MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"6086008","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}

Aufsteiger des Jahres
Modelle mit den höchsten Zuwachsraten

Wir wähnen uns vor einer großen Absatzkrise – und übersehen dabei fast, dass es am Autohimmel einige Shootingstars mit beeindruckenden Zuwachsraten gibt. Was macht diese Autos so begehrenswert? Wir sagen es Ihnen.

Audi Q3, Aufzug, Lift
Foto: Archiv

Kompakt-SUV boomen – das beweist keiner beeindruckender als der Q3. Das 4,39 Meter lange Modell war mit seinem Verkaufsstart im Herbst letzten Jahres das erste mit dem neuen quermodularen Baukasten, der mittlerweile auch unter A3 und VW Golf steckt. Der Q3 ist zwar 24 Zentimeter kürzer als der Q5, aber das sieht man ihm kaum an. Ein weiterer Grund für den Erfolg: Vergleicht man die Preise der Basis-Diesel, dann ergibt sich eine Differenz von rund 5.000 Euro. Neben dem guten Raumgefühl besticht der Audi Q3 mit sicherem und agilem Fahrverhalten. Außerdem lässt er sich mit zahlreichen elektronischen Helfern wie Spurhalte-Assistent, Toter-Winkel-Warner und Tempolimit-Erkennung bis hin zum Parkassistenten, der selbstständig einfädeln kann, ausrüsten. Was man vom Q3 nicht erwarten darf: ein variables und besonders geräumiges Gepäckabteil. Empfehlenswerter Motor: der 2.0 TDI mit 140 PS.

Mercedes M-Klasse – dritte Generation bietet viel Platz

Wenn es um die Aufsteiger des Jahres geht, mischt Mercedes kräftig mit – allen voran mit der M-Klasse. Die dritte Generation kommt an, weil sie ein großzügiges Raumgefühl auf allen Plätzen vermittelt, solide verarbeitet ist und über ein üppiges Kofferraumvolumen (690 bis 2.010 Liter) verfügt. Dabei transportiert sie die Passagiere über lange Strecken komfortabel und stressfrei, speziell mit dem kultivierten, durchzugsstarken V6-Turbodiesel im 350 Bluetec (258 PS). Den Charakter einer schicken Familienkutsche unterstreicht der Mercedes M auch dadurch, dass sich im Fond drei Kindersitze nebeneinander montieren oder alternativ drei Erwachsene bequem unterbringen lassen. Bemerkenswert ist der Wendekreis: Mit 11,8 Metern bewegt er sich auf dem Niveau eines VW Tiguan und sorgt dafür, dass die M-Klasse selbst in der Stadt erstaunlich wendig ist. Aber auch als Zugwagen für Pferde und Sportgeräte kommt sie groß raus: Mit der optionalen Anhängekupplung nimmt sie bis zu 3,5 Tonnen an den Haken.

Mercedes B-Klasse – zwischen Kompaktklasse und Van

Auch ohne den Sandwich-Boden des Vorgängers bietet die B-Klasse viel Platz und einen bequemen Einstieg. Dank tieferem Schwerpunkt ist der Fronttriebler zudem spürbar agiler. Besonders variabel wird der hochwertig verarbeitete Innenraum jedoch erst mit dem Easy Vario Plus-System, das für 672 Euro Aufpreis eine längs verstellbare Rückbank samt neigungsjustierbaren Lehnen enthält. Da Mercedes ausschließlich Turbo-Motoren mit viel Kraft im unteren Drehzahlbereich anbietet, reichen schon die beiden Basis-Triebwerke im 180 und 180 CDI mit 122 beziehungsweise 109 PS. Trotz umfangreicher Serienausstattung (unter anderem mit Alufelgen, Klimaanlage, Radio und Kollisionswarner) bietet Mercedes noch viele Optionen an. Besonders empfehlenswert sind das sehr gute Xenon-Licht, die Parksensoren sowie das günstigere der beiden Navigationssysteme. Mit Sportfahrwerk verschlechtert sich der Komfort hingegen deutlich.

Opel Zafira – beide Varianten variabel und geräumig

Neben dem Anfang des Jahres eingeführten Zafira Tourer bietet Opel weiterhin den Vorgänger für preisbewusste Käufer an. Lieferbar ist er mit je zwei Benzin- (115 und 140 PS) und Dieselmotoren (110 und 125 PS) sowie als aufgeladene Erdgasvariante (150 PS). Wer sich für den Tourer entscheidet, wählt zwischen drei Benziner- (115, 120 und 140 PS), vier Diesel- (110, 130, 165 und 195 PS) und zwei Gasmotoren (140 und 150 PS). Die Ecoflex-Varianten beinhalten unter anderem eine Start-Stopp-Funktion und rollwiderstandsoptimierte Reifen. Der Zafira Tourer überzeugt mit einer ordentlichen Serienausstattung, variablem Innenraum, großzügigem Platzangebot und einer übersichtlichen Karosserie. Die komfortable Federung und die standfesten Bremsen sprechen ebenso für den Kompaktvan wie die zahlreichen optionalen Assistenzsysteme. Wünschenswert wäre jedoch eine einfachere Bedienung des Infotainmentsystems und ein präziseres Getriebe. Sehr empfehlenswert sind übrigens die optionalen AGR-Sitze, weniger dagegen die 18-Zoll-Bereifung.

Hyundai ix35 – der Preisbrecher unter den SUV

Der 2009 auf der IAA vorgestellte ix35 ist aktuell das bestverkaufte Modell von Hyundai. Für den im tschechischen Nošovice gebaute Geländewagen sind zwei Benziner (136 und 163 PS) sowie drei Dieselmotoren (116, 136 und 184 PS) lieferbar. Allradantrieb gibt es für einige Modelle optional und für den stärksten Diesel serienmäßig. Das Schwestermodell des Kia Sportage überzeugt neben fünf Jahren Garantie mit gutem Platzangebot und einfacher Bedienung. Besonders in den gehobenen Varianten lässt die Ausstattung keine Wünsche offen. Kleine Ausflüge ins Gelände – Allradantrieb vorausgesetzt – beeindrucken den gut verarbeiteten Koreaner nicht. Die hohe Sitzposition sorgt für eine gute Sicht nach vorne, die Bedienung des ix35 gibt keine Rätsel auf. Weniger gefallen die synthetische Lenkung, das schwammige Fahrwerk sowie die geringe Variabilität. Empfehlenswert ist das optionale Navigationssystem mit großem Bildschirm und Rückfahrkamera.

BMW X3 – vom Handling-König zum Luxus-SUV

Beim neuen X3 hat BMW die Hauptschwächen des Vorgängers ausgemerzt. So überzeugt der SUV mit mehr Platz für Passagiere und Gepäck, hohem Federungskomfort und einer dem Preisniveau entsprechenden Materialqualität im Innenraum. Oberklassige Optionen wie die Achtstufen-Automatik, das Head-up-Display und ein Infotainment-System, das keine Wünsche offen lässt, verringern ebenfalls den Abstand zum deutlich größeren und teureren X5. Trotz der komfortableren Abstimmung blieb das markentypisch agile Fahrverhalten samt direkter Lenkung erhalten. Zum Verwöhn-Aroma passt besonders der wuchtig antretende und geschmeidig laufende Sechszylinder-Diesel im x-Drive 30d. Spaß macht jedoch auch der rund 10.000 Euro günstigere x-Drive 20d mit 184 PS, dessen Zweiliter-Vierzylinder zwar rauer läuft, aber ebenfalls kräftig durchzieht. Ende des Jahres ergänzt der heckgetriebene s-Drive 18d mit 143 PS die übrige Allradflotte und drückt den Einstiegspreis auf deutlich unter 40.000 Euro.

Mercedes GLK – bullig statt kantig

Was ein paar Retuschen doch ausmachen: Nach seinem Facelift wirkt der kleinste SUV von Mercedes deutlich bulliger und edler. Da der Automatik-Wählhebel ans Lenkrad rückte, entstand in der Mittelkonsole Platz für eine breite Ablage. Nahezu sämtliche Assistenzsysteme der großen Modelle sorgen darüber hinaus für zeitgemäße Sicherheit. Da auch das Fahrwerk komfortabler abgestimmt wurde, empfiehlt sich der geräumige, leise und übersichtliche GLK als entspannte Alternative zu den Dynamik-SUV von Audi und BMW. Mit seinem hohen Verbrauch spielt der 306 PS starke 350 als einziger Benziner nur eine Nebenrolle im Programm. Fast ebenso kultiviert, jedoch deutlich sparsamer fährt der 350 CDI mit 265 PS und gewaltigen 620 Nm Drehmoment. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet jedoch der ausreichend kräftige 220 CDI (170 PS), der wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb kombinierbar ist.

Ford Kuga – der Dynamiker unter den SUV

Obwohl schon 2008 eingeführt, legt der Kuga mit einem Plus von über 28 Prozent einen respektablen Zuwachs hin. Mit dem 2,5-Liter-Benziner (200 PS) und dem Zweiliter-Diesel in zwei Leistungsstufen (140 und 163 PS) ist das Motorenprogramm überschaubar. Nur beim Basisdiesel hat man die Wahl zwischen Front- und Allradantrieb, die anderen Varianten bringen ihre Kraft stets über alle Viere auf die Straße und lassen sich mit einem Automatikgetriebe koppeln. Trotz Offroad-Look sind asphaltierte Straßen das bevorzugte Revier des Kuga, und dort macht er seine Sache richtig gut. Seine Fahrwerkabstimmung ist agil und komfortabel, die Bremsen packen bei Bedarf ordentlich zu, und die logisch-eingängige Bedienung gibt keine Rätsel auf. Dass der Kuga in die Jahre gekommen ist, macht sich allerdings unter anderem durch das Fehlen von Assistenzsystemen, den erhöhten Kraftstoffverbrauch und die eingeschränkte Variabilität bemerkbar. Auch die unübersichtliche Karosserie gibt Grund zur Klage.

Audi A6/A7 – kein Oberklassewagen verkauft sich besser

Wer einen Audi A6 möchte, hat es nicht leicht. Zunächst muss er sich zwischen Limousine, Avant oder Sportback (A7) entscheiden, dann folgt die Wahl des Motors: Benziner (vier), Diesel (auch vier) oder Hybrid (nur einer). Jetzt die Entscheidung zwischen Front- und Allradantrieb sowie Schalt- und Automatikgetriebe, wobei je nach Motor ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, ein Achtgang-Wandler oder eine stufenlose Multitronic zum Einsatz kommt. Wer sich dann noch durch die 42 Seiten an Ausstattungsmöglichkeiten gearbeitet hat, wird mit üppigem Platzangebot, komfortabler Federung sowie einem sehr feinen, hochwertigen Interieur entschädigt. Rund 46.700 Menschen haben sich dieser Aufgabe seit Jahresbeginn gestellt und ein Modell der Baureihe gekauft. Der A6 ist besonders als Dienstwagen beliebt, mit einem gewerblichen Halteranteil von über 85 Prozent ist er der Spitzenreiter in der oberen Mittelklasse.

VW Tiguan –  starker Golf-Konkurrent im eigenen Haus

Schon von der ersten Serie des Tiguan wurden beachtliche 700.000 Exemplare verkauft, und das Facelift-Modell (seit Juni 2011) ist unverändert gefragt. Kein Wunder: Auf 4,43 Meter Länge ist hier quasi ein Golf in zarter Offroad-Optik entstanden, der mit gutem Raumgefühl auf allen Plätzen, einer hohen Sitzposition sowie großzügiger Rundumsicht auftrumpft. Zu den weiteren Stärken des Wolfsburger SUV zählen die leichte Bedienbarkeit, die hochwertige Verarbeitung und die praxisgerechte Ausführung – am besten in Kombination mit dem 140 PS starken 2.0 TDI. Einen Minuspunkt kassiert der Tiguan allerdings für seinen Wendekreis, der mit zwölf Metern auf dem Niveau einer wesentlich größeren Mercedes M-Klasse rangiert. Pluspunkte gibt es hingegen für den guten Federungskomfort, die bequemen Sitze und die problemlose Beherrschbarkeit. Und wer sich das Rangieren in Parklücken erleichtern will, kann gegen Aufpreis einen Lenkassistenten ordern, der automatisch ein- und auskurbelt.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 15 / 2024

Erscheinungsdatum 03.07.2024

148 Seiten