Der Preis hat es in sich: 1,59 Euro kostet derzeit ein Liter Super. Doch für einen Liter Autogas bezahlt man nur 74 Cent pro Liter, für Erdgas 1,10 Euro pro Kilogramm. Wäre da ein Gasauto die billigere Alternative?
Auf den ersten Blick schon, doch die Autos sind in der Anschaffung 2.500 bis 5.000 Euro teurer. Somit geht die Rechnung erst nach vielen Kilometern auf.
Geringerer Energiegehalt von Autogas
Ob sich ein Gasauto lohnt, hängt aber auch vom persönlichen Fahrprofil und der Infrastruktur ab. Derzeit gibt es deutschlandweit rund 900 Erdgas- und über 6.200 Autogastankstellen. Je näher die entsprechende Nachfüllmöglichkeit liegt, desto weniger Kraftstoff vergeudet man für die Anfahrt. Hinzu kommt, dass besonders Modelle mit Autogas bis zu 30 Prozent mehr verbrauchen als Benziner, da der Energiegehalt geringer ist.
Doch was unterscheidet die beiden Varianten? Autogas, auch LPG (Liquified Petroleum Gas) genannt, fällt als Nebenprodukt bei der Erdöl- und Erdgasgewinnung an. Es wird bei einem Druck von ein bis zehn bar flüssig gespeichert. Erdgas oder CNG (Compressed Natural Gas) wird bei rund 200 bar gasförmig im Fahrzeug gelagert.
Autogas bei Nachrüstung beliebter
Um eine vergleichbare Reichweite mit Autogas zu erreichen, genügen in der Regel kleinere Tanks. Sie passen leicht in die Reserveradmulde. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat LPG in der Nachrüstung einen höheren Marktanteil.
Das Angebot an Flüssiggas-Modellen ab Werk nimmt jedoch ab. Der Grund: Aufgeladene Benziner lassen sich nicht mehr ohne weiteres umrüsten, außerdem gelingt das Überwinden der Euro 5-Abgasnorm nur mit Aufwand.
Tschüss Reserverad
Die Mulde wird bei der Gasumrüstung meist mit dem Tank belegt. Dafür geht wenig Transportraum verloren. Für die gleiche Reichweite wie bei einem Erdgasmodell genügen kleinere Tanks.
Adieu großer Benzintank
Erdgasmodelle der Hersteller verbannen die Druckbehälter in Zwischenböden im Ladeabteil oder unterflur. Der höhere Fülldruck von 200 bar erfordert größere Tanks, das geht zu Lasten des Benzinvorrats.