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Kaufberatung Ford Kuga
Richtig gut und richtig günstig

An sich müssten wir hier viel über die sanfte Modellpflege reden, die der Kompakt-SUV von Ford bekam. Machen wir auch. Aber noch dazu geht es um 5.500 Euro Ersparnis.

Ford Kuga, Frontansicht
Foto: Archiv

Exakt 17.275.500 Euro hätte es Ford im Oktober 2015 gekostet, wenn jeder der 3.141 Käufer eines neuen Kuga den aktuellen, als Umweltprämie getarnten Zuschuss von 5.500 Euro beim Erwerb in Anspruch genommen hätte. Was womöglich eine sinnvollere Investition in die Zukunft des Ford Kuga dargestellt hätte, als die Modellüberarbeitung zu feiern, die der Kuga nach gut drei Jahren Bauzeit erfährt. Denn so richtig überarbeitet hat sich bei der wohl keiner. Erstaunlich übersichtlich bleibt die Liste an Neuerungen, mit denen sich der Ford Kuga fürs Modelljahr 2016 fein macht: Da hätten wir das neue, aus Focus, Mondeo und S-Max bekannte Infotainment, das Schiebedach schließt nun per Schlüsselfernbedienung, ein Schwarz wurde durch ein anderes Schwarz ersetzt und ein Grünmetallic durch ein anderes Grünmetallic. Und, Mannomann, fast vergessen: Die Lüftungsdüsen wurden umgestaltet.

Wie die Preise: Mit der Prämie startet der Ford Kuga in der Basisversion Trend mit Vorderradantrieb und dem 150 PS starken 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner bei 18.800 Euro (statt 24.300). Der ist gleich unsere erste Empfehlung für alle, die einfach gern einen günstigen Kuga haben wollen.

Und ein Schnäppchen, denn schon die Basisausstattung hat alles Wichtige dabei: Klima, CD-Radio (noch das alte System, was kaum schadet, wenn man das neue kennt), den variablen Ladeboden und die neigungsverstellbaren Rücksitzlehnen. Der Einstiegsbenziner, den 32 Prozent der Kunden nehmen, motorisiert den Ford Kuga ausreichend – ausreichend temperamentvoll und ausreichend sparsam. Basis, Active City Stop, fertig. Oder:

Was alle wollen: Diesel und 4x4

Den 1.500er-Benziner gibt es auch mit 182 PS, alternativ einen Zweiliter-Turbodiesel mit 120, 150 oder 180 PS. Dabei ist die mittlere Leistungsvariante des Diesel mit 37 Prozent Verkaufsanteil am beliebtesten, startet als Vorderradantriebs-Version 2x4 bei 28.400 Euro (ab jetzt die Listenpreise ohne Abzug). Gut die Hälfte der Kunden bestellt aber für 2.000 Euro extra die Allradvariante (für 150-PS-Diesel, Serie bei 182-PS-Benziner und 180-PS-Diesel). Statt der Basis Trend wählen die meisten die je nach Antriebsvariante 2.100 bis 3.300 Euro teurere Titanium-Ausstattung. Allerdings schaut es da drin auch nicht viel edler aus als im Basis-Ford Kuga. An wichtigen Extras bringt sie nur die Klimaautomatik mit – das höherwertige Infotainment, Parksensoren hinten und 17-Zoll-Aluräder hat schon die Sync Edition, die 1.350 bis 1.850 Euro mehr kostet als die Basis. Der 2.0 TDCi 4x4 Sync Edition kostet 31.750 Euro.

Dafür gibt es den Ford Kuga, der in seiner zweiten Generation trotz des üppigeren Raumangebots, der umfassenderen Variabilität und der besseren Rundumsicht in seinem Landstraßen- und Handling-Eifer kaum nachgelassen hat. Obwohl er mit der spitz ansprechenden Lenkung und dem straffen Fahrwerk durch Kurven fegt, federt er noch angemessen. Der Diesel schiebt derweil knurrig, aber durchzugsstark voran – freundlich unterstützt vom manuellen Sechsganggetriebe. Es ist passend übersetzt und leicht zu schalten, was wenig Anlass gibt, 1.750 Euro für das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe auszugeben – das ordern auch nur 25 Prozent der Käufer.

Wohl 100 Prozent von ihnen irren durch die Preisliste, die Extras in mannigfaltige Pakete packt, die wiederum nicht alle miteinander kombinierbar sind. Mindestens empfehlen wir das Easy-Driver-Paket I , wegen des City-Notbremssystems (350 Euro). Wäre es unser Ford Kuga, bestellten wir aber gleich das Technologie-Paket (1.250 Euro für Sync Edition). Neben Active City Stop beinhaltet es den Spurhalte- und Spurwechselassistenten, die beheizbare Frontscheibe, Verkehrszeichenerkennung und elektrisch anklappbare Außenspiegel. 960 Euro kosten Bi-Xenon-Scheinwerfer, die sind ja immer eine Empfehlung. Der Adaptivtempomat mit Kollisionswarner (980 Euro, erst ab Titanium) lohnt vor allem für Vielfahrer. In unseren Kuga packen wir noch den digitalen Radioempfang (195 Euro).

Weitere 405 Euro investieren wir für besseres Klima (Zweizonen-Klimaautomatik), 900 in etwas Sorglosigkeit (Garantieverlängerung fünf Jahre/ 100.000 km), 600 in den Winter (klar, Winterkompletträder). Macht 36.060 Euro für unseren perfekten Kuga. Wenn es mit der Prämie klappt, zieht Ford davon 5.500 Euro ab. Was doch etwas recht Grundlegendes ist für den nur oberflächlich geänderten Kuga – ein grundlegendes Argument.

Gebraucht zu teuer

Das lohnt nicht: Der Kuga ist erst seit gut zwei Jahren auf dem Markt, entsprechend hoch fallen auch noch die Gebrauchtpreise aus. 1,6-Liter-Basisbenziner mit Vorderradantrieb starten bei knapp 18.000 Euro für 2013er- Modelle um 40.000 km – für 800 Euro mehr gibt es derzeit einen neuen Ford Kuga mit dem moderneren 1,5-Liter-Motor. Auch bei Zweiliter-Dieseln mit Allrad (Trend mit 30.000 km ab 23.000 Euro) liegt der Preisvorteil für Gebrauchte mit rund 2.000 Euro sehr niedrig.

Ein Sonderangebot - Sebastian Renz über den leicht verkannten Kuga.

Den ersten Kuga zu mögen, war leicht. Er fuhr sich wie ein Focus II, der sich fuhr, wie sich ein vernünftiger Kompaktwagen eigentlich nicht zu fahren hat: enorm agil, lastwechselbetont, direkt. In seiner zweiten Generation wurde der Ford Kuga größer, geräumiger, praktischer, variabler. Und ja, er fährt nicht mehr gar so ausgelassen. Aber unter all den Kompakt-SUV ist er beim Handling doch dem BMW X1 näher als viele andere. Er ist ein richtig gutes Auto, das Ford richtig günstig anbietet.

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