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Ein ganzes Fahrzeugsegment verdankt ihm seinen Namen: Der VW Golf ist das beliebteste Auto in Deutschland und gleichzeitig der Namenspatron für die Kompaktklasse.
Meistgesucht: VW Golf und Opel Astra
Wie dominierend der VW Golf auftritt, zeigt ein Blick in die Zulassungszahlen: Pro Jahr werden mehr VW Golf zugelassen, als Opel über alle Baureihen auf den Markt bringt. Kein Wunder, dass auch Gebrauchtwagenkäufer bei der Suche nach einem Kompakten zuerst an den Platzhirsch denken – das beweist eine Analyse des Internet-Fahrzeugportals Mobile.de. Fünf Prozent aller Suchanfragen in der Kompaktklasse konzentrieren sich auf den mittlerweile in der sechsten Generation vom Band rollenden Klassiker. Allerdings: Der laut Zulassungszahlen weit abgeschlagene Opel Astra folgt in der Gunst der Kaufinteressenten knapp dahinter.
VW Golf ist auch als Gebrauchtwagen wertstabil
Mit ein Grund dafür könnte das bekannt hohe Preisniveau bei gebrauchten Volkswagen sein. Trotz des großen Angebots bleibt der neu nicht gerade schnäppchenverdächtige Dauerbrenner als Secondhand-Modell recht wertstabil. Laut der im Auftrag von auto motor und sport durchgeführten Analyse von Mobile.de kosten drei Jahre alte Exemplare noch immer durchschnittlich 14.910 Euro. Auf diesem Niveau bewegen sich die Notierungen von Konkurrenten wie Opel Astra oder Toyota Auris als Jahreswagen.
Allerdings muss bei der Betrachtung der Angebotspreise zwischen den verschiedenen Marken auch der Unterschied in puncto Ausstattung und Motorenvarianten berücksichtigt werden. Da hier die Palette beim Golf dank Kombi, Allradmodellen oder der GTI-Version überdurchschnittlich breit ist, steigt natürlich auch der Durchschnittspreis. Modelle mit geringem Ausstattungsniveau findet man schon ab rund 11.000 Euro. Angesichts der meist umfangreichen Basisausstattung, die wichtige Extras wie Klimaanlage oder ESP einschließt, sind sie keine schlechte Wahl.
Junge Gebrauchte konkurrieren mit Jahreswagen
Ein Blick auf die Wertverluste der Gebrauchtwagen-Modelle zeigt aber schnell, ob im Zweifel Jahreswagen eine gute Alternative sind. Beispiel Toyota Auris und Renault Mégane: Zwischen Neuwagen und dem ein Jahr alten Gebrauchtwagen beträgt die Differenz gerade mal 3,9 beziehungsweise fünf Prozent. Hohe Nachlässe bei Neuwagen sowie Reimporte machen da den Kauf des schon genutzten Fahrzeugs kaum attraktiv. Anders bei Ford Focus, Peugeot 308 oder auch Mercedes A-Klasse: Hier sind die Einjährigen nur noch drei Viertel des Neupreises wert und somit verlockend günstig.
Wenn es auch ein drei Jahre altes Modell sein darf, steigt das Sparpotenzial sogar auf über 60 Prozent des Neupreises. Gerade in diesem Alter überschwemmen zum Teil zahlreiche Leasingrückläufer den Markt. Kein Wunder, schließlich spielen in der Kompaktklasse Dienstwagen schon eine wichtige Rolle. Über 50 Prozent der Neuzulassungen entfallen auf dieses Segment.
Wer als Gebrauchtwagenkäufer einen Kompakten sucht, muss sich also um ein reichhaltiges Angebot kaum Gedanken machen. Abgesehen von einigen selten angebotenen Importmodellen, wie zum Beispiel dem Skoda Octavia oder Toyota Auris, findet sich für jeden Anspruch das passende Modell. Selbst in puncto Ausstattung kann man ein wenig wählerischer sein, denn im Zweifel findet man die passende Kombination.
Um den Absatz gerade der jüngeren Modelle zu forcieren, offerieren die Vertragshändler derzeit auch günstige Finanzierungs- oder Leasingmodelle sowie Flatrate-Angebote. Im Vergleich zum derzeit überteuerten Kleinwagen-Segment bietet die Golf-Klasse jedenfalls momentan ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Es muss ja nicht immer ein VW Golf sein.
Preisentwicklung bei gebrauchten Kompaktwagen
Kaum eine andere Fahrzeugklasse bietet so eine große Bandbreite an Typen und Ausstattungen. Kompakte findet man als günstiges Importmodell oder Premium-Produkt. Entsprechend unterschiedlich entwickeln sich die Gebrauchtwagenpreise. Mehr als 50 Prozent Wertverlust nach drei Jahren sind da nicht ungewöhnlich.
Beliebte Kompakte – Die leidige Qual der Wahl
Geht es nach den Mobile.de-Nutzern, ist der VW Golf der beliebteste gebrauchte Kompaktwagen, dicht gefolgt vom Opel Astra.
René Olma über die Marktsituation bei Kompaktwagen
Ob Zweitürer, Viertürer, Kombi, Kompaktvan oder schnittiges Coupé: In der Kompaktklasse tummelt sich fast alles, was das Autofahrerherz begehrt. Und seien wir einmal ehrlich: Mit einem VW Golf oder Opel Astra lassen sich die meisten Anforderungen des Alltags bewältigen, ohne dabei zum Asketen werden zu müssen. Doch so breit gefächert das Angebot ist, es ist nicht leicht, klare Kaufempfehlungen zu geben.
Letztlich bleibt es Geschmackssache, ob einem der heckgetriebene BMW 1er besser behagt als der Fronttriebler Audi A3 oder als Kombi der Peugeot 308 oder Re-nault Mégane. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift jedoch zumindest zu einem Viertürer. Erfahrungsgemäß sind solche Varianten auch im hohen Alter wieder leichter loszubekommen als die nur unwesentlich günstigeren Modelle mit zwei Zugangsmöglichkeiten.
Und auch wenn es viele nicht hören können: Der Dauerbrenner VW Golf mit seinem wenig überraschenden Design ist gerade auf lange Sicht eine sichere Investition. Als gewohnter Anblick im Straßenbild wirkt er nie auffallend aktuell, aber auch nie veraltet.
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