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Audi A3 Sportback vs. Audi Q2 (2017)
Kaufberatung: Kombi oder SUV?

Der neue Audi-SUV Q2 lockt nicht nur mit seinem feschen Abenteuer-Auftritt, sondern auch mit einem günstigeren Preis. Was kann der A3 Sportback dagegensetzen?

Audi A3 1.4 TFSI, Audi Q2 1.4 TFSI, Frontansicht
Foto: Hans-Dieter Seufert

Mit dem Q2 hat Audi seine SUV-Palette perfekt in die beliebte Kompaktklasse hinein erweitert und dem größeren und teureren Q3 moderne Konkurrenz beschert. Doch auch der A3 Sportback, diese clevere Mehr-Raum-Alternative zum Zweitürer in der Grauzone zwischen Viertürer und echtem Kombi, hat einen Konkurrenten bekommen.

Audi Q2 1.4 TFSI, Cockpit, Fahrersicht
Hans-Dieter Seufert
Der Q2 ist im Innenraum up-to-date. Digitales Cockpit und schicke Instrumente.

Schließlich kostet der Sportback 1.000 Euro mehr als der Q2. Da dürften SUV-Verfechter getreu ihrer "Kombis sind so 20. Jahrhundert"-Devise nicht lange zucken, zumal der Q2 mit seinem mächtig bösen Kühlergrill und der in Kontrastfarbe verkleideten C-Säule den cooleren Auftritt hinlegt. Keine Frage, der Q2 ist zeitgeistmäßig weit vorn und schlägt den A3 Sportback in der Aufmerksamkeitswertung nicht nur, wenn der wie unser Testwagen gedecktes Grau trägt.

Style-Vorteil für den Q2

Die vorherrschende Meinung vom geräumigen SUV unterfüttert der Q2 hingegen weniger als gedacht. Sein Armaturenbrett türmt sich höher auf als das des A3 und schmälert dadurch etwas das Raumgefühl. Objektiv reicht das Raumangebot in der ersten Reihe dabei durchaus für zwei stämmige Holzfäller in dicken Jacken. Hinten spart der SUV aber vergleichsweise mit Beinraum. Die Mitfahrer stoßen mit den Schienbeinen an die Vordersitzlehnen, während da im Sportback noch jener Luftspalt bleibt, der einen denken lässt: mehr Platz als benötigt, passt.

Obenherum sieht es nicht viel anders aus: Im Q2 kommt der Kopf – nicht nur beim Ein- und Aussteigen – den Dacheinzügen näher, und mit dem Herausschauen ist es wegen der niedrigeren Seitenscheiben auch nicht so gut bestellt wie im A3. Beim Gepäckraumthema liefern sich die zwei ein totes Rennen: Mit aufgestellten Rücksitzlehnen schluckt der Q2 etwas mehr Gepäck, beim Maximalwert wiederum liegt der A3 mit 1.220 zu 1.050 Litern vorn.

Audi Q2 1.4 TFSI, Fondsitze
Hans-Dieter Seufert
Auf der Rückbank wird es deutlich enger als im A3. Kein Platz für lange Beine.

Vorteil A3 hingegen bei der Klimatisierung: Schon seine serienmäßige Klimaanlage mit manueller Regelung erfreut mit eigenen Ausströmern für den Fond, während es die im Q2 nur mit der Zwei-Zonen-Klimaautomatik (550 Euro) gibt. Davon abgesehen schöpfen beide tief aus dem Fundus angenehmer oder nützlicher Sonderausstattungen, an denen markentypisch kein Mangel besteht.

So gibt es hier wie da voll animierte Displays mit hilfreichen oder nur informativen Grafiken von der Straßenkarte bis zum Reiserechner. Und natürlich lassen sich beide mit den üblichen Assistenzsystemen aufrüsten, die man besser im Paket als einzeln bucht (inklusive Abstandregeltempomat 1.590 Euro im Q2 und 1.750 Euro im A3). Die Bedienung folgt hier wie da den markentypischen Mustern, das heißt: Es gibt nichts, was irritieren oder dauerhaft ärgern könnte.

1.4 TFSI mit Zylinderabschaltung

So weit ist also alles premium – wie auch beim Antrieb: Hier wie da zeigt sich der 1.4 TFSI mit 150 PS, der möglichst oft auf Zweizylinderbetrieb switcht und dies stolz im Cockpit vermeldet, angenehm laufruhig und spritzig. Fröhlich klingend und drehend bringt er die Vorderräder in Schwung und arbeitet sich munter durch die sieben doppelgekuppelten Gänge (A3: 1.500, Q2 2.000 Euro Aufpreis). Dass das Triebwerk mit dem aerodynamisch schlechteren und auch schwereren Q2 mehr Arbeit hat, zeigt sich in einem leicht höheren Verbrauch, einer weniger druckvollen Beschleunigung und acht km/h weniger Spitze. Mau motorisiert wirkt der SUV deshalb trotzdem nicht.

Audi A3 1.4 TFSI, Kofferraum
Hans-Dieter Seufert
Das Kofferraumvolumen im A3 ist ausreichend und bei umgeklappter Sitzbank sogar größer als das des Q2.

Zwischenfazit: Bis hierhin sind keine objektiven Vorteile für den Q2 zu entdecken – und so bleibt es auch bis zum Ende der Dienstfahrt. Denn der altgediente Sportback federt schlicht gediegener als der neue Q2, filtert kleines wie größeres Ungemach besser weg. Außerdem verkneift er sich bei flotterer Kurvenfahrt – die er mit noch willigerem Einlenken sehr erfreulich gestaltet – jenes Wanken des Q2, welches eben ohne aufwendige Stabilisatortricksereien wie im Oberhaus Preis des höheren SUV-Schwerpunkts ist.

Es gibt also gute Gründe, den Mehrpreis des im Detail etwas hochwertiger verarbeiteten A3 Sportback als gut angelegt zu betrachten. Denn seine Vorteile sind nicht zu übersehen. Doch der Autokauf ist ja oft von Emotionen getrieben.

Fazit

Der A3 Sportback mag im Vergleich zum Q2 mit dessen bärigem Grill und betont auffälliger C-Säule wie eine graue Maus daherkommen. Doch er ist nicht ohne. Leise und unaufgeregt arbeitet er alle Punkte mit Bravour ab, die ein gutes Auto ausmachen. Komfort etwa, Raumangebot, Querdynamik. Der Q2 erreicht dieses Niveau nicht ganz, ohne deshalb dramatisch abzufallen. Vielleicht ist das der Preis für den geringeren Preis, irgendwie? Die Style-Wertung geht immerhin an ihn.

Technische Daten
Audi A3 Sportback 1.4 TFSI COD Audi Q2 1.4 TFSI COD
Grundpreis27.900 €28.050 €
Außenmaße4313 x 1785 x 1426 mm4191 x 1794 x 1508 mm
Kofferraumvolumen380 bis 1220 l405 bis 1050 l
Hubraum / Motor1395 cm³ / 4-Zylinder1395 cm³ / 4-Zylinder
Leistung110 kW / 150 PS bei 5000 U/min110 kW / 150 PS bei 5000 U/min
Höchstgeschwindigkeit220 km/h212 km/h
Verbrauch4,8 l/100 km5,2 l/100 km
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Erscheinungsdatum 20.06.2024

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