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Die Hintergründe zu Hyundais Motorsport-Plänen
Alle Details zum Le-Mans-Projekt enthüllt!

In der Saison 2024 ist die Hypercar-Topklasse mit acht Herstellern bereits bestens gebucht. Jetzt kommt der nächste Auto-Gigant in die WEC und nach Le Mans: Hyundai will zum größten Langstreckenrennen der Welt. Und nicht nur das. Die Südkoreaner haben zusätzlich einen Plan für die USA in der Tasche.

Hyundai - Genesis - Le Mans - WEC - LMDh - Hypercar
Foto: Hyundai

Vorsicht ist nicht nur die Mutter der Porzellanküche, sondern auch der oberste Chef im Journalismus. Aus diesem Grunde mussten wir in der vergangenen Woche (20.6.) nach dem Le-Mans-Rennen (16.6.) unsere Meldung zum Hyundai-Interesse an der WEC-Hypercar-Topklasse noch mit einem Fragezeichen versehen. Das können wir diese Woche getrost entfernen: Die Hyundai-Gruppe, zu der auch die Marken Genesis und Kia gehören, hat in Le Mans den Offiziellen des Ausrichters ACO offenbar eindeutig signalisiert, dass sie einsteigen werden.

Unsere Highlights

In der Woche nach dem Rennen sickerten weitere Details durch: Erstens war in Le Mans nicht nur eine hochrangige Abordnung vor Ort, sondern auch der Sportchef von Hyundai Motorsport Cyril Abiteboul anwesend. Zweitens hat sich herausgestellt, dass Hyundai bereits alle in Europa ansässigen Chassis-Hersteller besucht und evaluiert hat. Je nach Quelle wird Hyundai entweder mit Dallara oder mit Oreca zusammenarbeiten und ein Auto nach dem LMDh-Konzept bauen. Drittens ist sogar die Motorenfrage schon geklärt: Das Triebwerk soll vom französischen Zulieferer Pipo Moteurs kommen, der bereits in jüngerer Vergangenheit beim amerikanischen Glickenhaus-Hypercar-Projekt involviert war.

Cyril Abiteboul - Hyundai - WEC - Le Mans - IMSA
Motorsport Images

Hyundai-Sportchef Cyril Abiteboul will mit dem Autoriesen in Le Mans an den Start.

Hyundai in der WEC und IMSA

Es gibt offenbar auch bereits eine Aufgabenverteilung innerhalb des südkoreanischen Konzerns: Hyundai startet mit seiner Luxus-Tochter in der US-Langstreckenserie IMSA. Parallel könnte der Konzern die Autos als Hyundai in der Sportwagen-Weltmeisterschaft (WEC) und am 24h-Klassiker in Le Mans antreten lassen. Die Konkurrenz um Porsche, Cadillac, BMW und Lamborghini nutzt diese Plattform bereits. Der Werbe- und Marketingeffekt ist immens.

Genesis gehört seit der Gründung 2015 zum Konzern und erzielt ihren höchsten Absatz in den USA. In dem für die Automobilhersteller extrem wichtigen Markt rechnen die Südkoreaner 2024 mit einem Umsatz von mehr als 500 Millionen Euro – das entspricht mehr als der Hälfte des globalen Jahresumsatzes der Marke Genesis. Der Schritt ein LMDh-Auto zu entwickeln ist demnach nur logisch.

Dazu passen neue Informationen, wonach der Luxus-Marke Genesis eine Performance-Abteilung zur Seite gestellt wird – analog zu dem, was die N Performance-Brand bei Hyundai ist. Die Magma getaufte Genesis-Submarke soll 2025 gelauncht werden, das LMDh-Engagement könnte demzufolge als Nachbrenner die Etablierung der Submarke anheizen. Unklar ist noch die Frage der Einsatz-Teams. Insider erzählen aber bereits, dass Hyundai/Genesis mit Chip Ganassi Racing in Verhandlungen stehen soll. Somit könnte ein Einstieg sogar früher als 2026 erfolgen.

Auf den ersten Blick ist das Commitment zur WEC und Le Mans eine kleine Überraschung, denn vor wenigen Wochen bestätigte ein Hyundai-Insider, dass die Südkoreaner kein Interesse mehr am neuen Wasserstoff-Reglement des WM-Veranstalters ACO für 2029 haben. Der Grund: Der Trend weise eindeutig in Richtung H2-Verbrenner, während Hyundai primär auf die Brennstoffzelle setzt.

Hyundai F1 Concept - Bloomie Design - 2022
Bloomie Design

In den vergangenen Jahren kursierten auch Gerüchte über einen möglichen Formel-1-Einstieg Hyundais.

F1-Interesse abgeflacht

Hyundai sucht schon seit längerem nach einem zweiten Standbein im Motorsport. Seit 2014 startet der Konzern mit seiner Kernmarke in der Rallye-Weltmeisterschaft und gewann 2019 und 2020 zwei Konstrukteurs-Titel. In der Vergangenheit kursierten immer wieder Gerüchte um einen Formel-1-Einstieg Hyundais. Der Konzern, zu dem neben Genesis auch Kia zählt, hatte mit der Königsklasse geliebäugelt. Doch Anfang 2023 erteilte Cyril Abiteboul dem Projekt eine Absage. Und das, obwohl F1-Chef Stefano Domenicali im Herbst 2022 noch persönlich nach Südkorea gereist war, um mit den Hyundai-Bossen zu sprechen.

Die Pläne für die Formel 1 bleiben somit in der Schublade. Der Fokus gilt dem Einstieg in die WEC. Den loten auch weitere Hersteller momentan aus. Ein weiterer Name, der immer wieder fällt, ist dabei Geely. Bis jetzt gibt es zwar nichts Konkretes, doch das Interesse an einem eventuellen Einstieg bestand bereits und soll wieder neu entflammt sein.

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