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VW Caddy Kaufberatung
Der perfekte Kastenkombi

Er ist der Golf der Kastenkombis: Mit dem Caddy hat VW das ideale Auto für raum-, aber nicht schnickschnacksuchende Familien im Programm. Wir finden den besten.

VW Caddy, Seitenansicht
Foto: Archiv

Wie der Spitzenverband der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung DGUV mitteilt, liegen die Durchschnittsmaße eines Schwimmerbeckens bei 25 Metern Länge, 12,5 Metern Breite und 1,8 Metern Tiefe. Daraus ergibt sich ein mit Wasser zu füllendes Volumen von 562.500 Litern. Beim Caddy nehmen wir mal wörtlich, dass Kofferraumgrößen in Litern gemessen werden, und rechnen vor: 10.638 Caddy wurden dieses Jahr bis April zugelassen, zwei Drittel als Kurzversion mit 3.030 Litern maximalem Ladevolumen, das andere Drittel entfiel auf den 47 Zentimeter längeren Maxi mit 3.880 Litern Kofferraum. Alle Caddy zusammen hatten so 34,9 Millionen Liter Ladevolumen – das reicht für den Wasserbedarf von 62 Hallenbädern.

Zumindest das knappe Viertel der neuen Caddy, das privat gekauft wird, transportiert aber eher den sperrigen Familienalltag. Da gibt es ja dauernd etwas mitzunehmen, erst Kinderwagen, dann Bobby- und Kettcars, Drei-, Lauf- und Fahrräder, Waschmaschinen, Urlaubsgepäck oder gar alles gleichzeitig.

VW Caddy Maxi besitzt schon fast Multivan-Format

Wenngleich es an Raum eigentlich nie zu viel geben kann, raten wir nur denjenigen, die sieben Sitzplätze brauchen, zum 1.684 Euro teureren Caddy Maxi. Der ist fast so lang wie ein VW Multivan und ähnlich tiefgaragenscheu, bietet aber selbst mit aufgestellter dritter Sitzbank (833 Euro für den Maxi, 738 für den kurzen Caddy) 530 Liter Standardkofferraum. Beim kurzen Caddy sind es nur 190 Liter. Weil die Bank nicht vorgeklappt werden kann, versperrt sie den Kofferraum auch dann, wenn sie nicht gebraucht wird.

VW
Für alle wirklich platz- und raumhungrigen kommt der Caddy als verlängerter Maxi - 1.684 Euro Aufpreis.

Wir starten beim kurzen Caddy, suchen als Erstes den passenden Motor. Weil ja kaum jemand so einen Kastenwagen kauft, um dann nichts zu transportieren, raten wir von den Basis-Turbobenzinern – dem 1,2-Liter-Vierzylinder mit 84 PS und dem Einliter-Dreizylinder mit 102 PS – ab. Ihnen fehlt es einfach an Kraft, schon wenn nur ein Teil der rund 800 Kilo Zuladung genutzt wird. Wer nur wenig fährt, kommt mit dem 1,4-Liter-Turbobenziner (125 PS, ab 22.467 Euro) aus – den 1.400er gibt es übrigens auch mit Erdgasantrieb (ab 23.425 Euro, 110 PS). Am besten zum Caddy passt aber der Zweiliter-Diesel, den es mit 75, 102, 122 (nur als Allradler 4Motion) und 150 PS gibt. Am beliebtesten ist der 102-PS-TDI, mit 21.944 Euro ist der so bestückte Caddy zudem eine der günstigeren Versionen.

Die Hälfte der Kunden wählt Trendline

Dafür gibt es den Conceptline, der aber nicht mal seitliche Kopfairbags serienmäßig mitbringt. Die Hälfte der Kunden wählt die zweitniedrigste Ausstattung Trendline (23.526 Euro). Doch wir haben das nachgerechnet: Die ist so karg ausgestattet, dass sie sich nicht lohnt, selbst die Klimaanlage kostet da 1.452 Euro Aufpreis. Also nehmen wir den Caddy 2.0 TDI Comfortline. Der startet bei 26.555 Euro, bringt immerhin Klima, Leichtmetallräder und Dachreling serienmäßig mit. Was nicht bedeutet, dass es der Preisliste an sinnvollen Ergänzungen mangelte.

VW Caddy, Bi-Xenon-Scheinwerfer
Archiv
Mit 678 erstaunlich günstig kalkuliert: Bi-Xenon Schwinerfer plus dunkle Rückleuchten.

Wir kümmern uns zuerst um die Sicherheit, klicken Bi-Xenon-Licht (678 Euro) und Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht (109 Euro) an. Dazu die Parksensoren am Heck (405 Euro), weil die drei hohen Kopfstützen auf der Rückbank die Sicht nach hinten so einschränken. Beim Rangieren helfen auch die großen Außenspiegel – wobei die so groß sind, dass es nutzt, sie an Engstellen mal rasch elektrisch einklappen zu können (149 Euro). Wenn wir beim Klappen sind: Für 169 Euro lässt sich die Lehne des Beifahrersitzes flach legen, was das Transporttalent des Caddy ebenso steigert wie das Trennnetz für 179 Euro, das sich hinter den Vordersitzen oder der Rückbank aufspannen lässt.

Auch zielführend: Cool-&-Find-Paket für 1.012 Euro mit Klimaautomatik, Bluetooth, USB und Navigationsfunktion fürs Radio, das wir um digitalen Radioempfang (220 Euro) ergänzen. Die Sitzheizung (387 Euro) zählt sonst zu den beliebtesten Extras, erhöht auch hier den Wiederverkaufswert. Die Frischluftzufuhr steigern Schiebefenster im Fond. Ja, die kosten tatsächlich Aufpreis, und zwar mit 559 Euro noch mehr als der Satz Winterreifen auf Stahlrädern (541 Euro), den wir ebenso empfehlen wie eine Garantieverlängerung um drei Jahre und bis 100.000 km (1.041 Euro). Womit wir bei durchaus erheblichen 32.004 Euro angekommen wären – und bei einem Caddy, bei dem man sich keine Sorgen machen muss, dass man mit ihm baden geht.

Sinnvolle Gebrauchte ab 6.000 Euro

Nach VWs eigener Zählung war das im Juni 2015 kein Facelift, sondern ein Modellwechsel. Doch richtig viel hat sich nicht getan, die Basis stammt von Mai 2004. Entsprechend üppig ist das Angebot an Gebrauchten. Frühe 1,6-Liter-Benziner mit Klima und rund 100.000 km starten um 6.000 Euro. Etwa doppelt so viel kosten fünf Jahre alte Zweiliter-TDI mit unter 60.000 km. Mehr für einen Gebrauchten auszugeben, lohnt kaum: Neue Basisdiesel mit Klima finden sich ab 16.000 Euro.

Es gibt viele Autos, mit denen man Nachbarn schneller beeindrucken kann als mit dem Caddy. Und noch mehr Autos sind komfortabler und agiler als der blattgefederte und besonnene Caddy. Aber der gewinnt mit jedem Mal, wenn die Kinder durch die Schiebetüren in die Kindersitze klettern und sich leicht anschnallen lassen. Jedes Mal, wenn der Kinderwagen einfach aufgetakelt in die Ladehalle gestellt werden kann. Ein Caddy macht das Leben wohl nicht eleganter, aber leichter.

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AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten