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VW Golf VIII Historie
Die cloureichen Sieben

Ohne seine sieben Vorgänger wäre der aktuelle Golf nicht der Golf VIII. Und diese Erkenntnis ist viel tiefgründiger, als sie klingt.

Extra VW Golf 2020, Vorgänger
Foto: auto motor und sport

I: Quer wird Millionär

Extra VW Golf 2020, Illustration
auto motor und sport

Die Basis des Bestsellers: sein Konzept

Treibt alles anders: vorn statt hinten, quer statt längs, kantig statt rund, Revolution statt Reform. Wenn es darum geht, das Erbe des Käfers anzutreten, reicht ein kleiner Schritt nicht. Da muss es schon der große Hollywood-Anlauf sein für einen Sprung über den Abgrund, der sich auftut, wenn die Sache schiefgeht. Tut sie nicht.

Unsere Highlights

Geniestreich für Generationen

Am 29. März 1974 passiert der erste Golf den Zählpunkt 8 der Werkshalle. Es ist der Beginn der Serienfertigung eines Autos, dessen Konzept über Jahrzehnte aktuell bleiben wird.

Der Golf ist nicht der Erste mit Vorderradantrieb, Quermotor, Heckklappe und vier Türen. Aber er ist der Erste, der das zusammenbringt.

Länge mal Breite des Golf I multiplizieren sich zu 5,95 m² – wegen sehr hoher Raumeffizienz genug für fünf Erwachsene und Gepäck. Bis heute ist er außen kompakter als andere Kompakte – und innen eine Golf-Klasse für sich.

II: bis ins Detail

Extra VW Golf 2020, Teile
VW

Läuft und läuft und läuft? Beim Golf II trägt selbst das kleinste Teil dazu bei

Es ist das Hohlraumwachs. Doch, Sie wissen, was gemeint ist – diese zwei dunklen Linien, die sich an fast jedem Golf II neben den Rücklichtern von den Kanten der Heckklappe zur Stoßstange ziehen. Manche sehen darin nur eine kleine dunkle Spur. Andere dagegen erkennen daran das Wesen der zweiten Golf-Generation. Denn die wurde entwickelt, um zu überdauern.

Gekommen, um zu bleiben. Lange!

Das liegt nicht nur an der hochpräzisen, roboterunterstützten Produktion, für die VW die Halle 54 in Wolfsburg hochzieht. Es er klärt sich vor allem in der Sorgfalt, mit welcher die Techniker das Konzept des Golf für die zweite Generation in jedem Detail perfektionieren. Die schaut womöglich bei ihrem Debüt im August 1983 nicht so modisch aus wie manche besonders aerodynamisch optimierten Konkurrenten. Aber die Mode wird vergehen und der Golf II die meisten seiner Rivalen überdauern, weil er ein echtes Ingenieursauto ist.

6,3 Millionen Exemplare baut VW bis 1992. Dass viele noch auf den Straßen fahren, zeigt, dass Qualität für einen Golf selbstverständlich ist – und Selbstverständnis.

III: auf Nummer sicher

Extra VW Golf 2020, Crashtest
auto motor und sport

Das Erbe des Golf III? Mit Sicherheit die Sicherheit

Nullkommaeinsdreizwei Sekunden nur, und der Schlamassel ist schon am Höhepunkt. Die Motorhaube mag noch zusammenkrumpeln, aber die Airbags sind schon gezündet, die Gurte gestrafft und haben gerettet, was zu retten ist: die Passagiere. In den frühen 1990ern wird passive Sicherheit zum großen Thema, auch wegen der Crashtests von auto motor und sport.

Gegen die Wand

Beim Crash gegen die Betonwand kollabieren damals Karosserien oder entzünden sich Feuer an aufgescheuerten Kabeln. Der 1991 eingeführte Golf III zählt hingegen damals nicht nur zu den Sichersten seiner Klasse, sondern aller Autos – mit Flankenschutz, Gurtstraffern und optional Doppelairbag sowie ABS. Ob das Erbe des Golf III vielleicht das wichtigste aller Generationen ist? Na, sogar mit Sicherheit!

IV: Dem Golf geht ein Licht auf

Extra VW Golf 2020, Licht
auto motor und sport

Ein kleines Detail? Nein, viel mehr: ein Glanzlicht

Es sind immer Details, die Vollkommenheit schaffen. Und als der Golf IV im September 1997 auf der IAA debütiert, ist deswegen auch nicht gleich auf den ersten, oberflächlichen Blick deutlich, was ihn so auszeichnet. Dafür braucht es einen zweiten Blick – oder eine Nacht.

Wer je einen Vierer-Golf bei Dunkelheit fuhr, erinnert sich doch an die blaue Instrumentenbeleuchtung. Ein Glanzlicht, aber ein dezentes – wie die besonders hochwertige Material- und Verarbeitungsgüte, die engen Karosseriefugen oder das zeitlose, präzise Design (von Helmut Warkuß), alles in einer Qualität, die Jahre überdauert. Der Golf IV zeigt den Unterschied zwischen Schnickschnack und Detailperfektion. Er drängt sich nicht auf. Er wirkt und begründet seinen Premium-Anspruch – auch damit, dass eben gerade ein klassenloses Auto eine Klasse für sich sein kann.

V: Gern-noch-Mehr-Lenker

Extra VW Golf 2020, Lenkung
auto motor und sport

Ab 2003 ist der Golf voll auf Achse, gerade als GTI

Nach dem ersten GTI und dem Zweier als 16V, G60 und Rally hatten sich die Sport-Gölfe auf Etabliertsein statt Aufmüpfigkeit verlegt. Im Golf V feiert der GTI ein ungestümes Comeback, auch wegen der Mehrlenker-Hinterachse, eine aufwendige Konstruktion, die bis heute jeder starke Golf unters Heck geschraubt bekommt. Sie steigert Fahrsicherheit und Komfort, dynamisiert aber vor allem das Handling. Und beim GTI geht es wieder nur um eins: die Kurve!

VI: eine Oberklasse für dich

Extra VW Golf 2020, Luxus
auto motor und sport

Warum sollen nur Luxusautos luxuriös sein? Eben

Der Golf ist auch deswegen der Golf, weil seine Ansprüche nicht an den Grenzen der Kompaktklasse enden. 2008 tritt die sechste Generation an und bringt Extras mit, die es für Kompakte eigentlich nicht gibt: Adaptivdämpfer passen das Fahrwerk perfekt an die Situation an – von komfortablen Autobahnreisen über Alltagstouren bis hin zu kleinen Kurvenrangeleien. Dazu gibt es Zielführendes: das Touchscreen-Navi. Und auch in Parklücken findet der Golf allein: mit dem Parklenkassistenten.

VII: der Gefahr voraus

Assistenzsysteme sichern im Golf die Zukunft

Ein Golf VII lässt dich nicht allein – erst recht nicht, wenn es gefährlich wird. Als er 2012 startet, bietet er Assistenzsysteme, die es sonst erst in höheren Klassen gibt: Tempolimitanzeige, Multikollisionsbremse, Abstandstempomat, später Stau-, Spurhalte- und -wechselassistenten. Und für alle, die ihm etwas anhängen wollen: den Anhängerrangierassistenten. Der Golf VIII kombiniert viele dieser Systeme zum Travel Assist, fährt damit teilautonom.

Fazit

Der Maßstab? Eine Institution? Der ewige Erste? Er mag vieles sein, vor allem aber ist der Golf immer der Golf. Auch als Ende 2019 die achte Generation startet – gut 45 Jahre nach der ersten. Denn der Golf VIII trägt das Grundkonzept und all die Errungenschaften seiner Vorgänger weiter – Antriebslayout, Solidität, Sicherheit, Qualität, Fahrvergnügen, Komfort- und Assistenzausstattung. Und er zeigt auch, was eine Idee zu einer großen macht: wenn sie über Jahrzehnte hinweg immer eine Idee voraus ist.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten