MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"6180968","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}

Skoda Roomster als Gebrauchtwagen
Viel Nutzwert, solide Qualität

Ein bisschen Minivan, ein bisschen Kastenwagen: Der Hochdach-Kombi Skoda Roomster aus dem VW-Konzern bietet Nutzwert wie kaum ein anderer dieser Klasse. Er punktet mit viel Raumangebot und solider Qualität.

Skoda Roomster, Heckansicht, Heckklappe
Foto: Beate Jeske

Die größten Vorzüge des Skoda Roomster sind sein geräumiges Fondabteil und die hohe Variabilität. Die drei Einzelsitze hinten lassen sich separat längs verschieben, umklappen und ausbauen. Beim Gebrauchtmodell unbedingt prüfen, ob die Sitzverstellung noch einwandfrei funktioniert, denn der Van wird im Familieneinsatz häufig stark strapaziert.

Während der gesamten Bauzeit seit 2006 gab es mehrfach Plus Edition-Sondermodelle des Roomster. Sie basieren auf der Basis-Ausstattungslinie Activ, bieten aber zu moderatem Aufpreis beim Neuwagenkauf zusätzlich CD-Radio und Klimaanlage. Die teureren Versionen Elegance und Ambition haben gemessen am praktischen Nutzwert dagegen einen hohen Aufpreis. Empfehlenswertes Extra ist das Kurvenlicht-Paket mit Kurvenlicht und Nebelscheinwerfern.

Unser Tipp: Es gibt viele praktische Extras als Zubehör, wie etwa Trägersysteme, die auch in den Innenraum passen. Deshalb lieber ein Billig-Modell kaufen und nach Gusto und Bedarf selbst nachrüsten.

Motorempfehlung für den Skoda Roomster

Bei Markteinführung ging der Skoda Roomster mit drei Benzinern (64, 86 und 105 PS) und zwei Dieselmotoren (70 und 80 PS) an den Start. Im Zuge der Modellpflege bekam der 1,2-Liter-Benziner 70 statt 64 PS, und mit dem Facelift 2010 wurde die Modellpalette um neue TSI-Motoren und die Spritsparversion Greenline ergänzt. Diesel lohnen sich nur für Vielfahrer. Der 1,2-Liter-Dreizylinder-TDI ist die am häufigsten zu findende Version, aber laut und unkultiviert. Empfehlenswerte Motorisierungen sind dagegen der 1,2-Liter-Turbobenziner mit 86 PS (Verbrauch acht L/100 km) und der 1,6-Liter-Diesel mit 90 PS (Verbrauch um sechs L/100 km).

Unser Tipp: Der 1,2-Liter-Basis-Dreizylinder mit 70 PS ist durchaus ausreichend. Er bietet fast ebenso viel Temperament wie der 1,4-Liter-Benziner mit 86 PS, der in Deutschland am verbreitesten ist. Denn dieser ist eher träge und durchzugsschwach.

Reimporte mit geringer Sicherheitsaustattung

In Deutschland stammen relativ viele Roomster aus EU-Reimporten, die mitunter kein ESP haben. Ähnliches gilt für die seitlichen Kopf-Airbags: In Deutschland sind sie wie ESP serienmäßig, in Reimport-Fahrzeugen fehlen sie gänzlich. Wichtig, wenn der Gebrauchtwagen als Familienauto dienen soll: Isofix-Kindersitzbefestigungen sind bei deutschen Modellen Serie. Bei Modellen, die aus dem Ausland stammen, unbedingt prüfen, ob sie vorhanden sind.

Aus rein funktionaler Sicht genügt schon die Basis namens Active. Noch besser: Suchen Sie ein Auto aus der lange angebotenen Plus-Edition. Die hat zum fast gleichen Preis noch Klimaanlage und ein CD-Radio mit AUX-Anschluss. Wirklich luxuriös wird der Roomster auch in den teuren Ausstattungslinien nicht. Außerdem sind diese unverhältnismäßig teuer.

Unser Tipp: Vorsicht bei Reimport-Modellen. Die Sicherheitsausstattung entspricht vielfach nicht dem deutschen Serienstandard. Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt ein Auto hiesiger Herkunft.

Der Skoda Roomster ist verglichen mit anderen Hochdachkombis nicht nur kompakter, sondern auch zuverlässiger. Im auto motor und sport-Dauertest setzte er sich in der Zuverlässigkeitsliste an die Klassenspitze. Auch bei der  Dekra-Untersuchung schneidet der Roomster in allen fünf Kategorien besser ab als der Klassendurchschnitt. Häufigere Probleme gibt es nur mit der Leuchtweitenregulierung. Da der Van auf dem Fabia basiert, ist er sehr handlich, hat aber vorn ein eher kleinwagenhaftes Platzangebot. Fahrer und Beifahrer sind auf bequemen Sitzen tief platziert. So rückt die Motorhaube aus dem Blickfeld und schränkt die Übersichtlichkeit ebenso ein wie die durch die Fensterrahmung verbreiterte B-Säule. Der Skoda ist zudem seitenwindempfindlich. Der Fond mit seinen großen Fensterflächen bietet dagegen ein überragendes Platzangebot, so dass selbst Erwachsene auf der Rückbank lange Strecken bequem zurücklegen können. Wer den Roomster gerne in Offroad-Optik hätte, kann zur Version Scout mit etwas mehr Bodenfreiheit und rustikalen Anbauteilen greifen, die aber keinen Allradantrieb hat. Bei dem Facelift im April 2010 hat sich außer ein paar Äußerlichkeiten kaum etwas getan. Nur wer Wert auf den 1.2 TSI legt, muss sich auf die jüngeren Jahrgänge beschränken. Vor-Facelift-Modelle sind aber deutlich günstiger.

Unser Tipp: Die Auswahl ist so groß, dass man sich nicht mit einem verwohnten Ex-Familien-Roomster begnügen muss. Besser ein gepflegtes Exemplar suchen oder eine günstige Tageszulassung. Die Preise starten bei rund 5.000 Euro für frühe Modelle. Roomster nach dem Facelift gibt es ab rund 7.500 Euro. Geben Sie nicht zu viel für einen Gebrauchten aus, denn neu gibt es Roomster als Tageszulassung schon für unter 11.000 Euro. Achten Sie aber auch bei denen auf die komplette Sicherheitsausstattung.

Skoda Roomster-Fazit

Günstig, pragmatisch, robust – das ist die Formel Skoda Roomster. Denn viel spricht für ihn: üppiges Platzangebot, ordentliche Verarbeitung, einfache Bedienung, hohe Funktionalität, sichere Fahreigenschaften, gute Handlichkeit und bequeme Sitze. Er sammelt zudem Punkte mit niedrigen Kilometerkosten und geringem Reifenverschleiß. Die langen Inspektionsintervalle (30.000 Kilometer) halten die Wartungskosten im angemessenen Rahmen. Mit Panoramadach wird es allerdings recht heiß im Innenraum, und das ab Werk lieferbare Navigationssystem nervt eher, als zu helfen, denn komplizierter bei der Bedienung geht’s nimmer.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 15 / 2024

Erscheinungsdatum 03.07.2024

148 Seiten