Panda-Fan Andrea Marazzi hat einen Fiat Panda der ersten Generation umgebaut – jetzt ist das Auto nur noch 50 Zentimeter breit. Das von den Seiten ganz normal aussehende Fahrzeug fährt sogar. Der Panda ist legendär. Die erste Generation war von 1980 bis 2003 auf dem Markt und stand für alles, was Fiat damals ausmachte: Er war ein schickes, kleines, alltagstaugliches Fahrzeug, das auch noch Spaß machte. Die Italiener haben von ihm mehr als vier Millionen Exemplare gebaut. Heute ist das Modell Kult und jährlich treffen sich Fans mit ihren originalen oder umgebauten Pandas. Bei einem Treffen im zirka 30 Kilometer südöstlich von Mailand gelegenen Pandino hat Marazzi jetzt sein rekordverdächtig schmales Exemplar vorgestellt.
Fahrzeugumbauer Marazzi hat aus dem Panda den kompletten Mittelteil entfernt und beinahe nur die Seitenwände übrig gelassen. Die sind "komplett original" wie Marazzi freudig betont. Ein von zwei Blinklichtern flankierter Scheinwerfer dominiert die Fahrzeugfront – für mehr ist dort kein Platz. Die Frontschürze hat Marazzi kunstvoll angepasst, das Bauteil sieht aus, als wäre es schon immer so klein gewesen. Auch die schmale Motorhaube ist stimmig gelungen und das dreieckige und dick in seinen Rahmen gummierte Frontfenster wirkt eher wie eine Luke. Die beiden Schienen der Dachreling hat Marazzi erhalten – man braucht keine große Hand, um beide gleichzeitig zu greifen.
25 Zentimeter Spurbreite
Die Radioantenne in der Nähe des linken Außenspiegels hat der Fahrzeugspezialist ebenfalls erhalten. Am Heck gibt es eine ordentliche Heckklappe mit einem sehr schmalen tropfenförmigen Fenster. Hier ist sogar ein bisschen Platz für Blech zwischen den beiden Heckleuchten, von denen die rechte das Rückfahrlicht beherbergt. Darunter sitzt der auf die neue Fahrzeugbreite geschrumpfte Heckstoßfänger. Und für einen halbwegs sicheren Stand gibt es sogar vier Räder – die Spurweite dürfte nicht viel mehr als 25 Zentimeter betragen. Trotzdem könnte ein kräftiger seitlicher Windstoß für den schmalen Kleinen ein Problem sein.

Der Fahrersitz ist beim schmalsten Panda der Welt sehr schmal und das Lenkrad ist winzig - trägt aber das originale Fiat-Logo in der Mitte.
Auch der Innenraum des Schmalbau-Pandas ist liebevoll angepasst. Das Armaturenbrett ist reduzierter als bei einem Tesla. Unter dem Frontscheibenfuß erstreckt sich eine Lüftungsdüse über die komplette Innenraumbreite und dem Fahrer ragt ein zirka zwei Handflächen großes Lenkrad entgegen. Steckt der Zündschlüssel im Schloss, nimmt er im Innenraum sichtbar Platz weg. Und der Fahrer muss permanent seine Knie zusammendrücken, sonst verpassen ihm die Fensterkurbeln Druckstellen. Der Fahrersitz ist zwar deutlich schmaler als im Originalzustand, aber er hat seine klappbare Rücklehne behalten. Die Rückbank? So eng, dass selbst ein Salatblatt sich dort lieber verweigert. Und die Heckfenster sind ein Stück ausstellbar – wie beim Original.
Schultern und Arme draußen
Einen Innenspiegel scheint es nicht zu geben und die beiden Außenspiegel verdoppeln gefühlt die Fahrzeugbreite. Auch für Sicherheitsgurte war anscheinend kein Platz mehr. Der Panda scheint zwar keine Straßenzulassung zu haben, aber er fährt. Marazzi hat ihn auf Elektroantrieb umgerüstet und in Videos bewegt sich der optisch beinahe zweidimensionale Panda sicher. Die vorderen Seitenfenster sind dabei immer offen, damit die Schultern und Arme des Fahrers Platz haben.
Der Panda der ersten Generation ist 1,5 Meter breit – das jetzt vorgestellte Schmalbau-Modell nimmt also dreimal nebeneinander gestellt genauso viel Platz weg. Der von 2000 bis 2003 gebaute Dachroller BMW C1 ist ohne Außenspiegel 85 Zentimeter breit und somit deutlich breiter als der schmale Panda. Und selbst Fahrräder sind mit ihrer durchschnittlichen Breite von 60 bis 70 Zentimeter breiter als dieses Auto. Andrea Marazzi hofft, dass sein schmaler Panda tatsächlich als Weltrekord-Auto für den schmalsten Panda-Umbau Anerkennung findet.