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Mercedes R-Klasse und BMW 5er GT im Konzeptvergleich
Zwei luxuriöse Familien-Transporter

Deutliche optische wie behutsame technische Auffrischungen sollen die Mercedes R-Klasse für den Wettstreit mit einem so dynamischen Gegner wie dem BMW 5er GT fit machen.

Mercedes R-Klasse
Foto: Achim Hartmann

Und ist die Nische noch so klein, es passen noch 5,16 rein - so mag man bei Mercedes gedacht haben. Damals, 2006, als die lange R-Klasse erstmals vom Stapel lief. Eine Mischung aus Kombi und SUV, nicht nur in den USA produziert, sondern vor allem auch für diese gedacht. Im räumlich stärker limitierten Deutschland gaben die generösen Abmessungen jedenfalls Anlass für verschärftes Rangieren sowie Diskussionen. Solche über die Frontgestaltung dürften zukünftig nachlassen: Das ab Mai bestellbare, ab September lieferbare Facelift-Modell erhält neben modifizierten Dieselmotoren vor allem eine familientypisch gefälligere Front sowie ein neues Heckdesign.

Die Mercedes R-Klasse betont das komfortable Reisen

Der Kern der in zwei Radständen erhältlichen R-Klasse bleibt hingegen unangetastet. Mit fünf bis sieben Sitzplätzen betont sie nach wie vor das komfortable Reisen, bietet überdies ein großzügiges Platzangebot inklusive fast vanartiger Variabilität. Dazu zählen einzeln verschieb- und verstellbare Sitze, die bei Bedarf sogar eine ebene Ladefläche ermöglichen. Auch der BMW- Gegenentwurf eines multifunktionalen Raumkonzepts bietet Sitztricks im Fond, jedoch keine völlig ebene Ladefläche. Allerdings scheut die Propeller-Truppe sowieso nichts mehr, als in die Van-Ecke gestellt zu werden. Mit geschlossenen Augen würde man im GT meinen, in einer dynamisch abgestimmten Limousine zu fahren - so effektiv arbeiten die Fahrwerkselemente (Adaptiv-Dämpfer, aktive Stabilisatoren, Aktivlenkung mit Beeinflussung der Hinterräder) zusammen.

Die Mercedes R-Klasse wird in Zukunft kräftiger motorisiert

In der R-Klasse kann man sich das Augenschließen sparen. Sie fährt - vermutlich - nach wie vor so, wie sie aussieht. In Zukunft allerdings kräftiger, sofern man den 350 CDI ordert. Nachdem BMW beim 535d mit 300 PS und 600 Newtonmeter vorgelegt hat, kommt Mercedes beim R 350 CDI mit 265 PS und 620 Newtonmeter um die Ecke. Deutlich sparsamer und sauberer fährt der technisch unveränderte R 350 Bluetec, dessen Abgasreinigung dank Harnstoffeinspritzung die strenge Euro 6-Hürde überwindet. Seine 211 PS und 540 Newtonmeter genügen zur artgerechten Fortbewegung, und Angst vor Ebbe im Harnstofftank braucht auch niemand zu haben. Der Vorrat reicht von Service zu Service, zudem gibt es die Möglichkeit zum Selbstnachfüllen. Wer das alles ignoriert, kann den Motor bei geleertem Zusatztank schließlich nicht mehr starten. Nicht aus technischen, sondern aus fiskalischen Gründen: Die Steuervergünstigung aufgrund der besonders gründlichen Abgasreinigung entfällt.

Ach ja, auch der R 300 CDI behält seine 190 PS, verbraucht aber sieben Prozent weniger Treibstoff. Die Benziner bleiben komplett gleich, was den Rückstand gegenüber den modernen BMW-Motoren mit Direkteinspritzung und Turboaufladung nicht verringert.

Beim Raumangebot zieht der BMW 5er GT den kürzeren

Im Innenraum müht sich die renovierte R-Klasse mit den optionalen zweifarbigen Lederpolstern (beim Testwagen in der Kombination Mandelbeige und Schwarz zur Außenfarbe Diamantweiß) um einen frischeren Eindruck. Infotainment und Assistenzsysteme wie Abstandsregeltempomat und Spurwechselwarner werden vom Vorgänger übernommen, ein adaptives Lichtsystem lässt damit ebenso auf sich warten wie ein Dreh-Drücksteller. Der GT wartet nicht nur mit den genannten Goodies, sondern auch noch mit einem Head-up-Display auf. Beim Raumangebot zieht er allerdings buchstäblich den kürzeren. Zum einen wegen der geringeren Außenlänge von fünf Metern, zum anderen wegen der nach hinten schrägheckartig abfallenden Dachlinie. Was die R-Klasse durch ihre Fensterlinie nur vortäuscht, zieht der BMW durch. Seine in zwei Varianten zu öffnende Heckklappe macht dieses Manko nicht wett, zumal die Übersicht nach hinten wegen des schmalen Sehschlitzes indiskutabel schlecht ausfällt.

Die R-Klasse bleibt ein komfortabler Raumkreuzer für Entspannte

Hier kann die R-Klasse ebenso punkten wie mit ihrer möglichen Siebensitzigkeit. Geht beim BMW schon der Mittelsitz in Reihe zwei gerade noch als Büßerplatz durch, ist eine dritte Reihe gar nicht erst lieferbar. Im Gegensatz zum Mercedes, dessen sich aus dem Boden faltende Plätze sechs und sieben keine Prospektleichen, sondern vollwertige Möbel für Erwachsene darstellen. Dank großer Türen und einer Einstiegshilfe sind sie sogar weitgehend problemlos zu entern. Und wenn es ums maximale Ladevolumen geht, hat die lange R-Klasse mit 2.385 Litern gegenüber den 1.700 beim GT ohnehin die Nase vorn. Selbst die 4,92 Meter lange Normalversion des Mercedes schluckt mit 1.950 Litern deutlich mehr. Damit bleibt die geliftete R-Klasse ein konsequenter, komfortabler Raumkreuzer für Entspannte. Der sportlichere BMW 5er GT will jedenfalls auf einem anderen, deutlich dynamischeren Gleis fahren.


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