Kaufberatung Ford Focus: Mit Sicherheit bezahlbar

Kaufberatung Ford Focus
Mit Sicherheit bezahlbar

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Veröffentlicht am 08.12.2011

Sein außergewöhnlich agiles und gleichzeitig sicheres Fahrverhalten brachte dem Ford Focus in der Kompaktklasse schon immer viel Lob ein. Die dritte, seit Frühjahr lieferbare Modellgeneration fügt sich nahtlos in diese Tradition ein. Zusätzlich unterstützt sie den Fahrer mit einer ganzen Reihe von Assistenzsystemen, damit er sich noch besser auf den Verkehr konzentrieren kann. Das Besondere dabei: Einige der Systeme zählen selbst bei deutlich größeren und teureren Autos noch längst nicht zum Angebot – von den direkten Ford Focus-Konkurrenten ganz zu schweigen. Schauen wir für unsere Ford Focus Kaufberatung genauer hin:

Beispiel Abstandsregeltempomat: im Ford Focus für vergleichsweise moderate 945 Euro zu haben, für VW Golf oder Audi A3 nicht lieferbar. Den Wunsch nach möglichst individueller Ausgestaltung beantwortet Ford wie üblich mit drei Ausstattungslinien und zahlreichen Extras, die jedoch häufig in Paketen zusammengefasst sind. Klimaanlage und CD-Radio gehören bei den stärkeren Modellen ab 115 PS serienmäßig dazu, denn die Basislinie Ambiente steht nur für die Einstiegsmotorisierungen zur Wahl.

Ford Focus Kaufberatung: Sechs Benziner und fünf Diesel stehen zur Wahl

Eine ungewöhnlich breite Vielfalt bietet auch die Antriebspalette des Ford Focus, obwohl diese im nächsten Jahr noch kräftig erweitert wird. Bei den Benzinern – alle mit 1,6 Liter Hubraum – stehen vier Saugmotoren mit 85 bis 125 PS bereit, darunter eine Flexifuel-Version, die wahlweise mit Bioethanol (E 85) betankt werden kann. Darüber rangieren zwei Ecoboost-Turbo-Direkteinspritzer mit 150 und 182 PS, die beide mit Start-Stopp-Technik ausgerüstet sind. Diese zählt bei den zwei 1.6 TDCi-Dieseln (95 und 115 PS) ebenfalls zum Standardumfang.

Darüber ergänzt der Zweiliter-Diesel in drei Leistungsstufen (115 bis 163 PS), der wahlweise mit einem Powershift genannten Doppelkupplungs-Automatikgetriebe kombiniert werden kann, die Palette. Anders als beim Vorgänger des neuen Ford Focus bestehen bei den Karosserievarianten kaum Einschränkungen in Bezug auf Motoren und Ausstattungen, einzig der neue Basisbenziner mit 85 PS bleibt dem viertürigen Fließheck-Focus vorbehalten. Stufenheck und Turnier runden das Portfolio ab, auf einen Nachfolger für den Zweitürer oder das Cabrio hoffen Focus-Fans jedoch vergebens.

Es fällt allerdings auch ohne diese Nischenvarianten nicht leicht, bei der großen Modellvielfalt den Überblick zu behalten. Welcher Motor und welche Ausstattung am besten passt und welche Unterhaltskosten dabei anfallen, erklären wir in der großen Ford Focus-Kaufberatung.

Ausstattungslinie Ambiente nur für Anspruchslose

Mit Ambiente, Trend und Titanium bietet Ford drei Ausstattungslinien für den Ford Focus an, doch die Basisvariante Ambiente dürfte für die große Mehrheit der Focus-Kunden uninteressant sein – aus mehreren Gründen: Erstens steht sie nur für die schwächsten Diesel- und Benzinmotoren zur Verfügung, das neue 85-PS-Basismodell ist sogar ausschließlich als Ambiente lieferbar. Zweitens zählen zwar elektrische Fensterheber an den Vordertüren, ein Bordcomputer und eine Zentralverriegelung zum Grundumfang, aber weder Klimaanlage (1.150 Euro) noch CD-Radio (600 Euro) – beides Extras, auf die kaum noch einer verzichten möchte.

Und drittens kommen diese Optionen bei Einzelbestellung teurer als die nächsthöhere Ausstattungslinie Trend (1.650 Euro), die noch mit weiteren Annehmlichkeiten aufwartet. Dazu gehören etwa beheizbare Außenspiegel, eine einstellbare Lendenwirbelstütze im Fahrersitz und elektrische Fensterheber auch im Fond. Zudem steht erst Trend-Kunden der Zugang zu den interessanten Optionen offen, der für Ambiente-Käufer nahezu vollständig verschlossen bleibt. Beispiele gefällig? Ob beheizbare Frontscheibe (210 Euro), Parksensoren am Heck des Ford Focus (400 Euro) oder beheizbare Sitze (255 Euro) – bestellbar erst ab Trend. Nicht zu vergessen die zahlreichen Pakete, in denen Ford auch die vielen innovativen Assistenzsysteme unterbringt.

Weiteres Argument gegen Ambiente: Trend-Kunden bekommen derzeit das Trend-Style-Paket im Rahmen der Select-Aktion kostenlos dazu. Es kostet sonst 750 Euro, enthält Nebelscheinwerfer und wertet mit Alurädern und abgedunkelten Fondscheiben das Erscheinungsbild auf. Zusätzlichen Luxus offeriert die Topversion Titanium, die nur bei den beiden stärksten Motoren des Ford Focus (163-PS-Diesel und 182-PS-Benziner) zum Standardumfang gehört und sonst 2.100 Euro Aufpreis kostet. Ein Teil der darin enthaltenen Zusatzausstattung können auch Trend-Kunden ordern, indem diese das Komfort-Paket I (600 Euro), den Tempomat (190 Euro) oder das erweiterte CD-Radio mit Handyvorbereitung und Sprachsteuerung (350 Euro) ankreuzen. Eine Berganfahrhilfe (außer in Verbindung mit Automatikgetriebe), Starten per Knopfdruck statt Schlüsseldreh oder Sportsitze sowie Lederbezug für Lenkrad und Schalthebel sind ausschließlich beim Ford Focus Titanium an Bord. Dazu spendiert Ford derzeit ebenfalls ein kostenloses Select-Paket – das Fahrer-Assistenz-Paket I kostet sonst 650 Euro.

Natürlich stehen für Titanium noch weitere Luxusextras bereit. Bi-Xenon-Scheinwerfer, Lederpolster, ein sechsfach elektrisch verstellbarer Fahrersitz oder ein schlüsselloser Zugang sind an diverse Pakete gekoppelt. Prunkstück ist der Abstandsregeltempomat, der jedoch trotz moderater 945 Euro Aufpreis zu den teuersten Einzelextras zählt. Das elektrische Glasschiebedach kostet hingegen nur 785 Euro. Für den Ford Focus Turnier kann es unverständlicherweise gar nicht bestellt werden.

Ausstattungspakete

Ford bietet für den Focus viele Ausstattungspakete an, in denen unter anderem auch die interessanten sicherheitsrelevanten Hilfssysteme in verschiedenen Kombinationen zusammengefasst sind (Active City Stop-Paket und Fahrer- Assistenz-Paket I bis III).

Wer sie ordern möchte, muss den Ford Focus mindestens in der Trend-Ausstattung bestellen – für Ambiente ist keines der Pakete lieferbar. Luxusextras sind in den Titanium-X- und den Individual-Paketen zusammengefasst und der Titanium-Ausführung vorbehalten, ebenso das Licht- Paket mit Bi-Xenon-Scheinwerfern. Für Familienväter ist das Family-Paket eine lohnende Investition, für Laternenparker eines der beiden Winter-Pakete und das Fahrer-Assistent-Paket I mit Parksensoren samt automatischem Einparkassistent. Falls sich einzelne Inhalte bei der Bestellung mehrerer Pakete überschneiden, gibt es einen Preisnachlass.

Von Econetic über ST bis Electric

Die ohnehin schon umfangreiche Baureihe des Ford Focus erhält 2012 kräftigen Zuwachs. Ab April startet der verbrauchsoptimierte Econetic mit einer 105 PS starken Version des 1.6 TDCi, der sich im Normzyklus mit 3,4 L/100 km (CO2-Ausstoß 89 g/km) begnügen soll. Im Mai folgt der bärenstarke ST mit Zweiliter-Ecoboost-Vierzylinder und 250 PS.

Der sportlichste Ford Focus wird ebenso wie der sparsame Econetic künftig auch als Turnier zu haben sein. Ebenfalls im Mai erweitert Ford die Ecoboost-Motorenfamilie um einen Dreizylinder-Turbobenziner mit nur einem Liter Hubraum, der im Focus 100 oder 125 PS leistet, aber mit einem CO2-Ausstoß von unter 120 g/km aufwartet.

Ebenfalls 125 PS oder 92 kW gibt Ford für den rein elektrisch angetriebenen Ford Focus Electric an. Reichweite: bis zu 160 km. Markteinführung: August.

Komplette Rundum-Unterstützung im Ford Focus

In der Großstadt während der Rushhour oder auf der Autobahn bei dichtem Verkehr – in vielen Situationen empfinden Autofahrer häufig eher Stress als Freude beim Fahren. Viele sind dann für jede Hilfe dankbar, um solche Situationen entspannter zu meistern. Entsprechende Assistenzsysteme gibt es, nur stehen sie in der Kompaktklasse bislang kaum zur Verfügung. Eine der wenigen Ausnahmen ist der Ford Focus. Ford setzt dabei vier unterschiedliche Sensortypen ein, die die Informationen für eine Vielzahl an Assistenzsystemen liefern.

Die Ultraschall-Parksensoren in den Stoßfängern nutzt der Ford Focus auch für den Einparkassistenten, der erst eine passende Lücke ermittelt und anschließend den Focus automatisch hineinlenkt – der Fahrer muss nur noch Gas geben und bremsen. Ist der adaptive Tempomat an Bord, muss der Fahrer nicht einmal das tun. Über einen Radarsensor im Frontgrill passt das System das Tempo an den Verkehrsfluss an und hält den Abstand zum vorausfahrenden Auto konstant. Sollte dieses stark verzögern und der Ford Focus-Fahrer trotz Auffahrgefahr nicht reagieren, leitet das laserbasierte Active City Stop-System bei Geschwindigkeiten bis 30 km/h aktiv eine Bremsung ein. Sie kann – je nach Tempounterschied – eine Kollision verhindern oder deren Folgen mindern.

Beim Spurwechsel warnen Blinkleuchten in den Außenspiegeln vor Autos, die sich im toten Winkel befinden. Ein optischer Sensor im Innenspiegel erkennt, wenn der Ford Focus die Fahrspur ungewollt verlässt, warnt den Fahrer oder lenkt sogar aktiv gegen. Tempolimits werden ebenfalls erkannt und im Instrumentendisplay angezeigt. Der Fern-lichtassistent blendet nachts bei Gegenverkehr selbstständig ab, der Müdigkeitswarner ruft bei abnehmender Konzentration zur Pause auf. Und was kostet das alles? Die meisten Systeme bietet Ford in Paketen zu fairen Preisen an. Das umfangreichste und teuerste ist das Fahrer-Assistenz-Paket II für maximal 1.375 Euro.

Ford Focus 1.6 Ecoboost mit Sechsganggetriebe

Eines vorweg: Der jüngste und schwächste Antrieb für den Ford Focus, die 85-PS-Basisversion, stand für die Kaufberatung nicht zur Verfügung. Da sie nur als Ambiente zu haben ist, spielt sie allein für anspruchslose Einsteiger eine Rolle. Die beiden stärkeren Verwandten des 1,6-Liter-Saugbenziners mit 105 und 125 PS müssen ebenfalls mit nur fünf Gängen auskommen. Laufruhe und Drehvermögen gehen in Ordnung, doch die 1.000 Euro Aufpreis für die Top-Ausführung lohnen sich nur bedingt. Denn deutlich spürbaren Leistungszuwachs verspricht erst der aufgeladene Direkteinspritzer mit 150 PS. Dessen Mehrpreis von 1.250 Euro enthält zudem das präzise Sechsganggetriebe und eine Start-Stopp-Automatik.

Dank des kräftigeren Drehmoments, das zudem bei niedrigeren Drehzahlen anfällt (240 Nm ab 1.600/min statt 159 Nm bei 4.000/min), fördert der Ecoboost-Benziner eine niedertourige und verbrauchssenkende Fahrweise. Der Schritt zur stärkeren Ecoboost-Ausführung mit 182 PS (Aufpreis 1.000 Euro) ist hingegen im Alltag kaum spürbar, denn sie entwickelt kein höheres Drehmoment. Die Mehrleistung kommt erst bei hohen Drehzahlen zum Tragen, bei denen der Vierzylinder im Ford Focus zu einer kernig-sonoren Geräuschkulisse wechselt. Für die großen Zweiliter-Diesel spricht im Vergleich zu den Ecoboost-Benzinern neben dem geringeren Verbrauch vor allem die Tatsache, dass sie wahlweise mit Automatik (1.750 Euro) lieferbar sind. In der 115-PS-Version gehört das weich, aber etwas träge schaltende Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe zum Serienumfang.

Zwischen der 140 und der 1.000 Euro teureren 163- PS-Version sind die Unterschiede gering. Unter ökonomischen Gesichtspunkten empfiehlt sich jedoch der Ford Focus 1.6 TDCi. Start-Stopp ist hier an Bord, die 1.000 Euro extra für die stärkere 115-PS-Version sind gut investiertes Geld.

Diesel lohnt sich erst ab 15.000 Kilometer im Jahr

Wer sich beim Ford Focus die Frage stellt, ob er mit einem Diesel- oder Benzinmotor günstiger fährt, erhält keine einheitliche Antwort. Wenigfahrer sind mit den beiden Einstiegsbenzinern (85 und 105 PS) gut bedient, der 95 PS starke Diesel kommt nach unserer Modellrechnung erst ab 15.000 Kilometer im Jahr auf ein ähnliches Kostenniveau. Eine Leistungsstufe darüber schneidet der 1.6 TDCi mit 115 PS im Vergleich zum 125-PS-Benziner günstiger ab, der in der Flexifuel-Version kaum weniger Kosten verursacht. Der Preisvorteil für den in Deutschland wenig verbreiteten E85-Kraftstoff wird durch den Mehrverbrauch weitgehend egalisiert.

Bei den Ecoboost-Benzinern überrascht die niedrige Haftpflichteinstufung, die dazu beträgt, dass speziell die 150-PS-Version deutlich günstiger fährt als der Zweiliter-Diesel mit 140 PS – selbst bei einer Jahresfahrleistung von 30.000 Kilometer. Die Kosten wurden für den Ford Focus Schrägheck ermittelt, bewegen sich für Turnier und Stufenheck jedoch auf ähnlichem Niveau.

Kombi, Schrägheck- oder Stufenheck-Limousine?

Schrägheck und Kombi, bei Ford traditionell als Turnier (Mehrpreis 800 Euro) bezeichnet, sind in dieser Klasse ein Muss, während die klassische Limousinenform mit separatem Kofferraum (Mehrpreis 500 Euro) mittlerweile selten anzutreffen ist. Dabei fügt sich das 17 Zentimeter längere Stufenheck harmonisch in die Focus-Linie ein. Alle drei Varianten des Ford Focus besitzen den identischen Radstand, ein fahrerorientiertes Cockpit und gute Raumverhältnisse für die Passagiere. Große Mitfahrer genießen im Ford Focus Turnier die größte Kopffreiheit, da die Designer für die Limousinen einen coupéartigen Dachverlauf vorgesehen haben.

Die Gepäckabteile lassen sich jeweils durch im Verhältnis 60 zu 40 geteilt umklappbare Rücksitze variieren, wodurch das Basisvolumen (Schrägheck: 363 Liter, Stufenheck: 475 Liter, Turnier: 490 Liter) deutlich wächst. Der 20 Zentimeter längere Ford Focus Turnier unterstreicht sein Transporttalent mit einer niedrigen Ladekante, geraden Seitenwänden, soliden Verzurrösen und einem sauber geführten Abdeckrollo. Bei dachhoher Beladung empfiehlt sich das Trennnetz (205 Euro), das aber nicht hinter den Vordersitzen aufgespannt werden kann. Hierfür bietet Ford ein separates Gitter (300 Euro) an. Ebenfalls nicht nachvollziehbar: Nur für den Turnier ist kein Glasschiebedach lieferbar.

Ford Focus 1.6 TDCi und 2.0 TDCi empfehlenswert

Ob Schrägheck, Limousine oder Turnier – der Ford Focus überzeugt mit sehr agilem Handling, gutem Komfort und ordentlichem Platzangebot. Unter den Motoren passen die Ecoboost-Benziner sehr gut zu diesem Charakter, wobei hier die 150-PS-Version völlig ausreicht. Keine Empfehlung bekommt der neue Basisbenziner mit 85 PS, da er nur als Ambiente angeboten wird und Ford dieser Ausstattungslinie die vielen hilfreichen Assistenzsysteme vorenthält – Trend-Ausstattung ist deshalb Pflicht.

Ford bietet die Technologien nur in Paketen an, kombiniert sie jedoch mit sinnvollen Extras und verlangt faire Preise. Komfortliebhaber greifen zum Ford Focus Titanium und zum 140-PS-Diesel, denn die Ecoboost-Benziner liefert Ford nur mit Schaltgetriebe. Ebenfalls empfehlenswert: Der 1.6 TDCi mit 115 PS bietet soliden Antritt und günstige Unterhaltskosten.