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Kaufberatung BMW 3er-Reihe
Kombi, SUV, GT oder Limousine?

Die BMW 3er-Familie besteht mittlerweile aus der Limousine, dem Touring getauften Kombi, dem SUV X3 und dem Gran Tourismo. Der große Praxistest verrät, welche der vier Karosserieversionen im Alltag die Nase vorn hat.

BMW Dreier-Reihe, Gruppenbild
Foto: Hans-Dieter Seufert

Da bieten sie bei BMW noch ein Modell an – und schon gerät man ins Grübeln. Wer ist nun innerhalb der 3er -Familie Mr. Right: die Limousine, der Touring genannte Kombi, der X3 als SUV oder eben der Neue, der Gran Turismo?

Tradierte Einteilungen nach der Art "Der Kombi ist für Familien" torpediert der BMW 3er GT mit seiner Sowohl-als-auch-Attitüde: Seine große Heckklappe lässt Sperriges durch, der lange hintere Überhang erweitert die Staumöglichkeiten, und der XL-Radstand schafft viel Platz im Innenraum. Aber auch der X3 buhlt mit seinem üppigen Kofferabteil zu Recht um die Gunst von Familien und Freizeitsportlern, liefert noch den Bonus der bedingten Geländegängigkeit dank größerer Bodenfreiheit.

Zeit für einen Spezialtest mit Fokus auf dem Praktischen. Hierfür hat auto motor und sport ein neues Bewertungsschema entwickelt, mit dem Kapitel Handhabung im Alltag. Diesem müssen sich alle vier Modelle mit dem 184 PS starken Zweiliter-Diesel samt Achtgang-Automatik stellen.

BMW X3 bietet viel Platz

Eine grobe Zuordnung lässt sich innerhalb der 3er-Reihe schnell finden: Die Limousine bietet den souveränsten Federungskomfort und ist damit für Langstreckenfahrer erste Wahl. Sperriges passt dagegen am besten in den X3. Er bietet bei umgeklappten Rücksitzlehnen genauso viel Kofferraumvolumen wie der BMW 3er GT, ist dank breitem Laderaum beim Quadermaß aber so gut wie der BMW 3er Touring. Das Quadermaß steht für die maximale Ausdehnung, die ein einzelner Gegenstand in Länge, Breite und Höhe haben darf, um noch ins Gepäckabteil zu passen.

Wer Wert auf einen möglichst einfachen Einstieg legt, ist mit dem hoch bauenden X3 am besten bedient, ebenso auch, wer eine Last ziehen will – gegen Aufpreis gibt es eine praktische Anhängerkupplung mit elektrisch schwenkbarem Kugelkopf. Zudem schluckt der Kofferraum des Allradlers sogar mehr als derjenige des BMW 3er Touring, wenngleich das Quadermaß etwas zurückbleibt.

Wegen seines Fließhecks passt Sperriges nur bedingt in den BMW 3er GT. Sein Name verrät bereits die Ausrichtung auf lange Fahrten oder das Verreisen, was dem BMW 3er mit verlängertem Radstand tatsächlich bestens liegt. Lediglich beim Anfedern von Querfugen und kurzen Bodenwellen muss er sich der Limousine geschlagen geben.
Außer für Sitzriesen dürfte die Kopffreiheit auf der Rückbank für alle ausreichen; BMW 3er Touring und X3 bieten hier aber am meisten Reserven. Davon abgesehen ist der Reisekomfort im BMW 3er Gran Turismo exzellent. Im Fond logiert man fast schon oberklassig, zumindest in Bezug auf die XL-Beinfreiheit. Zudem lässt sich die Neigung der Lehne in 15 Stufen verstellen. Anschmiegsamere Rücksitze vorausgesetzt, wäre das Ganze auf dem Niveau der Business-Class. Verglichen mit dem BMW 3er Touring und der BMW 3er Limousine kann der Fahrer deutlich einfacher einsteigen – was gerade für ältere Kunden ein enormer Vorteil ist. Und von den hoch montierten Sitzen genießt man eine gute Aussicht nach vorn.

Nach hinten ist sie jedoch schlecht wie bei nahezu allen modernen Autos; das Parkassistenz-Paket mit Rückfahr-Kamera erleichtert das Rangieren deshalb in jedem Dreier ungemein. Daneben sind weitere Pakete empfehlenswert: etwa Comfort mit Ablagenetzen, Wanne im Kofferraum, samt Fächern für Kleinkram sowie Zweizonen-Klimaautomatik. Das Sicht-Paket enthält neben Xenon-Scheinwerfern den praktischen Fernlicht-Assistent, adaptives Kurvenlicht und einen Regensensor. Speziell Laternenparker sollten das Wärmekomfort-Paket mit Sitz- und Lenkrad-Heizung wählen – und allen seien die Sportsitze ans Herz gelegt. Anders als der Name vermuten lässt, stützen sie nicht nur den Rücken besser, sondern sind vor allem auf langen Strecken bequemer.

BMW 3er GT mit bester Variabilität

Nicht allzu rückenschonend gelingt jedoch das Einladen von schwerem Gepäck in den BMW 3er GT. Zwar öffnet seine Heckklappe wie bei allen 3er auf Wunsch per Kickbewegung unter dem hinteren Stoßfänger – was praktisch ist, wenn man keine Hand frei hat. Doch die Schwelle zum Kofferraum, auch Ladekante genannt, liegt etwa zehn Zentimeter höher als beim BMW 3er Touring. Darüber muss Schweres erst mal gehievt werden.

Weitere Besonderheit ist die zweigeteilte Hutablage. Ein Teil schwingt mit der Heckklappe nach oben, auf dem anderen können Gegenstände während des Beladens abgestellt werden. Benötigt man den ganzen Stauraum, lassen sich die Hälften unter dem Ladeboden verstauen.

Nur beim BMW 3er Touring öffnet dagegen die Glasscheibe des Heckdeckels getrennt. Das ist vor allem dann praktisch, wenn nach hinten zu wenig Platz für die aufschwingende Kofferraumklappe besteht – Gleichstand in Sachen Funktionalität mit dem BMW 3er GT. Bei der Variabilität hat der Kombi aber das Nachsehen. Wie bei Limousine und X3 lassen sich lediglich die Rücksitzlehnen per Fernentriegelung umklappen.

Besonderheit am Rande: Bei der BMW 3er Limousine gelingt dies nur vom Kofferraum aus. Eine Art Diebstahlschutz: Wer die hintere Seitenscheibe einschlägt, kommt dennoch nicht ans wertvolle Gepäck. Interessanterweise schlucken alle vier BMW beim Beladen das gleiche Koffervolumen; als Obergrenze nimmt auto motor und sport hierbei die Höhe der Laderaumabdeckung. Natürlich lassen sich vor allem 3er Touring und X3 auch darüber hinaus nutzen – der BMW 3er GT wegen seiner schräg abfallenden Heckscheibe dagegen nur bedingt. Er bietet dafür bei umgeklappten Rücksitzlehnen den längsten Laderaum. Und er darf am meisten Gewicht schultern. Generell ist die erlaubte Zuladung bei BMW eine echte Schwachstelle.

Wer das zulässige Gesamtgewicht voll ausschöpft, muss auf derben Bodenwellen damit rechnen, dass sowohl BMW 3er Limousine als auch Touring und GT in der Federung auf die Anschlagsdämpfer gehen. Das Fahrwerk des X3 verdaut hier mehr – doch dafür neigt sich der SUV in schnell gefahrenen Kurvenpassagen spürbar. Vor allem die BMW 3er Limousine zeigt hier erquickliche Präzision, während der Kombi bei Lastwechsel sogar leicht mit dem Heck drängt.

BMW 3er GT hat die Nase vorn

Dass der BMW 3er Gran Turismo nicht ganz so fahraktiv wirkt, hat ihm beim letzten Vergleich mit dem Touring den Sieg gekostet. Hier im Praxistest spielt die Querdynamik allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Wie eingangs erwähnt, verschiebt sich die Gewichtung Richtung Platzangebot sowie Handhabung. Und damit hat der Neue diesmal die Nase knapp vor dem BMW 3er Touring.

Obwohl er sich leicht beladen lässt und auch einen großen Kofferraum bietet, fällt der SUV auf den letzten Platz zurück. Dank agilerem Fahrverhalten schlenzt die Limousine an ihm vorbei: In ihr wirkt der Zweiliter deutlich kräftiger, verbraucht weniger Treibstoff und liefert dennoch die besseren Fahrleistungen – das bringt zwar keine Vorteile in der Handhabung, ist aber durch und durch markenkonform.

BMW 3er im Finanzierungs-Check

Für Familien sind besonders der BMW 3er Touring und der BMW 3er GT interessant. Im Leasing-Vergleich sind sie nicht einmal viel teurer als die Limousine.
 
Wer bei der Finanzierung eines BMW 3er auf den Euro schaut, der wählt die Limousine. Bei einem Kilometerleasing über drei Jahre (20 Prozent Anzahlung und 15.000 km/Jahr) fallen pro Monat nur 341 Euro an. Doch für Familien ist der Kofferraum eher knapp bemessen. Eine bessere Alternative ist der Kombi, der einen größeren Gepäckraum (plus 95 Liter) und nur wenig höhere Kosten verursacht. Bei der Anzahlung sind lediglich 350 Euro, bei der Monatsrate sogar nur 17 Euro mehr zu leisten. Ähnlich verhält es sich beim GT. Gegenüber der BMW 3er Limousine steigt die Anzahlung moderat, und auch die Rate klettert nur um zehn Prozent. Am teuersten ist der serienmäßig allradgetriebene X3. Hier beträgt der Anstieg bei der Rate gleich mal 22 Prozent.
 
Modell, Listenpreis in Euro, Kofferraumvolumen, Monatsrate in Euro
BMW 320d Lim. 35 650,– 390 Liter 341,–
BMW 320d Touring 37 400,– 495 Liter 358,–
BMW 320d GT 39 250,– 520 Liter 375,–
BMW X3 20d 39 900,– 550 Liter 416,–
Quelle: Online-Rechner unter www.bmw.de; Berechnungsbasis: Kilometerleasing über drei Jahre mit 20 Prozent Anzahlung und einer Laufleistung von 15 000 km/Jahr; Stand: Mitte Juni 2013
 

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