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VW Passat (US-Version) Produktionsende
Der letzte US-Passat ist vom Band gerollt

Volkswagen hat die Produktion des Passat in Chattanooga endgültig eingestellt. Das Ende kam für die Mittelklasse-Limousine schneller als erwartet. VW braucht die Produktions-Kapazitäten für Elektroautos.

01/2022, VW Passat USA letztes gebautes Exemplar
Foto: Volkswagen of America, Inc.

Bereits im Dezember war es vorbei: Wie Volkswagen of America erst jetzt bekanntgab, rollte bereits kurz vor Ende des vergangenen Jahres das letzte Exemplar der US-Version der Mittelklasse-Limousine vom Band im Werk Chattanooga, Tennessee. Das finale Modell war ein Vertreter des Modelljahres 2022 und der Abschieds-Sonderserie Limited Edition, das in Platingrau lackiert war (siehe Fotoshow unter diesem Absatz).

Damit endet die Karriere der Baureihe in den USA vorzeitig: Ursprünglichen Plänen zufolge sollte die Passat-Produktion erst 2023 aufhören. Doch die Fertigungs-Kapazitäten, die die Baureihe sonst blockiert hätte, werden nun anderweitig benötigt, nämlich für den rein elektrisch angetriebenen ID.4 und die in Deutschland nicht angebotene Atlas-Familie (SUV und Cross Sport). 800 Millionen US-Dollar steckt das Unternehmen in die Erweiterung des Chattanooga-Werks, um einen reibungslosen Produktionsablauf zu garantieren. Bis zum Produktionsstart des ID.4 samt dessen Batterien in Chattanooga fand die Produktion des Elektro-SUV für den US-Markt im deutschen VW-Werk in Zwickau statt.

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US-Passat am Ende mit schwerem Stand

Die US-Version des Passat war über viele Jahre ein extrem wichtiges Modell für das Amerika-Geschäft der Wolfsburger. Technisch unterschied sich die Mittelklasse-Limousine deutlich von der deutschen Version. Zuletzt wurde es aber zunehmend schwerer, US-Kunden für den Passat zu begeistern, der zudem auch nicht als Plug-in-Version verfügbar war und gegen starke Konkurrenz wie den Toyota Camry oder den Honda Accord antreten musste.

Dennoch darf der letzte US-Passat als Erfolgsmodell für Volkswagen of America gelten. Allein von dieser Generation – der siebten, die in Nordamerika angeboten wurde – setzte VW fast 800.000 Exemplare ab. Insgesamt kommt die Baureihe auf mehr als 1,8 Millionen Verkäufe. Allein 222.000 Exemplare entfielen auf die erste Generation, die in den USA von 1974 an als Volkswagen Dasher angeboten wurde. Auf ihn folgte der Quantum, bis die Mittelklasse-Baureihe ab 1990 auch in Nordamerika als Passat auftrat. Die ersten sechs Generationen wurden jeweils aus Europa exportiert. Erst der ab 2011 gefertigte und nun ausgelaufene Passat wurde in den USA für die USA – aber auch für Kanada, Südkorea und die Märkte des Nahen Ostens – gebaut.

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Fazit

Der VW Passat verschwindet heimlich, still und leise vom US-amerikanischen Fahrzeugmarkt. Sein Ende steht symbolisch für die aktuelle Entwicklung der Autoindustrie: Eine zuletzt kaum noch nachgefragte Mittelklasse-Limousine mit reinen Verbrenner-Motoren weicht zwei SUV-Modellen, von denen eines rein elektrisch angetrieben wird.

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