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Fünf Gründe für ein altes Auto
Gebrauchtwagen sind Rockstars

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Coolness schlägt Schickeria – Das bedeutet, dass ein Neuwagen nie so lässig sein kann, wie ein abgehalfterter Gebrauchtwagen. Aber es gibt noch mehr Gründe, die für ein Secondhand-Auto sprechen.

VW Scirocco II, Seitenansicht
Foto: Fact

Ein Kratzer im neuen Auto ist etwas unglaublich Ärgerliches – von einer Delle ganz zu schweigen. Da schnellt der Puls rasant nach oben und die Zornesröte nimmt einen Logenplatz im Gesicht des Besitzers ein. Wissen Sie, wer solche Probleme nicht hat? Der Besitzer eines alten Gebrauchten. Auf dem Parkplatz rempelt einem der Nebenmann seine Tür in die Flanke? Kein Problem, nur eine weitere Blech-Narbe von vielen. Egal, wenn der Restwert ohnehin den Neupreis einer Playmobil-Schatzinsel nicht übersteigt.

Das große Gebrauchtwagen-Spezial

Daraus lässt sich schließen, dass Fahrer älterer Autos entspannter durch den Alltag gleiten müssten. Abgesehen von diesem Balsam für den Blutdruck, gibt es in der Tat noch weitere Gründe, die für einen Gebrauchten sprechen. In unserer Bildergalerie finden Sie außerdem eine Auswahl von Autos, die sich unter vorgenannten Aspekten als vierrädriger Begleiter eignen würden.

Coolness und Klima – 2:0 für den Gebrauchten

Betrachten wir zunächst das Offensichtliche: Eine Karre, die mindestens zehn Jahre auf dem Buckel hat ist deutlich günstiger in der Anschaffung als ein Exponat aus dem Glas-Palast. Zugegeben, Neuwagen sind in der Regel effizienter und umweltfreundlicher. Beide Aspekte müssen sich allerdings erst mal amortisieren, denn sehr wahrscheinlich hat ein altes Auto in seiner Entwicklung weniger Energie verschlungen, als eine zeitgenössische Mittelklasse-Limousine. Sie tun also gleichzeitig noch etwas für Ihr grünes Gewissen.

Kommen wir zur Stil-Frage. Vor der Eisdiele im nagelneuen Sportwagen den dicken Max zu markieren ist eher armselig und hat meist eine durch den Neidfaktor begünstigte Antipathie zur Folge. Wer dagegen in einem Cabrio aus den 90ern vorfährt, wird vielleicht mit Aussagen wie „So einen hatte ich auch mal“ konfrontiert – deutlich angenehmer. Neue Autos sind zwar schick, aber wirkliche Coolness ist selten an Bord. Nicht zuletzt deshalb, weil Marketingabteilungen versuchen das Image des Wagens vorzudiktieren. Alte Autos haben sich ihr Image aber bereits erarbeitet und dürfen mittlerweile selbstbewusst auf PR-Gloria verzichten.

Kratzer sind sexy

Wie bereits eingangs angedeutet bringt der Besitz eines älteren Auto-Semesters auch eine gewisse Ruhe mit sich. Denn man kauft sich nicht einfach nur einen fahrbaren Untersatz, sondern ein personalisiertes Gefühl. Denn nicht die Memory-Funktion der Sitz- und Spiegel-Einstellungen machen ein Auto zum eigenen Auto. Es sind die kleinen Macken und Makel, die ein Auto zum unverwechselbaren Unikat machen. Selbst wenn sie niemand außer einem selbst bemerkt. Eine innige Beziehung zum Auto kann eigentlich nur entstehen, wenn man etwas gemeinsam erlebt hat, und sich nicht dadurch definieren, um welchen Betrag das Konto des Händlers aufgestockt wurde. Und wer hat wohl mehr zu erzählen: Der glattgebügelte Polo-Shirt-Träger oder der Typ mit den Narben in staubigen Boots?

Zählen wir exemplarisch mal ein paar Autos auf, die verschiedene Redaktionsmitglieder bereits ihr Eigen nennen durften:

VW Scirocco GT ll

Der Golf in Coupé-Gestalt. Sein Werbeslogan 1981 lautete „Aufregend vernünftig“. Nach heutigen Maßstäben in puncto Verbrauch trifft das nur noch bedingt zu. Spaß macht er trotzdem, dank straffem Fahrwerk und tiefer Sitzposition. In einem Test bei auto motor und sport hat er dereinst übrigens sogar einen Porsche 924 geschlagen. Die Preise beginnen schon unter 1.000 Euro, dafür bekommt man allerdings nur Schlacht-Fahrzeuge. Gepflegt Modelle liegen bei rund 3.000 Euro.

Ford Escort Cabrio

Ein Viersitzer-Cabrio kann auch im Alltag passable Dienste leisten und dabei noch Spaß bereiten. Das Verdeck lässt sich manuell mit zwei Klammergriffen öffnen und schließen und ist damit kaum anfällig für Schäden. Die siebte Modellgeneration hat zwar ein latentes Rost-Problem, dafür gibt es fahrbereite Modelle schon ab 500 Euro. Für eine Sommer-Saison sollte das halten. Empfehlung: Der 1,8-Liter mit 130 PS.

Renault Clio II

Eine vernünftige Wahl ist der Renault Clio II. Den gab es schon damals ab Werk in guter Ausstattung zum sparsamen Preis. Heute gibt es den kleinen Franzosen auf dem Gebrauchtwagenmarkt schon ab 150 Euro, aber das wollen wir natürlich nicht nahelegen. Wer 1.500 Euro investiert bekommt ein Auto mit Haltbarkeit. Übrigens auch gut für Führerscheinanfänger geeignet.

BMW 318i Compact

Ja, er ist ein wenig verrufen der kompakte Dreier, aber er hat seine Qualitäten. Das überaus agile Fahrverhalten spricht für die geschrumpfte Limousine. Das Heck hat BMW um 20 Zentimeter gestutzt, der Radstand blieb dagegen unverändert. Gute Exemplare gibt es schon ab 3.500 Euro in den einschlägigen Online-Portalen.

Fassen wir also nochmal zusammen, was alles dafür spricht, dass Sie ihr nächstes Auto von Kiesplatz adoptieren, anstatt bei der Vertragsunterzeichnung Espresso im klimatisierten Verkaufsraum zu schlürfen:

  • Neue Kratzer und Dellen sind völlig egal
  • Die Anschaffungs-Kosten sind deutlich geringer
  • Zusammengefasst fällt die Umweltbelastung geringer aus
  • Ehrliche Coolness ausstrahlen statt ein Blender zu sein
  • Ein echtes, persönliches Unikat zu fahren ist unbezahlbar

In der Bildergalerie finden Sie eine Auswahl von Autos, die als Gebrauchte ihren ganz eigenen Charme haben. Woher wir das wissen? Aus eigener Erfahrung.

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Erscheinungsdatum 05.09.2024

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