MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"7741296","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"7741296","configName":"ads.vgWort"}

Handeln wie die Profis
"Können Sie mal einen richtigen Verkäufer holen?"

Inhalt von

Im Fernsehen ist sie Deutschlands hartnäckigste Gebrauchtwagenhändlerin, im Alltag verkauft sie erfolgreich Mini in Hilden. Im Gespräch verrät Panagiota Petridou ihre besten Tricks.

Panagiota Petridou, Handeln
Foto: Archiv
Seit wann sind Sie in der Automobilbranche tätig, und wie fing alles an?

Petridou: Zu meinem ersten Verkaufsjob im Automobilbereich kam ich 2004 durch eine Wette mit meinem damaligen Freund. Ich war bereits für andere Produkte im Vertrieb tätig, mein Freund war auf Jobsuche. Dabei stieß er auf die Stellenanzeige "Mini sucht außergewöhnlichen Verkäufer", und ich dachte mir – perfekt, die suchen genau mich. Mein Freund meinte: "Du willst Autos verkaufen? Du hast doch keine Ahnung." Ich bewarb mich einfach, wurde eingeladen, schloss den Einstellungstest als Beste ab und gewann die Wette. Ich fing als Verkäuferin an und wurde 2010 zur Verkaufsleiterin am Standort Hilden befördert. Seit fast zehn Jahren bin ich nun dabei und war jahrelang die beste Mini-Neuwagenverkäuferin Deutschlands.

Das große Gebrauchtwagen-Spezial
Wie schafft man es, die erfolgreichste Autoverkäuferin Deutschlands zu werden?

Petridou: Am wichtigsten ist es, voll und ganz hinter seinem Produkt zu stehen. Wenn einem die persönliche Begeisterung fehlt, wird es schwierig, Kunden glaubhaft zu überzeugen. Definitiv benötigt man ein gewisses Maß an Verkaufstalent, Fleiß und unerschöpflichem Engagement. Wer den schnellen Euro machen möchte, kann nur scheitern. Die Autobranche ist eine Männerdomäne. 

Wie hoch ist die Akzeptanz als weibliche Autoverkäuferin?

Petridou: Anfangs wurde ich von Kollegen und Kunden belächelt. Zu Beginn meiner Tätigkeit war ich die einzige Frau im Verkauf. Oft hörte ich den Spruch: "Können Sie mal einen richtigen Verkäufer holen?" Ich wurde auch gerne mal für die Putzfrau gehalten. Nach den ersten erfolgreichen Abschlüssen hieß es: Anfängerglück. Doch nach spätestens sechs Monaten hatte ich mehr Autos als meine männlichen Kollegen in derselben Zeit verkauft. Die Zahlen sprachen für sich.

Was war bisher Ihr ungewöhnlichstes Verkaufserlebnis?

Petridou: Ein Kunde hatte sich bei uns in der Filiale zwei Mini bestellt – einen vollausgestatteten Cooper S und einen einfachen One ohne Klimaanlage. Neugierig erkundigte ich mich, warum er sich für diese ungewöhnliche Paarung entschieden hat. Kurz vor der Übergabe verriet er mir, dass der S für die Geliebte und der One für die Ehefrau bestimmt war. Das war auf jeden Fall einer der schrägsten Deals aus meiner Verkaufszeit. 

Woher kommt die Leidenschaft für das Automobil?

Petridou: Um ehrlich zu sein: Vor meiner Zeit im Autohaus hatte ich kein großes Interesse an Autos. Heute lasse ich mich gerne von schönen Autos begeistern, wobei es mir eher auf das Design ankommt als auf laute Motorengeräusche.

Was halten Sie von einem Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Petridou: Wofür bauen wir in Deutschland die schönsten und schnellsten Autos, wenn dann durch ein Tempolimit der Spaß daran verloren geht? Ich bin auf jeden Fall gegen ein allgemeines Tempolimit auf unseren Autobahnen.

Ihr persönliches Traumauto?

Petridou: Das besitze und fahre ich bereits – ein Mini Cooper S.

Die "Goldenen Regeln" von Panagiota Petridou

2012 haben in Deutschland 6,9 Millionen Gebrauchtwagen ihren Besitzer gewechselt – die meisten Umschreibungen seit zehn Jahren. Worauf es beim Verkauf oder Kauf Ihres Fahrzeuges ankommt, erfahren Sie hier vom Profi.

Verkaufen:

Das Auge kauft mit: Die Devise lautet: das Fahrzeug stets von seiner Schokoladenseite zeigen. Schießen Sie schöne Fotos bei gutem Wetter vor einer Blumenwiese, oder räumen Sie den Innenraum zumindest vorher auf. Es sind die Kleinigkeiten, die den ersten Kaufanreiz schaffen.

 
Realistisch bleiben: Für eine attraktive Preisgestaltung sollten Sie sich vorab schlau machen. Schauen Sie sich vergleichbare Angebote an, und nehmen Sie den durchschnittlichen Marktpreis als Richtwert. Wenn Ihnen eine bestimmte Summe vorschwebt, dann setzen Sie den Preis nicht allzu weit davon an. Zum Beispiel: Wenn Sie mindestens 5.500 Euro erzielen möchten, setzen Sie den Startpreis auf 5.900 Euro.
 
Das Internet und seine Tücken: Das Netz bietet unendlich viele Möglichkeiten, sein Fahrzeug anzubieten. Doch achten Sie bei Ihrem digitalen Inserat besonders auf die technischen Raffinessen der Suchmaschinen. Der Anzeigentext soll ausführliche Informationen über das Fahrzeug beinhalten. Gestalten Sie den Preis so plakativ wie möglich (4.999,– liest sich besser an als 5.000,–). Nur so bleibt Ihr Angebot trotz Suchfilter auf der Ergebnisliste hängen.
 
Nicht im Alleingang: Auch beim Verkauf eines Fahrzeugs ist es immer besser, einen Dritten dabei zu haben. Treffen Sie sich im Idealfall nicht bei sich zu Hause, sondern lieber auf einem öffentlichen Parkplatz. Schließlich weiß man nie, mit wem man es zu tun bekommt. Besonders nach Abschluss kann ein Zeuge stets beweisen, dass es bei Besichtigung, Verkauf und Übergabe mit rechten Dingen zuging.

Kaufen:

Hören Sie auf Ihr Herz: Lassen Sie sich nicht von Bekannten, Kollegen und Freunden durch Einzelschicksale und Horrorgeschichten beeinflussen. Nur weil jemand mit einem bestimmten Modell schlechte Erfahrungen gemacht hat, muss es nicht auch in Ihrem Fall zutreffen. Kaufen und fahren müssen Sie das Fahrzeug schließlich selbst.
 
Altbewährtes: Das Internet bietet Angebote aller Art. Doch warum nicht auch mal einen Blick in die gute alte Kleinanzeigenseite in Zeitung und Magazin werfen? Es lohnt sich, denn darin verbergen sich ungeahnte Schnäppchen. Besonders wer nach älteren Gebrauchtwagen sucht, wird hier fündig!
 
So billig wie möglich? Manchmal glaubt man, auf das Superschnäppchen überhaupt gestoßen zu sein, doch da ist meist etwas faul. Besonders bei Angaben wie "Reimport aus XY" sollte man stutzig werden. Oft sind solche Modelle für deutschen Straßen nicht ausreichend ausgestattet oder gar zugelassen. Das sorgt für Ärger und teure Umbaumaßnahmen.
 
Lokal und zuverlässig: Trotz der Vielfalt des Gebrauchtwagen-Angebots spricht vieles für den Kauf bei einem Händler aus Ihrer Region. Sowohl die Händler-Garantie als auch die regionale Nähe bieten Sicherheit und einen Ansprechpartner bei Schwierigkeiten in der Zukunft.

Die aktuelle Ausgabe
Auto Straßenverkehr 13 / 2021

Erscheinungsdatum 26.05.2021

76 Seiten