WEC-Reglement verlängert: Le Mans setzt weiter auf Verbrenner

Hypercar-Reglement bis 2032 verlängert
So will Le Mans die Hersteller-Welle reiten

Zuletzt aktualisiert am 13.06.2025

Never change a running system. Zum zweiten Mal in Folge hat der Le-Mans-Veranstalter ACO in Zusammenarbeit mit der FIA das Reglement verlängert. Die aktuelle Symbiose aus LMH- und LMDh-Rennern geht nun bis Ende 2032 an den Start. Eigentlich sollte schon 2030 etwas Neues kommen. Der 24-Stunden-Klassiker reagiert damit auf weiter wachsende Unsicherheiten bezüglich der Elektrifizierung der Autobranche.

Bei diesem Schritt erhalten die Europäer Unterstützung von ihren amerikanischen Partnern der IMSA. Die transatlantische Kooperation, die das Erfolgs-Reglement erst ermöglicht hat, wurde ebenfalls bis Ende 2032 verlängert. IMSA-Boss John Doonan bilanzierte: "Das Teilen von Technik und Regeln hat uns diesen enormen Fan-Hype geschenkt. Wir sehen kein Ende des Wachstums."

Hinsichtlich einer Sache haben die beiden Seiten allerdings unterschiedliche Sichtweisen. Während die Amerikaner beim Thema Wasserstoff zurückhaltend sind, setzen die Europäer ihre ganze Hoffnung auf den nachhaltigen Brennstoff. Der ACO erklärte, auch dank der Hilfe von Toyota und der FIA, stetige Fortschritte mit der neuen Technik zu machen. Im Zentrum stehen die Sicherheit und eine vergleichbare Performance wie bei den klassischen Verbrennern mit Bio-Sprit. Das klare Ziel bleibt eine eigene Wasserstoff-Klasse vor dem Ablauf des Jahrzehnts.

Revolution in den Details

Größere Änderungen finden sich höchstens bei Randthemen. 2028 geht eine neue LMP2-Generation an den Start. Als Hersteller wurden der aktuelle Quasi-Alleinausrüster Oreca und Ligier vorgestellt. Motorbauer Gibson gewann die Ausschreibung für die zukünftigen Turbo-V6. LMP2-Renner treten in allen kontinentalen Le-Mans-Serien (ELMS, IMSA und AsLMS) sowie beim Saisonhöhepunkt Le Mans an.

In Asien könnten sie ab 2026/2027 auf Hypercars treffen. Der ACO weicht von seiner früheren Leitlinie ab und lässt erstmals in einer "kleinen" Serie Top-Autos zu. Damit will man auf dem wachsenden Markt stärker vertreten sein. Insider sehen die Erfolgsaussichten aber eher skeptisch.

Auch für Freunde historischer Rennwagen hatte der ACO zum Abschluss noch gute Nachrichten: Die Veranstaltung "Le Mans Classic" findet ab 2026 jedes Jahr statt. Zudem gibt es eine neue Oldtimer-Serie im Rahmen der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Sie hört auf den Namen "Legends of Le Mans".

24 Stunden von Le Mans 2025 - Porsche 963 - Ferrari 499P
Getty Images (JEAN-FRANCOIS MONIER / AFP)

Konstanz beim Kalender

Parallel präsentierte die WEC ihren Reiseplan für die Saison 2026. Auch hier gibt es keine echten Überraschungen. Die WM steuert die altbekannten Orte an und absolviert dieselben Distanzen. Nur bei den Daten gibt es Anpassungen. Die Saison startet einen Monat später.

Etwas unschön ist, dass sich die Formel 1 wieder mit dem Saisonhöhepunkt in Le Mans überschneidet. Dieses Jahr findet der 24h-Kracher parallel zum Kanada-Grand-Prix statt. 2026 kollidiert der Klassiker mit dem Spanien-GP in Barcelona.

  • Prolog in Katar (22./23. März)
  • 1.812 Kilometer von Katar (28. März)
  • 6 Stunden von Imola (19. April)
  • 6 Stunden von Spa (6. Mai)
  • 24 Stunden von Le Mans (13./14. Juni)
  • 6 Stunden von São Paulo (12. Juli)
  • 6 Stunden von Austin (6. September)
  • 6 Stunden von Fuji (27. September)
  • 8 Stunden von Bahrain (7. November)