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Besichtigung
Darauf müssen Sie beim neuen Gebrauchtwagen achten

Wurde das riesige Gebrauchtwagen-Angebot durch die Suche entsprechend eingeschränkt, fängt der Gebrauchtwagenkauf erst richtig an. Einer der wichtigsten Punkte ist die Besichtigung des Fahrzeugs.

Opel Adam, Michael von Maydell
Foto: Hans-Dieter Seufert / Beate Jeske

Erst jetzt entscheidet sich, ob der Gebrauchtwagen wirklich hält, was die Annonce verspricht – und um das herauszufinden, müssen Sie kein Experte sein. Wichtig ist, dass Sie bei der Fahrzeugbesichtigung die Zeichen richtig deuten. Das fängt mit den Fahrzeugpapieren an. Fehlt das Scheckheft oder ist es lückenhaft, ist das kein guter Start. Das deutet darauf hin, dass die Wartung des Autos vernachlässigt wurde.

Äußeres Erscheinungsbild verrät viel über Fahrzeugzustand

Dieser Verdacht erhärtet sich, wenn das Fahrzeug nicht gewaschen ist. Schließlich lassen sich Roststellen, Dellen oder Lackschäden so schwerer ausmachen. Gerade die Suche nach Rost kann sich als schwierig erweisen. Doch wenn es im Innenraum muffig riecht oder Bodenbeläge feucht sind, dann zeugt das von Undichtigkeiten an der Karosserie – Korrosionsschäden sind somit nicht mehr auszuschließen. Weitere Indizien für einen nicht einwandfreien Gebrauchtwagen liefern zudem brüchige oder poröse Kabel bzw. Schläuche im Motorraum sowie die Flüssigkeitsstände.

Das große Gebrauchtwagen-Spezial

Stimmen Öl und Wasserpegel nicht, ist ein weiterer Hinweis gegeben, dass der Vorbesitzer von der Wartung und Pflege wenig hielt. Mehr noch: Zu niedrige Flüssigkeitsstände können auch auf Defekte am Motor hinweisen. Und wenn man dann noch zu Besichtigungsbeginn feststellt, dass der Motor bereits warm ist, liegt der Verdacht sehr nahe, dass etwas verschleiert werden soll. Manche ungesunde Klackergeräusche machen sich besonders im kalten Zustand bemerkbar. Bei solchen Anzeichen sollten Sie den Gebrauchtwagenkauf noch einmal überdenken. Allerdings ist auch Vorsicht geboten, wenn das Auto bei der Besichtigung zu sauber daherkommt. Zwar lässt sich so der äußere Zustand des Wagens gut überprüfen, doch unter der Motorhaube bringt das wenig. Undichtigkeiten sind nur schwer auszumachen.

Was sagt der Reifenzustand über das Fahrwerk aus?

Schauen Sie auf die Reifen, die ebenfalls viel über den Zustand des Gebrauchten verraten können. Damit ist nicht allein die Profiltiefe gemeint, die sich einfach mit einer 1€-Münze überprüfen lässt: sieht man noch den goldenen Rand, ist der Reifen nah an der Verschleißgrenze und muss bald ausgetauscht werden. Das Reifenprofil kann Ihnen etwas über den Zustand des Fahrwerks verraten. Weisen vor allem die Innen- oder Außenschultern der Pneus starken Verschleiß auf, stimmt die Fahrwerksgeometrie nicht mehr. Sind die Profilblöcke nicht rundherum gleichmäßig abgefahren, deutet das meist auf defekte Radlager, Stoßdämpfer oder Achsaufhängungen.

Unfallschäden mit einfach Tricks identifizieren

Selbst Unfallschäden können technische Laien mit ein paar simplen Tricks schon bei der Besichtigung auf die Schliche kommen. Unterschiedliche Spaltmaße an Türen, Kotflügeln und Heckklappe künden unter Umständen von Vorschäden oder einem Unfall. Danach hat der Lack einen genauen Blick verdient: Gibt es stumpfe Stellen, ist die so genannte Orangenhaut festzustellen, sind Farbläufer vorhanden oder bestehen gar Farbunterschiede? Das sind allesamt Anzeichen – genauso wie Lackspuren an Gummi- und Kunststoffteilen.

Hinweisen auf Tachomanipulation nachgehen

Es ist selbst für Laien nicht nicht schwer, mit ein paar Tricks bei de Besichtigung eines Gebrauchtwagen die Spreu vom Weizen zu trennen. Sogar einen manipulatierten Tacho können Kunden aufspüren, wenn man die Anzeichen zu deuten weiß: Passt die angegebene Laufleistung zum Gesamteindruck des Autos? Erscheint sie zu niedrig, kann ein Blick in den Innenraum Hinweise geben. Wenn die Sitze stark durchgesessen und verschlissen, die Pedale stark abgenutzt sind und das Lenkrad abgegriffen aussieht, ist Skepsis angebracht.

Ebenso sollte man nach alten Händleraufklebern im Auto forschen; ein Anruf in dem Autohaus gibt meist viel Aufschluss über die Fahrzeughistorie. Auch Ölwechselzettel mit dem Kilometerstand im Motorraum können eine Tachomanipulation auffliegen lassen.

Wenn die genannten Punkte gecheckt und für gut befunden wurden, steht der Gebrauchtwagen in einem ordentlichen Zustand da. Letzte Klarheit über den Zustand des Autos liefert aber erst die Probefahrt.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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