebracht haben. So wird die Fahrerlizenz überprüft und danach geht es mit der Ausrüstung weiter.

Jochen Übler wiegt ....

Helm, das HANS-System, der Rennanzug, die feuerfeste Unterwäsche und auch Socken, Handschuhe und Schuhe  müssen vorgezeigt werden. Und zum Abschluss kommt der bittere Gang zur Waage. Inklusive Helm wurde ein Gewicht von ... Jetzt habe ich das doch tatsächlich vergessen, was da auf der Waage stand ... Hüllen wir darüber einfach den Mantel des Schweigens. Teamkollege Rudi Adams war auf jeden Fall einige Kilogramm leichter. Er hadert sowie um jedes Gramm. "Was, ein Kamerasystem willst du einbauen? Kommt gar nicht in Frage! Was wiegt das denn überhaupt", frotzelt er im Spaß. Der McLaren wird das Gewicht schon stemmen. Schließlich sprechen wir hier von einer Leistung von 500 PS Plus. So ganz genau will es keiner wissen, oder auch sagen. Man wird sehen, wie sich die vom Veranstalter aufgebürdeten Luftmengenbegrenzer letztlich auf der Strecke auswirken. Aber schon die letzten Läufe der VLN sowie die vergangenen 24h-Rennen haben gezeigt: Der Technikausschuss des Veranstalters hat das richtige Händchen, um für ein ausgewogenes Feld zu sorgen.

Ausgewogen scheint nun auch die Fahrerbesetzung. Das Team hat das jeweilige Fahrer-Quartett der beiden McLaren nochmal taktisch neu sortiert. Neben meiner Wenigkeit starten auf der Nummer 69 nun Rudi Adams, Chris Goodwin und Ex-Formel 1-Pilot Lucas di Grassi. Mal sehen, was der Brasilianer zu diesem außergewöhnlichen Rennen zu sagen hat. Eins dürfte auf jeden Fall klar sein: Wer aus Sao Paulo kommt, ist andere Temperaturen als jene in der Eifel gewöhnt.

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