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AMC Pacer aus Wayne’s World erzielt Rekordpreis
Kompakter 6-Zylinder-Kult-Ami teuer versteigert

Teuerster Pacer: Der originale AMC Pacer aus dem Film Wayne's World hat auf einer Auktion einen Rekordpreis erzielt.

AMC Pacer aus Wayne’s World
Foto: Barrett Jackson

In der US-Filmkomödie Wayne’s World aus dem Jahr 1992 fahren die Protagonisten Wayne Campbell (Mike Myers) und Garth Algar (Dana Carvey) mit einem blauen AMC Pacer durch die reichlich schräge Story. Der amerikanische Kompaktwagen aus Mitte der 1970er-Jahre ist mit fast schon niedlichen Flammenaufklebern verziert und innen mit besonderen Extras ausgerüstet. Das originale Filmauto hat jetzt auf einer Auktion einen Rekordpreis erzielt: 71.500 Dollar (aktuell umgerechnet zirka 64.238 Euro) zahlte ein Käufer für den Pacer, der 2016 schon einmal in der Auktion war und schon damals mit 37.400 Dollar (33.116 Euro) einen für dieses Modell ausgesprochen hohen Preis einbrachte. Innerhalb von acht Jahren hat sich der Preis dieses Pacer fast verdoppelt, was anscheinend nicht nur daran liegt, dass es sich hier um ein berühmtes Filmauto handelt. Im Rahmen der Auktion kam nämlich ein weiterer 1976er-Pacer unter den Hammer, der für 34.100 Dollar (30.636 Euro) einen neuen Eigentümer fand – auch dieser Preis ist ungefähr doppelt so hoch wie vorher geschätzt. AMC Pacer scheinen gerade kräftiger im Wert zu steigen als bisher vermutet.

Unsere Highlights

Extrabreiter Kompakter

Den kompakten Pacer hat AMC (American Motors Corporation) von 1975 bis 1979 gebaut. Die AMC-Ingenieure hatten das Auto seinerzeit ambitioniert entwickelt – Kompaktwagen von heimischen Marken waren in den USA bis dahin nahezu unbekannt. Der Pacer war unter 4,5 Meter kurz, dafür aber 1,96 Meter breit – was ihn optisch auffällig und recht fahrstabil machte. Sein rundliches Design mit den großen Fensterflächen brachte ihm Spitznamen wie Football oder Aquarium ein. Eine technische Besonderheit war unter anderem der erste Großserieneinsatz einer Zahnstangenlenkung in einem US-Modell. Den eigentlich geplanten Einsatz eines Wankelmotors gab AMC erst kurz vor dem Serienstart auf – stattdessen sorgte zunächst ein 4,2-Liter-Reihensechszylinder für Vortrieb (98 bis 124 PS), später gab es auch einen 3,8-Liter-Reihensechszylinder (92 PS) und einen bis zu 133 PS leistenden 5,0-Liter-V8. Das Filmauto ist mit dem 4,2-Liter-Motor ausgerüstet, der an eine Automatik gekoppelt ist.

AMC Pacer aus Wayne’s World
Barrett Jackson
Ha - der war mal gelb! Das beweist der Blick in den Motorraum.

Von der Möhre zum Kult

So ambitioniert seine Entwickler auch waren, der Pacer galt als ausgesprochen skurril und als qualitativ problematisch. Seine Technik war teilweise erschreckend einfach – für die Ganganzeige war beispielsweise eine Art Angelsehne direkt vom Gangwahlhebel bis zum Anzeigen-Zeiger im Armaturenbrett gespannt. Und trotz aller Einfachheit war die Technik anscheinend störanfällig – das Reißen der Angelsehne gehörte zu den geringsten Problemen. Es hat lange gedauert, bis sich die amerikanischen Kunden wieder vom Pacer erholt haben – heute ist das Auto Dauergast beim im Rahmen der noblen Monterey Car Week abgehaltenen Schrottauto-Festival Concours d'Lemons. Und es ist Kult: Sammler haben den Pacer längst für sich entdeckt – die Preise steigen. Hersteller AMC, 1954 aus dem Zusammenschluss von Nash Motors und der Hudson Motor Car Company entstanden, ging 1987 in Chrysler auf.

AMC Pacer aus Wayne’s World
Barrett Jackson
Der legendäre Lakritzspender ist noch am Dachhimmel des Filmautos montiert.

Mit Lakritzspender

Der jetzt in der Auktion verkaufte Pacer aus Wayne’s World ist aus dem Jahr 1976 – im Film hieß er Mirth Mobile (Freude-Mobil). Er war ursprünglich gelb, erst für den Film bekam er die himmelblaue Farbe, was insbesondere beim Blick in den quittegelben Motorraum ins Auge sticht. Für die Filmarbeiten gibt es an den vorderen Hilfsrahmen geschweißte Abschlepphaken und an die Schweller geschweißte Kamera-Aufnahmen. Den bei Auslieferung braunen Innenraum haben die Filmausstatter in einen blauen gewandelt. Außerdem haben sie die Klimaanlage aus- und einen Becherspender eingebaut. Im Dach gibt es ein Loch für den legendären Lakritzspender. Das Handschuhfach ist dauerhaft versiegelt. Um den schrägen Charakter der Autos zu unterstreichen, beließ das Studio es zwar bei den werksseitigen Stahlfelgen mit Radkappen vorn, hinten sind aber verchromte Speichenfelgen montiert. Außerdem sitzen in den hinteren Radhäusern Lautsprecher.

Top restauriert

Der bemerkenswert gute Zustand des 30 Jahre alten Filmautos rührt von einer kürzlich erfolgten umfangreichen Restaurierung. Diese hat eine neue Lackierung, einen neuen Dachhimmel, frische Bezüge für die Sitze, eine Aufarbeitung von Armaturenbrett und Lenkrad sowie eine ebenso frische Verchromung aller Chromflächen umfasst. Das Auktionshaus Barrett Jackson betont, dass die Stereoanlage das einzige Bauteil ist, das nicht im originalen Filmautozustand eingebaut war. Die originalen Lautsprecher waren im Filmauto funktionslos, da das Fahrzeug nicht über einen Verstärker verfügte. Anders im Film: Dort hören zu Beginn Wayne, Garth und ihre Freunde im Pacer den Song Bohemian Rhapsody von Queen, was das Lied, 17 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung, nochmal auf Platz zwei der US-amerikanischen Single-Charts pushte.

AMC Pacer aus Wayne’s World
Barrett Jackson
Das Äußere des Pacer gilt als skurril - inzwischen ist das Auto aber Kult.

Technisch erneuert

Auch technisch haben die Restauratoren hart gearbeitet: Der komplette Vorderwagen inklusive der Zahnstangenlenkung ist neu aufgebaut, außerdem sind die Wasserpumpe, die Servolenkungspumpe, die Lichtmaschine, die Batterie, die Riemen und die Schläuche neu. Ebenso neu sind der Kühlergrill, die Gummipolster der Stoßstangen, die Türdichtungen und die Zierleisten.

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Fazit

Wayne’s World kam vor 30 Jahren in die Kinos, der himmelblaue AMC Pacer aus dem Film stammt aus dem Jahr 1976. Die Komödie war Anfang der 1990er-Jahre äußerst erfolgreich, wobei der Film aktuell trotzdem keinen Kultstatus erreicht hat – im Gegensatz zum AMC Pacer. Der amerikanische Kompaktwagen galt als optisch skurril und qualitativ eher schlimm – inzwischen ist er sehr beliebt.

Das originale und beim Auktionshaus Barrett Jackson versteigerte Filmauto ist top restauriert und noch mit der legendären Zusatzausstattung wie einem Becherspender im Armaturenbrett sowie einem Lakritzspender im Dach ausgerüstet. Für Fans des Films ist das Auto somit extrem begehrenswert. Trotzdem sind die jetzt erzielten 71.500 Dollar (aktuell umgerechnet zirka 64.238 Euro) eine kleine Sensation: 2016 fiel bei genau diesem Auto der Hammer bei 37.400 Dollar (33.116 Euro) – und der Preis war seinerzeit ebenfalls ein Rekorderlös für einen Pacer. Der Preis des Filmautos dürfte nicht nur auf seiner Berühmtheit beruhen: Ein im Rahmen der gleichen Auktion versteigerter 1976er-Pacer brachte mit 34.100 Dollar (30.636 Euro) ebenfalls einen Preis ein, der doppelt so hoch ist, wie der bisherige Schätzpreis für diese Modelle. Pacer scheinen aktuell rasante Wertsteigerungen hinzulegen.

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