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Kaufberatung Audi A6
Die beste Ingolstädter Business-Klasse

Sechs Benziner und sechs Diesel, drei Getriebe, drei Karosserievarianten, Vorder- oder Allradantrieb, 37 Seiten Sonderausstattungsliste. Wir suchen uns das Beste heraus.

Audi A6, Seitenansicht
Foto: Archiv

Werder Bremens Weserstadion wäre zu klein, es müsste schon die HDI-Arena von Hannover 96 sein. Wobei nur 905 der 45.000 Plätze frei blieben, träfen sich dort alle, die 2015 einen Audi A6 neu zugelassen haben. Mit 44.095 Exemplaren war der A6, der nun ein kleines Facelift bekommt (sacht geänderte Front, zwei neue Farben, mehr Infotainment), 2015 hier das beliebteste Oberklasse-Auto. Er rangierte auf Platz 16 der Statistik vor Mercedes E-Klasse (22. Platz) und BMW 5er (Rang 25). Mehr Zahlen? Gern: 64, 70, 2.500, 5, 93, 59 sowie 63.665 hätten wir da. Die bitte gut aufbewahren, die brauchen wir alle noch.

70 Prozent wählen den A6 Avant

Wühlen wir uns nicht durch die Preisliste, machen es uns lieber gemütlich, rufen eine entspannende Playlist auf, gern Klassisches (Wagner, wenn es ein RS 6 werden soll) und den Konfigurator. Da beginnen wir wie rund 70 Prozent der Kunden mit dem Kombi. Die 2.500 Euro Avant-Aufpreis relativieren sich, weil darin die elektrisch öffnende Heckklappe und geteilt umklappbare Rücksitzlehnen drin sind. Für die Limousine kostet das 520 und 310 Euro.

Audi A6, Heckansicht
Archiv
Der Großteil der Kunden wählt den A6 als geräumigen Avant. Aufpreis gegenüber der Limousine: 2.500 Euro.

Die drei beliebtesten Motoren sind Diesel: der Zweiliter-TDI mit 190 PS vor den Dreilitern mit 218 und 272 PS. Ja, der V6 mit 218 PS wäre fein, er kostet aber 4.650 Euro mehr als der 190-PS-Diesel, hat aber nicht mehr Drehmoment. Also doch der Zweiliter, auch weil er die 2.800 Euro Aufpreis zum gleich starken Benziner durch niedrigere Kraftstoffkosten reinfahren kann. Die anderen Benziner spielen kaum eine Rolle, und weniger als fünf Prozent der Kunden bestellen einen S6 oder RS 6. Dennoch soll so viel Kaufberatung zu diesen Modellen sein: Ein S6 (450 PS, Avant 79.250 Euro) reicht durchaus, für RS6 (560 PS, 111.000 Euro) und RS 6 Performance (605 PS, 117.000 Euro) muss man ein sehr ausgeprägtes Vermögen und Bedürfnis an Eile haben.

Audi A6 zu 93 Prozent mit Automatikgetriebe

Wir waren beim Avant 2.0 TDI Ultra, zu dessen 44.850 Euro wir 2.250 Euro für das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe S tronic mit Schaltwippen rechnen. 93 Prozent der Kunden lassen schalten, wobei Audi die 3.0 TDI mit 320/326 PS und den RS 6 statt mit S tronic mit der Achtstufen-Wandlerautomatik verkuppelt.

So motorisiert der 2.0 TDI den Kombi temperamentvoll, sparsam und kultiviert. Das adaptive Luftfahrwerk (1.950 Euro) braucht es nicht, schon mit dem Standardfahrwerk federt der A6 beflissen. Aber auf keinen Fall das Sportfahrwerk nehmen, das macht alles nur unbequemer, und ein Kurvenräuber ist der Audi wegen der rückmeldungskeuschen Lenkung eh nicht. Wäre es unser A6 Avant, nähmen wir ihn wie 59 Prozent der Kunden mit Allradantrieb. Der allerdings kostet hier 2.750 Euro – viel Geld, das sich für Langstreckenfahrer wohl sinnvoller investieren lässt in die brillanten Matrix-LED-Scheinwerfer (2.430 Euro), die Gegenverkehr aus dem Fernlicht ausblenden können. Dazu empfiehlt sich das Assistenzpaket, in das Audi neben dem Abstandstempomat und Notbremssystem auch Spurhalte-/-wechselassistent, proaktive Gurtstraffung und Parksensoren rundum packt. Die hätten wir sowieso genommen. Weil der Avant etwa so viel Parkfläche benötigt wie ein VW Multivan, raten wir auch zur Rückfahrkamera (450 Euro).

MMI-Navi lohnt nur mit Festplatte

Wer zudem vorwärts geleitet werden möchte, nehme das MMI-Navigationssystem. Da lohnt eigentlich nur das große samt Festplatte, Musikspeicher (10 GB), Sprachbedienung, Echtzeitverkehrsdaten, WLAN und Bluetooth/ USB für 3.380 Euro. Für mehr Klang und Auswahl nehmen wir das Bose-Soundsystem (990 Euro) und digitalen Radioempfang (390 Euro).

Zu Sitzheizung vorn (370 Euro), Isofix-Ankern auf dem Beifahrersitz (80 Euro) und dem Komfortschlüssel mit sensorgesteuerter Heckklappe (unter dem Stoßfänger herumfüßeln, und die Klappe geht elektrisch auf) für 790 Euro raten wir, weil sie für den Wiederverkauf wertvoll sind. Seitenairbags hinten (360 Euro) dagegen sollten Serie sein. Die Tempolimitanzeige (150 Euro) lohnt auf langen Strecken ebenso wie die haltstarken Sportsitze für 635 Euro.

Audi A6, Frontscheinwerfer
Hans-Dieter Seufert
Xenon-Scheinwerfer hat der A6 schon serienmäßig. Noch erhellender ist Matrix-LED-Licht für 2.430 Euro.

Nun, da wir die 60.000-Euro-Marke hinter uns haben, müssen wir kaum mehr diskutieren, dass auch Winter-Kompletträder (1.620 Euro) und die Garantieverlängerung auf fünf Jahre drin sein sollten. Macht am Ende für den perfekten A6 exakt 63.665 Euro. Das waren doch mal ..., ach was, so was erschreckt uns nicht mehr, über das Stadion sind wir lang hinaus.

Gebraucht preiswert

Um 24.000 Euro starten die Preise für vier Jahre alte A6 Avant mit dem Zweiliter-TDI (damals noch 177 PS) mit weniger als 100.000 km, aber schon reichhaltiger Ausstattung und Vertragshändlergarantie. Ebenso alte und gleich weit gefahrene 3.0 TDI Quattro mit 204 PS liegen übrigens nur rund 2.000 Euro darüber. Deutlich teurer sind Modelle nach dem 2014er-Facelift. Wobei es für knapp 40.000 Euro ein Jahr alte A6 Avant 2.0 TDI (190 PS) mit erst 20.000 km gibt.

Fazit: Premier des Premiums

Zu den meistbeschworenen Aufstiegsgeschichten der jüngeren Autohistorie zählt diese: 1968 startet der Audi 100, der sich über sieben Generationen vom Erdkundelehrer-Auto zum Oberklassewagen entwickelt, der nach Sternen greift und an die Nieren geht – auch wegen Quattro, TDI und Matrix-LED. Nach fünf Jahren Bauzeit ist der aktuelle A6 nicht mehr ganz neu, aber sehr ausgereift, prächtig verarbeitet und technisch immer ganz vorn dabei.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten