Scott Dixon, Tony Kanaan, Kyle Larson und Jamie McMurray holten im Daytona-Prototypen von Chip Ganassi Racing den Gesamtsieg beim 24h-Rennen in Daytona Beach - mit einem denkbar knappen Vorsprung von 1,3 Sekunden auf den Action Express Racing Coyote- Corvette DP der Vorjahressieger Christian Fittipaldi, Sébastien Bourdais und Joao Barbosa.
6. Daytona-Gesamtsieg for Ganassi
Das Duell um den Sieg lautete aber eigentlich Chip Ganassi gegen Wayne Taylor Racing (WTR): in den letzten drei Rennstunden betrug der Abstand zwischen Chip Ganassi und den WTR-Piloten Ricky und Jordan Taylor sowie Max Angelelli selten mehr als acht Sekunden. Eigentlich führte das WRT-Auto, doch nach der vorletzten Gelbphase drei Stunden vor Schluss war das Ganassi-Team in Schlagdistanz. Dank schnellerer Boxenstopps konnte die Ganassi-Crew beim vorletzten Stopp die Führung übernehmen und auf der Strecke auch knapp verteidigen.
Beim letzten Stopp behielt die Ganassi-Crew die Oberhand und konnte den Vorsprung sogar auf knapp über vier Sekunden ausbauen, doch eine letzte Gelbphase 30 Minuten vor Rennende verdichtete das Rennen ein weiteres Mal. Erst da bemerkte Teamchef Wayne Taylor einen gravierenden Fehler in der eigenen Taktik: Jordan Taylor hatte zu viel Zeit hinter dem Lenkrad verbracht.
Das Reglement schreibt vor, dass ein Fahrer binnen sechs Stunden nicht mehr als vier Stunden hinterm Lenkrad hocken darf. Folglich musste das WTR-Team unter Gelb einen weiteren Boxenstopp einlegen, um den Fahrer auszutauschen. Damit verpasste WTR zum zweiten Mal in Folge den Gesamtsieg knapp und das dritte in der Führungsrunde verbliebene Prototypen-Team Action Express Racing konnte sich noch den zweiten Platz sichern, die WTR-Truppe fiel auf Rang drei zurück.
Bestplatzierter deutscher Prototypen-Pilot war wieder einmal Audi-Werkspilot Mike Rockenfeller, der zusammen mit Richard Westbrook und Michael Valiante in einer weiteren Corvette-DP das Podium knapp verpasste und Vierter wurde. Die Daytona Prototypen von Corvette und Ford dominierten das 24h-Rennen in Daytona, die LMP2-Prototypen blieben weit hinter den Erwartungen zurück, obwohl sie im Qualifying noch die Pole Position erringen konnten.
Corvette gewinnt Schlacht in der GT-Klasse
Die große GT-Schlacht zwischen Corvette, BMW, Porsche und Ferrari war tendenziell eng und ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für Corvette, die am Ende auch die Plätze eins und drei belegten. Corvette bekam mit den C7.R einen deutlich größeren Restriktor für 2015 zugestanden und man konnte sich im Rennen des Eindrucks nicht erwehren, als hätte Corvette niemals das volle Potenzial nutzen müssen, um die Gegner in Schach zu halten.
Die beiden werksunterstützen Porsche 911 RSR fielen auf Grund einer unglücklichen Kollision, als Earl Bamber in den Schwesterwagen von Marc Lieb krachte, entscheidend zurück. "Prinzipiell hatten wir die Pace, um Podiumsplätze zu kämpfen", so GT-Rennchef Frank-Steffen Walliser. Jedoch verlor Porsche zwei von drei Autos mit ungeklärten Motorschäden. Weil auch die beiden Ferrari 458 von Elektrikproblemen und Unfällen dahingerafft wurden, fokussierte sich das Duell um den Sieg auf den Werks-BMW von Dirk Werner, Bill Auberlen, Bruno Spengler und Augusto Farfus, und der Corvette C7.R von Magnussen, Garcia und Briscoe.
Eine erste Vorentscheidung fiel beim vorletzten Stopp, als der BMW führte, aber sich wegen eines Fehlers beim Service einen Rückstand von knapp 30 Sekunden einhandelte. Zwar konnten die BMW-Piloten dank der letzten Gelbphase nochmal aufschließen, aber weil die Aero-Performance wegen einer fehlenden Heckstoßstange eingeschränkt war, konnte Corvette seine Führung letztlich bis ins Ziel verteidigen.
Farnbacher mit Sieger-Uhr in der GTD-Klasse
Die GTD-Klasse wurde von der Dodge Viper dominiert, hier gab es auch den einzigen deutschen Klassensieg: Dominik Farnbacher holte mit Kuno Wittmer, Ben Beatting, Al Carter und Cameron Laurence den Sieg und damit eine Rolex-Siegeruhr; Platz zwei belegte der Alex-Job-Porsche 911 GT America von Keen/Davis/van Gisbergen/MacNeil.