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Diese Neuwagen kauft Deutschland
Welcher Skoda Octavia lohnt sich?

Die bescheidenen Zeiten sind vorbei – zumindest bei den Skoda-Käufern. Die mögen ihren Octavia gern stark, schnell und luxuriös. Wir klären, was sich wirklich lohnt.

Skoda Octavia, Frontansicht
Foto: Skoda

Stellen wir uns vor, 100 in Deutschland neu zugelassene Autos stünden hintereinander, und zwar in der Folge ihrer Verkaufshäufigkeit seit Beginn des Jahres. Dann parkten da erst neun VW Golf, dahinter drei VW Passat, zwei Mercedes C-Klassen, zwei VW Polo, zwei Tiguan, zwei Audi A3 und dann schon zwei Skoda Octavia , noch vor 1,7 Audi A4 und 1,6 Opel Corsa. Also rein rechnerisch. Gäbe es den Octavia übrigens nur als Combi, läge er in der Zulassungsstatistik im laufenden Jahr statt auf Rang sieben eben auf acht.

Skoda Octavia, Seitenansicht
Hans-Dieter Seufert
Der Combi wird in Deutschalnd weitaus häufiger verkauft als die Limousine.
Skoda Octavia, Frontscheinwerfer
Dino Eisele
Die beliebteste Ausstattungsversion ist der Style, der 2.000 Euro Aufpreis kostet.

Womit wir schon die Frage nach der richtigen Karosserieform geklärt haben. Man muss ein sehr überzeugter Freund des Stufenhecks sein, um die Limousine zu nehmen. Die bietet zwar enorm viel Platz hinter der großen Heckklappe (590 bis 1.580 Liter), aber auch wenn der Combi beim reinen Volumen nur leicht vorn liegt (610 bis 1.780 Liter), steckt das Steilheck Sperrgut leichter weg. Schließlich kostet der Combi nur 660 Euro mehr, wird sich später viel leichter verkaufen lassen als die Limousine, für die sich beim Neukauf nur fünf Prozent der Kunden entscheiden.

110 oder 150 PS?

Bei den Motoren ist der Zweiliter-Turbodiesel mit 150 PS am beliebtesten (Combi ab 26.250 Euro) - eine durchaus nachvollziehbare Wahl, zumindest wenn der Chef das Auto bezahlt. Der kultivierte, durchzugsstarke und sparsame TDI (6,3 l/100 km) treibt den Octavia routiniert und temperamentvoll an. Wäre es unser Geld, überlegten wir aber, ob nicht auch der 110 PS starke 1,6-Liter-Diesel genügte.

Er kostet 1.960 Euro weniger - eine Ersparnis, mit der sich für Wintersportler der Allradantrieb oder für Ganzjahresbequeme das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (beides je 1.800 Euro) gegenfinanzieren ließen. Wer keinen Diesel will, dem empfehlen wir den Einstiegsbenziner 1.2 TSI in der 110-PS-Version (ab 19.350 Euro). Gleich viel leistet die Erdgasversion des 1.4 TSI. Sie kostet 22.450 Euro, wegen des Erdgastanks entfallen aber 130 Liter Gepäckraum.

Skoda Octavia, Seitenansicht
Hans-Dieter Seufert
Der Motor leistet bis zu 150 PS.

Skoda Octavia bietet viel Komfort

Den Octavia gibt es in dritter Generation und seit fast 20 Jahren bei uns. Bei Platzangebot und Gepäckraum überschritt er stets die Grenzen der Kompaktklasse. Nun möbliert ihn Skoda auch eine Klasse besser als früher. Und neben sicheren Fahreigenschaften hat er sich ein ganz freudvolles Handling antrainiert. Lediglich das straffe, auf hohe Zuladung ausgelegte Fahrwerks-Set-up mindert das ansonsten hohe Komfortniveau. Und so ein Octavia darf inzwischen etwas kosten, ist in den teuren Ausstattungen besonders begehrt.

Dabei bringt schon die zweitniedrigste Linie Ambition eine recht komplette Sicherheitsausrüstung sowie Klimaanlage, Radio, Parksensoren hinten und andere Nettigkeiten wie Tempomat und Licht-/Regensensor mit. Alles andere, was wirklich wichtig ist, gibt es gegen Aufpreis: Sidebags hinten für 440 Euro, den City-Notbremsassistenten für 270 Euro und die Gepäcknetztrennwand für 180 Euro.

1.170 Euro kostet das Infotainment-Paket Bolero mit digitalem Radioempfang, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und einer höherwertigen Musikanlage. Wer dazu ein Navigationssystem möchte, hat die Wahl zwischen dem einfachen Basis-Infotainment-Paket Amundsen (1.770 Euro) und dem umfassender ausgestatteten, leichter bedienbaren Paket Columbus (2.750 Euro). Die beliebteste Ausstattungsversion ist der Style, der 2.000 Euro Aufpreis kostet, aber Klimaautomatik, Sitzheizung vorn, Aluräder und das Musiksystem Bolero mit Bluetooth mitbringt. Zudem gibt es das empfehlenswerte adaptive Bi-Xenon-Licht hier im Licht-&-Design-Paket für 890 Euro – 405 Euro weniger als sonst.

Unsere Empfehlungen

Den Günstigen: Octavia Combi 1.2 TSI Ambition (21.750 Euro) mit Sidebags hinten (440 Euro), Notbremssystem (270 Euro), fernentriegelbaren Rücksitzlehnen, Trennnetz und variablem Ladeboden (80, 180 und 190 Euro) für 22.910 Euro.

Den Allrounder: Octavia 1.6 TDI 4x4 Ambition (26.090 Euro), für den wir die gleichen Extras wählen, dazu das Infotainment-Paket Bolero: 28.420 Euro.

Schließlich den Gefragten: Octavia Combi 2.0 TDI Style, zu dessen Tarif von 28.250 Euro wir die Aufpreise für Sidebags hinten, Parksensoren vorn (310 Euro), Abstandstempomat (620 Euro), fernentriegelt klappbare Rücksitzlehnen, Trennnetz, variablen Ladeboden sowie Licht-&-Design-Paket (890 Euro) addieren. Macht so 31.040 Euro für ein Auto, das immer und nicht nur bei der Zulassungsstatistik ganz vorn dabei ist.

Gebrauchtwagen - kaum billiger als neu

Seit Juni 2013 ist der Octavia III auf dem Markt – noch keiner musste zur Hauptuntersuchung. Wer in Gebrauchtwagenbörsen nach Kombis sucht, sieht gleich, dass tageszugelassene Modelle oder EU-Neuwagen teils günstiger angeboten werden als Gebrauchtwagen. Die starten bei rund 13.500 Euro für eineinhalb Jahre alte 1.2 TSI mit etwa 40.000 km. 1,6-Liter-Diesel mit ähnlichen Laufleistungen kosten um 15.000 Euro. So teuer sind sie auch als neue EU-Importe.

Auto der Vernunft

Sebastian Renz über die Freude am Nützlichen.

Wir haben den Octavia Combi im Dauertest, als allradgetriebenen Scout. Aber wie bei allen wirklich guten Autos machen ihn nicht der starke Motor, der Allradantrieb oder die fesche Ausstattung zu einem Bestseller. Es gelingt selbst beim 1.2 TSI Ambition kaum, sich eine alltagsrelevante Aufgabe zu überlegen, die er nicht locker bewältigte. Er hat Platz für fünf, ist clever ausgestattet und schon mit dem kleinen Benziner ausreichend flott. Mehr Auto ist immer möglich, selten nötig.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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