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Audi A4 Kaufberatung
Der perfekte Mittelklasse-Audi

Seit 43 Jahren und über zehn Millionen Exemplaren betätigt sich Audis Mittelklasse im Streben nach Perfektion. Wir finden den Perfekten der Perfekten.

Audi A4, Seitenansicht
Foto: Audi

Perfektion ist nicht demokratisch. Nein, wir wollten hier keinen schlecht gelaunten gesellschaftspolitischen Diskurs entfachen, das können andere Zeitschriften viel besser. Es geht darum, wie Sie Ihren eigenen A4 konfigurieren sollten. Allein. Unser Büro 408 wird gern frequentiert, woran schwallgebrühter Kaffee und ein neuer fantastischer Wandkalender ihren Anteil haben mögen. So trabten viele Kollegen vorbei, als ich den A4 für diese Kaufberatung konfigurierte. Weil jeder eine eigene Vorstellung von Perfektion hat, nach der man nicht unbedingt fragen musste, um sie zu erfahren, hatten wir am Ende gemeinsam einen A4 für 79.650 Euro.

Also mache ich das abends noch mal und so, wie Sie das auch planen sollten: Die Kinder schlafen, die Gattin trifft "ganz kurz eine Freundin". Wir haben also ein paar Stunden Zeit. Und starten mit dem Avant, der 1.850 Euro mehr kostet als die A4-Limousine, den aber über zwei Drittel der Kunden wählen. Hinter der serienmäßig elektrisch öffnenden Heckklappe ist mit 505 Litern genug Platz, damit der Avant als Familienauto taugt.

Kombi, Diesel, Basis, Extras

Rund 90 Prozent der Kunden nehmen den Diesel, und ja, wir wählten ihn auch, empfehlen aber allen, die weniger als 10.000 km/Jahr fahren, den Basisbenziner 1.4 TSI. Dessen 150 PS reichen gut aus – vor allem, wenn sich an Autobahnsteigungen vergegenwärtigt, dass der gleich starke Diesel 4.400 Euro mehr kostet. Wir aber gehen von 36.900 Euro für den 150-PS-TDI aus. Es gibt auch eine 0,2 l/100 km sparsamere Ultra-Version. Die hatten wir zuerst angeklickt, dann aber deren plastikvollverblendete Aluräder gesehen.

Audi A4, Seitenansicht
Audi
Die meisten Käufer entscheiden sich für den Avant (1.850 Euro Aufpreis) in Kombination mit einem Diesel.

Och nee. Und weil wir uns vor niemandem rechtfertigen müssen, klicken wir wieder den normalen TDI mit 16-Zoll-Alus an. Noch mehr Kunden nehmen übrigens den TDI mit 190 PS als Ultra. Der kostet aber 3.250 Euro mehr. Das ist selbst uns für 40 PS und 80 Nm zu viel, vor allem, da schon der schwächere 2.0 TDI entschlossen, kultiviert und drehfreudig selbstzündet.

Kein kosmetischer Klimbim

Weil die Ausstattungslinien Design und Sport (je 1.900 Euro extra) fast nur kosmetischen Klimbim bieten, investieren wir die Summe lieber in die brillanten volladaptiven LED-Matrix-Scheinwerfer. Die schnibbeln sogar den Gegenverkehr aus ihrem Fernlichtkegel aus. Das lohnt selbst bei einem Auto, das schon serienmäßig Xenon-Licht hat. Der Licht-/Regensensor (125 Euro) gehört dann schon irgendwie dazu, wir nehmen noch den automatisch abblendenden Innenspiegel (165 Euro), die anklappbaren Außenspiegel mit automatischer Absenkung beim Parken (345 Euro), Parksensoren vorn und hinten (780 Euro).

Allen, die oft auf Langstrecken sind, empfehlen wir als Erstes den großen Tank (54 statt 40 Liter, ohne Aufpreis), dazu die geräuschdämmende Akustikverglasung vorn (150 Euro), vor allem aber das Assistenzpaket Tour (1.640 Euro plus 250 Euro für das Fahrinformationssystem mit Farbdisplay und Müdigkeitswarner) mit Adaptivtempomat, Verkehrszeichenerkennung, Spurhalte- und Fernlichtassistent sowie proaktivem Gurtstraffer. Mit dem Totwinkelwarner (810 Euro) hätten wir dann die Assistenzarmada komplett aufgestellt.

Audi A4 mit überzeugendem Infotainment

Wenn wir schon so sicher fahren, dann auch nicht orientierungslos. Das kleine MMI Navi (1.480 Euro) hat alles, was wichtig ist – WLAN, Bluetooth, USB, Möglichkeit der Echtzeit- Verkehrsanzeige). Für den Abstand zum teuren MMI Touch nehmen wir lieber das Smartphone Interface mit Apple Carplay (400 Euro) und das kleine Soundsystem (290 Euro). Wer den Avant als Familienauto nutzt, dem empfehlen wir Sidebags (360 Euro) und Sonnenrollos im Fond (150 Euro) sowie die Isofixverankerung auf dem Beifahrersitz für 55 Euro, weil da dann auch gleich die elektrische Bedienung für die Kindersicherung dabei ist. Sitzheizung vorn (360 Euro) als beliebtestes Extra nehmen wir noch und schließlich die Garantieverlängerung um drei Jahre und auf 100.000 km für 1.100 Euro.

Audi A4, Navi
Achim Hartmann
Die kleine MMi-Navigation hat alles wichtige, ist mit 1.480 Euro viel billiger als das große Navi (2.680 Euro).

So, jetzt lassen Sie uns gemeinsam erschrecken, weil 47.110 Euro zusammengekommen sind – und zwei Stunden fürs Konfigurieren. Wenn jeder A4-Käufer so lange braucht, kommen übrigens allein für die 7.044 A4-Modelle, die 2016 neu zugelassen wurden, eine Konfigurierungsdauer von einem Jahr, sieben Monaten und neun Tagen zusammen. Das erwähnen wir nur, weil "Das kauft Deutschland" ohne so eine kleine Rechnerei einfach nicht vollkommen wäre.

Das Beste von Gestern

Da er erst im November 2015 startete, spielt der neue A4 auf dem Gebrauchtwagenmarkt noch keine Rolle. Sehr wohl aber das ab 2007 gebaute Vorgängermodell. Die Preise für frühe Zweiliter-TDI mit gut 100.000 km starten um 11.000 Euro. Empfehlenswerter sind Versionen nach der Modellpflege (11/2011). Aus dem enorm reichhaltigen Angebot ein Beispiel: ein 2010er A4 Avant 2.0 TDI mit Navi, Xenon und 66.000 km für 16.900 Euro beim Audi-Vertragshändler.

Fazit: Spur der Perfektion

Vielleicht stellen diejenigen, die sich allein und mühsam nach oben gearbeitet haben, immer besonders hohe Ansprüche an sich selbst. Ja, dem Audi A4 geht das Leichtfertige eines BMW 3er, das sacht Abgehobene einer C-Klasse ab. Seit aus dem Audi 80 im Jahr 1994 der A4 wurde, treiben ihn die Ingenieure zu Höchstleistung und Perfektion. Beides hat er in der aktuellen Generation in einem noch höheren Grad erreicht. Wer das schätzt, wird vom A4 fasziniert sein.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 14 / 2024

Erscheinungsdatum 20.06.2024

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