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Audi A1, A3 und Q3
Welchen kleinen Audi nehmen?

Gleicher Motor, andere Karosserie, anderer Preis: Audis Kompaktwagenabteilung bietet viel Auswahl. Heinrich Lingner findet, dass größer manchmal besser ist.

Audi A1 Sportback, Audi A3 Sportback, Audi Q3
Foto: Achim Hartmann

Als ich vor Jahren einmal einen amerikanischen Bekannten in unserem etwas betagten A2 mitnahm, sagte er, er habe gar nicht gewusst, dass Audi auch so kleine Autos baut. Die Audi-Kleinen haben sich seither vermehrt. Statt des A2 gibt es den A1, und der A3 ist zur veritablen Modellfamilie gewachsen, in der es Zwei- und Viertürer sowie Cabrio und Sportwagen zu kaufen gibt. Das macht Audi allerdings nicht nur, weil sie gern viele kleine Autos verkaufen, sondern auch, weil die Kleinen gut für den Flotten-CO2-Ausstoß sind.

Die Baureihen A1, A3 und Q3 zählen zu den sehr Sparsamen im Modellprogramm, sie drücken den Flottenverbrauch kräftig, selbst wenn sie, wie hier, mit dem 150 PS starken TFSI-Benziner antreten. Die spielen alle drei am Rande der CO2-Champions-League, der A1 in der Version mit Zylinderabschaltung kommt auf 109 g/km, der A3 mit gleichem Antrieb auf 109 g/km und der Q3 immerhin noch auf 127 g/km. Der Kompakt-SUV ist natürlich das teuerste Auto des Trios, jeweils um die 4.000 Euro trennen die drei in der Liste. Doch ist hier der kostspieligste Audi auch der beste?

Audi A1 Sportback - wenig Auto für viel Geld

Der A1-Testwagen kostet mit seinen Extras genau 37.255 Euro (Grundpreis 22.150 Euro), da wird die Luft in der Subkompakt-Klasse schon mal etwas dünner. Zudem kann er, anders als seine größeren Audi-Brüder, nur mit wenigen Assistenzsystemen aufwarten. Als Abkömmling der Polo-Ibiza-Plattform ist er für ausgefuchste Systeme wie aktive Spurhalte- oder Adaptiv-Tempo-Regelung nicht vorgesehen, Premium geht irgendwie anders, scheinen sich die Kunden zu denken.

Das gilt ebenso für das Raumangebot, mit zwei Erwachsenen ist der A1 schon so ausgelastet, dass für Ladung und Mitfahrer wenig Platz übrig bleibt. Besser sieht es dagegen bei der Qualität aus: Da ist der A1 ein echter Audi, wertige Materialien, saubere Verarbeitung, alles bestens, doch nur dafür geben auch Betuchte ungern 30.000 Euro aus. Immerhin zeigt sich der 1.4 TFSI von einer sehr angenehmen Seite, er ist leise und sparsam, was aber nichts daran ändert, dass die 4.000 Euro Preisdifferenz zum größeren A3 Sportback gut angelegtes Geld wären.

Audi A3 Sportback bietet den tauglichsten Kompromis

Der A3 der dritten Generation, Baureihe 8V, basiert bereits auf der neuen MQB-Plattform, kann jedoch mit den Konzernbrüdern Golf und Seat Leon nicht in allen Disziplinen, etwa dem Platzangebot, mithalten. Der Federungskomfort ist beim A3 Sportback nicht von der allerfeinsten Sorte, nur um Nuancen besser als im A1. Was sich übrigens auch über den Preis sagen lässt. Er wahrt in der Testwagenkonfiguration den Abstand zum A1, ist rund 4.000 Euro teurer. Rund 3.500 Euro gehen übrigens auf das Assistenzpaket mit aktiver Einparkhilfe, Spurhalteassistent und ACC, der Basispreis beträgt 25.500 Euro.

Immerhin hat er einen großen Kofferraum, der sich durch die weite Ladeöffnung gut nutzen lässt. Und das Raumangebot ist zwar für die Kompaktklasse nicht üppig, jedoch für die meisten Zwecke ausreichend. Hinten können - anders als im A1 - schon mal zwei Erwachsene sitzen, und in den Kofferraum passen 380 bis 1.220 Liter. Was dem A3 fehlt, ist jene gewisse Großzügigkeit im Raumangebot und im Auftritt, den man von einem so teuren Premium-Auto erwarten kann.

Audi Q3 - gutes Platzangebot und souveräner Auftritt

Die gibt es im Q3: Der kompakte SUV bietet zwar im Innenraum kaum mehr Platz für Passagiere als der A3, doch der Kofferraum ist deutlich größer. 460 bis maximal 1.365 Liter fasst der Q3, und das ist in dieser Klasse schon eine Ansage. Die innere Größe sieht man dem Q3 dabei kaum an, er ist gerade mal 4,4 Meter lang, gutes Golf-Klasse-Maß also. Er wirkt kompakt, stämmig und selbstbewusst, ein stimmiges Auto. Zudem gefällt der kleine TFSI-Benziner mit 150 PS im Q3 durch ausgesprochen feine Manieren. Er ist leise, läuft ruhig und säuselig, seine spärlichen Äußerungen lassen kaum auf das Funktionsprinzip schließen, es könnte auch ein Elektromotor sein.

Selbst die sich ein- oder abschaltenden Zylinder fielen kaum auf, wenn sie nicht jedes Mal eine schriftliche Meldung im Zentraldisplay abgäben. Allerdings verbraucht der TFSI im Q3 rund einen Liter mehr als im A3. 29.600 Euro (Testwagen 44.750 Euro) kostet der Q3 in diesem Test, wieder rund 4.000 mehr als der kleinere A3 Sportback. Wer auf den souveräneren Auftritt des SUV pfeift, den zusätzlichen Platz und die hohe Zuladung nicht benötigt, kann sich diesen Aufpreis sparen. Der beste Kompakt-Audi ist so gesehen der A3.

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Erscheinungsdatum 03.07.2024

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